Operatives Führungskommando der Bundeswehr

Kommandobehörde der Bundeswehr

Das Operative Führungskommando der Bundeswehr (OpFüKdoBw) ist eine geplante höhere Kommandobehörde der Bundeswehr. Das Kommando wird im Wesentlichen unter Heranziehung des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr aufgestellt werden.[1] Es soll in Berlin (Julius-Leber-Kaserne) und in Schwielowsee (Henning-von-Tresckow-Kaserne) stationiert werden.[2] Es soll am 1. Oktober 2024 aufgestellt werden, bis 1. April 2025 die volle Einsatzbereitschaft erreichen und 1400 Dienstposten umfassen. Designierter Befehlshaber ist Generalleutnant Alexander Sollfrank, designierter Stellvertreter ist Generalleutnant André Bodemann.[3]

Operatives Führungskommando der Bundeswehr
— OpFüKdoBw —

Aufstellung 1. Okt 2024 (geplant)
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Typ Höhere Kommandobehörde
Truppenteile 16 Landeskommandos
Stärke 1400 (geplant)
Unterstellung BMVg Generalinspekteur der Bundeswehr
Standort Berlin, Julius-Leber-Kaserne
Schwielowsee, H.-v.-Tresckow-Kaserne
Führung
Befehlshaber GenLt Alexander Sollfrank (designiert)
Stv. Befehlshaber GenLt André Bodemann (designiert)

Geschichte

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Die Aufstellung des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr wurde am 4. April 2024 vom Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, offiziell angekündigt.[1]

Auftrag und Stellung innerhalb der Streitkräfte

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Im Osnabrücker Erlass, der am 1. Mai 2024 in Kraft trat, sind der Auftrag und die Stellung des Operativen Führungskommandos geregelt. Demnach ist das Kommando nach abgeschlossener Aufstellung in der Lage und damit beauftragt, die „nationale operative Planung und Führung“ der Streitkräfte durchzuführen. Das OpFüKdoBw priorisiert die eingesetzten Kräfte und weist notwendige Unterstützungskräfte zu, während die Teilstreitkräfte weiterhin die taktische Führung verantworten. Auf Grundlage seiner Planung werden den Teilstreitkräften Unterstützungskräfte wie Sanität, Logistik, ABC-Abwehr oder Feldjäger zugeordnet. Gleichzeitig ist es „ein einheitlicher Ansprechpartner der Streitkräfte für nationale Stellen auf Bundes- und Landesebene, internationale Partner und multinationale Akteure“. Durch die Aufstellung soll die „strategische, operative und taktische Ebene systematisch voneinander getrennt“ werden.[1][4]

Im Rahmen des „besonderen Aufgabenbereich[s] der Operationsplanung und operativen Führung“ ist der Befehlshaber OpFüKdoBw „den Inspekteurinnen und Inspekteuren der Teilstreitkräfte sowie den verantwortlichen Befehlshaberinnen und Befehlshabern und Kommandeurinnen und Kommandeuren im Bereich des Unterstützungskommandos der Bundeswehr vorgesetzt“ gem. § 3 Vorgesetztenverordnung.[4]

Struktur

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Das dem Verteidigungsministerium direkt unterstellte OpFüKdoBw wird eine international vergleichbare J-Gliederung erhalten. An der Spitze des Kommandos wird der Befehlshaber mit seinem Stellvertreter und dem Chef des Stabes stehen. Der Befehlshaber wird gleichzeitig Nationaler Territorialer Befehlshaber sein.

Unterstellte Truppenteile

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Die bestehenden 16 Landeskommandos werden unter Konzentration auf ihren Kernauftrag, der zivil-militärischen Zusammenarbeit, dem OpFüKdoBw direkt unterstellt.


Einzelnachweise

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  1. a b c Bundeswehr der Zeitenwende: Kriegstüchtig sein, um abschrecken zu können. In: bmvg.de. 4. April 2024, abgerufen am 4. April 2024.
  2. Bundeswehr strukturiert an Standorten in Berlin und Brandenburg um - ein operatives Führungskommando statt zwei. In: tagesschau.de. 4. April 2024, abgerufen am 4. April 2024.
  3. Reorganisation der Bundeswehr: Grobstruktur für neue Kommandos steht. In: bmvg.de. 2. August 2024, abgerufen am 2. August 2024.
  4. a b Osnabrücker Erlass. In: bmvg.de. 30. April 2024, abgerufen am 22. Mai 2024.