Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

sacken

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GrammatikVerb · sackt, sackte, ist/hat gesackt
Aussprache  [ˈzakn̩]
Worttrennung sa-cken
Wortbildung  mit ›sacken‹ als Erstglied: säckeln  ·  mit ›sacken‹ als Letztglied: absacken · ansacken · durchsacken · einsacken · herabsacken · heruntersacken · hinsacken · niedersacken · umsacken · versacken · wegsacken · zusammensacken
eWDG

Bedeutungen

1.
langsam fallen, kippen, sich abwärts bewegen, sinken
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiele:
umgangssprachlicher sackte auf das Bett, den Hocker, in einen Sessel, vom Stuhl, zu Boden, auf die Erde, ins Gras
umgangssprachlicher sackt nach vorn, zur Seite, in die Knie
umgangssprachlichsein Kopf sackte auf das Kissen
das Flugzeug sackte in Luftlöcher, plötzlich nach unten
der Stein sackt immer tiefer in den Morast
die Erdmassen sackten in den Fluss
das Schiff, Boot begann zu sacken (= versinken)
der Garten, das Gebäude sackt (= senkt sich allmählich)
schwer, schlaff herunterhängen
Beispiele:
Unter den Augen sackte die Haut in schlaffen Falten [ M. W. SchulzStaub im Wind226]
Die Joppe, die Weste – das hing alles verrutscht und sackend an ihm [ O. M. GrafUnruhe22]
2.
etw. in Säcke abfüllen, absacken
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiele:
Getreide, Korn, Häcksel sacken
er liefert nur gesackte Ware
sie kauften gesackten Zement, Kalk, Gips
Genau zwei Zentner und drei Pfund werden gesackt [ FalladaKleiner Mann66]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sack · sacken · einsacken · Sacktuch · Sackgasse
Sack m. ‘länglicher Behälter aus grobem Stoff oder Papier’, ahd. (um 800), mhd. sac, asächs. sakk, mnd. sak, mnl. sac, nl. zak, aengl. sacc, engl. sack, got. sakkus beruhen (wie die unter Arche, Kiste, s. d., genannten Formen) auf früher, mit dem römisch-germanischen Handel erfolgter Entlehnung. Zugrunde liegt lat. saccus ‘Sack, Filter’, griech. sákkos (σάκκος) ‘Sack (aus Ziegenhaar), Seihsack, Sackleinwand, ein daraus gemachter grober Mantel’, ein semit. Lehnwort (vgl. hebr. phön. śaq ‘härenes Zeug, Sack, Trauerkleid’; als Ausgangswort wird assyr. šaḳḳu ‘Sack, Büßergewand’ vermutet). – sacken Vb. ‘in einen Sack stecken’ (15. Jh.); vgl. spätmhd. secken ‘in einem Sack ertränken, in einen Sack stecken’ (14. Jh.). einsacken Vb. ‘in einen Sack stecken’ (Anfang 16. Jh.). Nicht hierher gehört sacken ‘sich senken’; dazu s. versacken. Sacktuch n. ‘grober Stoff zur Herstellung von Säcken’, mhd. sactuoch; obd. ‘Taschentuch’ (um 1800), zu Sack in der obd. üblichen Bedeutung ‘Tasche an Rock und Hose’. Sackgasse f. ‘Straße, die nicht weiterführt, nur einen Zugang hat’, also wie ein Sack nur eine Öffnung hat (Anfang 18. Jh.), älter dafür Sack (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Ökonomie
(stark) sinken (Kurse, Preise) · fallen (Wirtschaft)  ●  (stark) einbrechen fig., variabel · abstürzen fig. · (ab)sacken (auf / unter / um ... %) ugs. · in den Keller gehen ugs., fig. · in den Keller rauschen ugs., fig. · nach unten gehen ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›sacken‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›sacken‹.

Verwendungsbeispiele für ›sacken‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Überschuss sackte um fast zwei Drittel auf knapp 17 Millionen Euro. [Die Zeit, 12.11.2013 (online)]
Der Dax sackte zeitweise auf den tiefsten Stand seit Juli 2009. [Die Zeit, 12.09.2011 (online)]
Zunächst will er aber Abstand gewinnen und alles sacken lassen. [Die Zeit, 28.11.2010 (online)]
Wenig später sackte der Ölpreis dann wieder unter 100 Dollar. [Die Zeit, 03.01.2008 (online)]
Seit 1984 sackte die Produktion ab, Hunderttausende wurden arbeitslos, Farmen nicht bewirtschaftet. [Die Zeit, 12.06.1987, Nr. 25]
Zitationshilfe
„sacken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/sacken>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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