Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

wellen

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GrammatikVerb · wellt, wellte, hat gewellt
Aussprache 
Worttrennung wel-len
Grundform1Welle
Wortbildung  mit ›wellen‹ als Erstglied: Wellblech · Wellpappe · Wellung
 ·  mit ›wellen‹ als Letztglied: auswellen
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. mit Wellen versehen, wellenförmig formen
Beispiele:
glattes Haar wellen
sie war mit dem frisch gewellten Haar in den Regen gekommen
gewellte Bleche
Einen gewellten, kunstvoll gerissenen Rand hat die Postkarte […] [ GrassBlechtrommel45]
Sand […] vom Wind gewellt wie Wasser […] [ FrischHomo faber29]
2.
sich wellenin Wellen verlaufen, Wellen bilden
Beispiele:
ihr Haar wellt sich
die Pappe, der Fußbodenbelag hat sich gewellt
[…] [weite, goldene Ährenfelder] wellen (= bewegen sich wellenförmig) sich unterm Sommerwind […] [ WilleUsedom10]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Welle · wellen · Wellblech · Wellpappe
Welle f. ‘Wasserwoge, zylindrischer Körper, Locke, (Reisig)bündel’, ahd. wella ‘hochgehende Meereswoge, stürmische Welle’ (um 1000), mhd. mnd. welle ‘Woge, Walze, Stroh-, Reisigbündel, Tuch-, Leinwandballen’ und wohl anord. vella ‘das Sieden, brodelnde Masse’ gehören wie das unter 1wallen (s. d.) angegebene starke Verb ahd. wellan ‘wälzen, rollen, drehen’ zu der dort genannten Wurzel ie. *u̯el(ə)-, *u̯lē- ‘drehen, winden, wälzen’. Zunächst (ahd.) bezeichnet Welle die ‘Wasserwoge’, anfangs nur obd., im 15. Jh. nach Norden vordringend; danach (mhd.) ‘Walze, (sich drehender) zylindrischer Körper’ und ‘Bündel’ (Holz, Reisig, Stroh, Tuch), besonders westobd., schließlich (im Vergleich mit der ringförmig sich ausbreitenden Bewegung des Wassers) ‘Locke’ (17. Jh.) und in der Physik die sich fortpflanzenden Schwingungen von Schall, Licht, Elektrizität u. dgl. (18. Jh.). – wellen Vb. ‘Wellen machen, Wellen werfen, sich in Wellen bewegen’, ahd. wellōn (um 1000), mhd. wellen, abgeleitet vom Substantiv. Seit dem 18. Jh. auch bildlich für wellenartige Bewegung und Formung (z. B. von der Landschaft, vom Haar). Wellblech n. ‘wellenförmig gebogenes Blech’ (19. Jh.). Wellpappe f. ‘wellig geformte Pappe’ (Ende 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(sich) wellen · wallen · wogen
Assoziationen

in Wellenform bringen · ondulieren (Haare) · wellen · wellig machen
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›wellen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›wellen‹.

Verwendungsbeispiele für ›wellen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wind kam auf und versuchte, ihr strähniges Haar zu wellen. [Aichinger, Ilse: Die größere Hoffnung, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1966 [1948], S. 30]
Aber auch damit wellen sich große, in Tinte gebadete Flecken gelegentlich. [C’t, 1991, Nr. 9]
Drei Jahre lang schor, strähnte und wellte sie gut 300 Köpfe bei Mondlicht. [Süddeutsche Zeitung, 29.09.2000]
Die Haare sind kinnlang, allenfalls schulterlang, nie mehr strähnig, sondern sanft gewellt und nicht mehr gekreppt. [Die Zeit, 19.01.1976, Nr. 03]
Hinter dem aufgetauchten Glas wiegten weiße Hügel sanft gewellt vorüber. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 03.03.1915]
Zitationshilfe
„wellen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wellen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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