Eimeriorina

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Eimeriorina

Sporulierte Oozysten verschiedener Eimeria-Arten

Systematik
Supergruppe: Sar
ohne Rang: Alveolata
ohne Rang: Apicomplexa
Klasse: Conoidasida
Ordnung: Eucoccidiorida
Unterordnung: Eimeriorina
Wissenschaftlicher Name
Eimeriorina
Léger, 1911

Eimeriorina ist eine Unterordnung der Apicomplexa. Die Vertreter sind Parasiten bei Wirbellosen und Wirbeltieren. Dabei haben insbesondere die Familien Eimeriidae und Sarcocystidae medizinische und tiermedizinische Bedeutung.[1] Die Unterordnung ist nach dem deutschen Zoologen Theodor Eimer benannt.

Der Lebenszyklus wird in drei Abschnitte unterteilt:[1]

  1. Sporulation
    Die unsporulierten Oozysten bestehen aus kernhaltigem Protoplasma, welches von einer widerstandsfähigen Hülle umgeben wird. Sie gelangen mit dem Kot des Wirts in die Außenwelt. Unter optimalen Umweltbedingungen (Sauerstoff, hohe Feuchtigkeit, Temperaturen über 27 °C) teilt sich der Zellkern zweimal und das Protoplasma bildet vier konische Körper, die strahlenartig vom Zentrum ausgehen. Diese Körper runden sich ab und werden zu den Sporoblasten, bei einigen Arten entsteht zusätzlich ein Restkörper. Die Sporoblasten sondern ein Sekret ab, welches eine Wand bildet, welche die nunmehr als Sporozysten bezeichneten Entwicklungsstadien abgrenzt. In ihnen teilt sich das Protoplasma in zwei bananenförmige Sporozoiten. Bei einigen Arten verbleibt auch hier ein Restkörper, der Stieda-Körper. Diese Vorgänge dauern meist 2 bis 4 Tage. Die Oozyste mit ihren Sporozysten und Sporozoiten wird als sporulierte Oozyste bezeichnet und ist das ansteckende Stadium.
  2. Infektion und Schizogonie (ungeschlechtliche Fortpflanzung)
    Bei der Schizogonie (Syn. Merogonie) werden die Sporozysten im Darm des Wirts freigesetzt. Die Sporozoiten dringen in eine Epithelzelle ein, runden sich ab und werden dann Trophozoiten genannt. Diese teilen sich mehrmals und bilden den Schizont (Syn. Meront), welcher eine große Zahl länglicher Merozoiten enthält. Mit Abschluss der Teilungen ist der Schizont reif und Wirtszelle und Schizont platzen und die Merozoiten dringen in benachbarte Zellen ein. Die Anzahl der Schizontengenerationen ist speziesspezifisch.
  3. Gametogonie mit Bildung von Oozysten (geschlechtliche Fortpflanzung)
    Nach Abschluss der Schizogonie werden die Merozoites zu männlichen und weiblichen Geschlechtszellen. Die großen weiblichen Geschlechtszellen (Macrogametozyte) bleiben einzellig und haben einen großen einzelnen Zellkern. Sie nehmen an Größe zu, so dass sie nahezu die gesamte Wirtszelle einnehmen. Die männlichen Geschlechtszellen (Mikrogametozyten) vollziehen mehrere Teilungen und bilden eine große Zahl begeißelter einzelliger Stadien, die Mikrogameten. Nur in dieser Phase sind die Kokzidien beweglich. Die Mikrogameten werden durch Platzen der Wirtszelle freigesetzt und dringen in eine Makrogamete ein. Anschließend verschmelzen weiblicher und männlicher Zellkern zur Zygote. Mit der Bildung einer Wand entsteht die (unsporulierte) Oozyste, welche mit dem Kot ausgeschieden wird.

Die Unterordnung umfasst 12 Familien:

Einzelnachweise

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  1. a b Domenico Otranto, Richard Wall: Veterinary Parasitology. 5. Auflage. Wiley 2024, ISBN 978-1-394-17634-2, S. 161.