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revoltieren

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GrammatikVerb · revoltiert, revoltierte, hat revoltiert
Aussprache 
Worttrennung re-vol-tie-ren
Wortbildung  mit ›revoltieren‹ als Erstglied: Revolteur
Herkunft aus révoltermfrz frz ‘aufwiegeln, zur Empörung reizen’ < rivoltareital ‘zurückwenden, umwenden, umstülpen’
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Bedeutung

einen Aufstand, eine Revolte machen
Beispiele:
die Arbeiter revoltierten gegen die Einführung der arbeiterfeindlichen Gesetze, gegen die Verhaftung ihrer Gewerkschaftsführer
die Kolonien haben immer wieder gegen Unterdrückung und Fremdherrschaft revoltiert
sich empören, aufbegehren
Beispiel:
in deinen Jahren, da revoltiert alles, da will man die Welt auf den Kopf stellen [ F. WolfMamlockII]
übertragen
Beispiele:
mein Magen fing an zu revoltieren, revoltierte gegen kalte Getränke
etw. revoltierte in mir
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
revoltieren · Revolte
revoltieren Vb. ‘sich empören, auflehnen’ (2. Hälfte 16. Jh.) aus mfrz. frz. révolter ‘aufwiegeln, zur Empörung reizen’ (mfrz. zuerst ‘drehen’), reflexiv ‘sich empören, von einer Partei abwenden’, entlehnt aus ital. rivoltare ‘zurückwenden, umwenden, umstülpen’, einer Intensivbildung zu gleichbed. ital. rivolgere, das auf lat. revolvere ‘zurückrollen, zurückwälzen’ beruht; vgl. lat. volvere (volūtum) ‘rollen, wälzen, drehen’. Auf menschliche Gefühle wie den physiologischen Bereich seit dem 19. Jh. bezogen. – Revolte f. ‘Aufruhr, Aufstand, Empörung’ (Mitte 17. Jh.), mfrz. frz. révolte (um 1500).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(sich) auflehnen · (sich) erheben gegen · (sich) sträuben · (sich) widersetzen · aufbegehren · opponieren · protestieren · rebellieren · revoltieren  ●  meutern fig. · (den) Aufstand proben geh., fig. · aufmucken ugs. · frondieren geh., veraltet
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›revoltieren‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›revoltieren‹.

Verwendungsbeispiele für ›revoltieren‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie revoltieren schon gar nicht mehr, weil der Posten geschossen hat. [Mann, Heinrich: Der Untertan, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1918], S. 129]
Ich habe nicht dagegen revoltiert, sondern meine Zeit so organisiert, dass ich auch tanzen gehen konnte. [Die Zeit, 06.09.2012, Nr. 37]
Nur wenn man uns total in die Ecke drängt, dann revoltieren wir. [Die Zeit, 31.01.2011, Nr. 05]
Wenn es keine erkennbaren Strukturen mehr gibt, wogegen soll ich revoltieren? [Die Zeit, 19.01.2009, Nr. 05]
Kaum jemand revoltierte gegen diese Einstellung; jeder fand sie in Ordnung. [Die Zeit, 06.10.1989, Nr. 41]
Zitationshilfe
„revoltieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/revoltieren>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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