Lübberstedt

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Wappen Deutschlandkarte
Lübberstedt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lübberstedt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 20′ N, 8° 48′ OKoordinaten: 53° 20′ N, 8° 48′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osterholz
Samtgemeinde: Hambergen
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 12,37 km2
Einwohner: 691 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27729
Vorwahl: 04793
Kfz-Kennzeichen: OHZ
Gemeindeschlüssel: 03 3 56 006
Adresse der Verbandsverwaltung: Bremer Str. 2
27729 Hambergen
Website: lübberstedt.de
Bürgermeister: Jürgen Mehrtens (SPD)
Lage der Gemeinde Lübberstedt im Landkreis Osterholz
KarteBremenBremenLandkreis CuxhavenLandkreis OldenburgLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis VerdenLandkreis WesermarschAxstedtGrasbergHambergenHolsteLilienthalLübberstedtOsterholz-ScharmbeckRitterhudeSchwanewedeWorpswedeVollersode
Karte

Lübberstedt (niederdeutsch Lübbs) ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Hambergen und liegt am Nordrand des niedersächsischen Landkreises Osterholz.

Die Gemeinde liegt in der norddeutschen Tiefebene nördlich von Bremen.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortsteilen:

  • Lübberstedt (Kernort)
  • Lübberstedt-Bahnhof

Nachbargemeinden

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Axstedt Holste
Bramstedt – Ortsteil Harrendorf (Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Stadt Osterholz-Scharmbeck Hambergen

Erstmals wurde die Gemeinde 1105 urkundlich erwähnt, als Erzbischof Friedrich von Hamburg bestätigte der Kirche von Bramstedt u. a. die Zugehörigkeit des Dorfes „Lubberstedi“.[2]

Von 1936 bis 1945 bestand im Bremer Wald eine Munitionsanstalt der Luftwaffe zur Fertigstellung von Munition, die Lufthauptmunitionsanstalt Lübberstedt, zu der ab 1944 ein Außenlager des KZ Neuengamme gehörte. Im September 2010 führte die Theatergruppe „Das letzte Kleinod“ die dokumentarische Inszenierung „MUNA Lübberstedt“ auf. Ab 2012 gibt es Führungen des Arbeitskreises MUNA Lübberstedt über das Gelände der MUNA.

Unweit des Bahnhof Lübberstedt befand sich in früheren Zeiten der sogenannte „Dubbers Park“, ein im 19. Jahrhundert vom Bremer Kaufmann & dänischen Konsul Johann Christian Eduard Dubbers als privater Park und zur privaten Jagd genutztes Areal.

Samtgemeindebildung und vorherige Zugehörigkeit

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Lübberstedt bildet seit der Gebietsreform in Niedersachsen am 1. März 1974 mit den Gemeinden Hambergen, Axstedt, Holste und Vollersode die Samtgemeinde Hambergen. Der Ort gehörte davor zum Landkreis Wesermünde.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1910 263 [3]
1925 338 [4]
1933 351
1939 327
1950 662 [5]
1956 512
1973 617 [6]
1975 0593 ¹ [7]
1980 0619 ¹
Jahr Einwohner Quelle
1985 601 ¹ [7]
1990 599 ¹
1995 682 ¹
2000 770 ¹
2005 726 ¹
2010 737 ¹
2015 738 ¹
2020 740 ¹
2021 724 ¹ 0 0 0

¹ jeweils zum 31. Dezember

Gemeindewahl 2021
Wahlbeteiligung: 74,38 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
59,5 %
40,5 %

Der Rat der Gemeinde aus Lübberstedt setzt sich aus neun Ratsherren zusammen.[8] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Aus dem Ergebnis der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[9]

Sitzverteilung:

Der Bürgermeister von Lübberstedt ist Jürgen Mehrtens (SPD). Seine Stellvertreter sind Hartmut Eilers (SPD) und Burkhard Prigge (CDU).[10]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Lübberstedt stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[11]

Wappen von Lübberstedt
Wappen von Lübberstedt
Blasonierung: „In Rot eine silberne Windmühle.“[11]
Wappenbegründung: Die Windmühle erinnert an das alte Wahrzeichen der Gemeinde, eine Holländermühle.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Höllanderwindmühle in Lübberstedt
  • Lübberstedt hat eine intakte Windmühle. In den Jahren 1868 bis 1872 wurde eine Wallholländerwindmühle mit Durchfahrt gebaut, die auf einem Erd- und Steinwall stand, von dem aus der Mühlenkopf mittels eines „Steerts“ (niederdeutsch Schwanz) gedreht werden konnte. Nachdem diese ursprünglich Mühle 1909 abgebrannt war, wurde noch im selben Jahr die neue Holländerwindmühle mit Jalousieflügeln und Windrose errichtet, sodass das aufwändige Drehen der Mühle entfiel. Die Durchfahrt im Mühlenwall diente zum An- und Abtransport von Getreide und Mehl direkt unterhalb des Mehlbodens. Das originale Mahlwerk dieser Mühle von 1909 ist noch heute funktionsfähig.[12]
  • Das Waldhaus Lübberstedt, direkt gegenüber dem Bahnhof Lübberstedt, wurde im Jahr 1897 von Friedrich Bischoff erbaut und war seinerzeit ein beliebtes Ausflugslokal für Bremer. Heute befindet sich in dem Gebäude ein Pflegeheim.[13]

Vereine, Gruppen und Verbände

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  • MTV Lübberstedt mit den Sparten: Faustball, Tischtennis, Damengymnastik, Kinderturnen, Mutter-Kindturnen, Walking/Nordic-Walking, Seniorengymnastik, Herrenturnen, Bogenschießen, Boule
  • Mühlenverein
  • Ortsfeuerwehr
  • Erntedankfestkomitee
  • AWO
  • Landfrauen
  • NABU
  • Maibaumpflanzer
  • Jagdgenossenschaft Lübberstedt
  • Arbeitskreis MUNA
  • Die Kümmerer – Alt werden in der Samtgemeinde Hambergen
  • Seit 2022 die Gruppen: Projekt Streuobstwiese, Lübberstedter Trecker- und Oldtimerfreunde, Arbeitskreis „AwiL – Alt werden in Lübberstedt“

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Erntefest mit großem Erntefestumzug (ca. 50 Festwagen) durch den Ort: jeweils am zweiten Wochenende im September mit großem Festball am Samstag in der Sporthalle
  • Maibaumpflanzen: Immer Pfingstsamstag durch die örtlichen Jungburschen mit dem Aufstellen des Pfingstbaumes (ca. 20–23 m hoch) am Dorfgemeinschaftshaus
  • Deutscher Mühlentag: Am Pfingstmontag nimmt die Lübberstedter Erd-/Wallholländer Windmühle „Die griese Graue“ alljährlich daran teil und öffnet die Türen für Besucher & Führungen im Anschluss an einen Gottesdienst, der bei gutem Wetter unter freiem Himmel stattfindet.

Wirtschaft und Infrastruktur

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  • Blumengeschäft
  • Fahrradhändler
  • Tankstelle mit Raiffeisenmarkt am Bahnhof Lübberstedt
  • 2 Zimmerei-Betriebe

Windkraftanlagen

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Im Grenzbereich der Gemeinde Lübberstedt Richtung Hambergen wurden 2016 sieben Windkraftanlagen errichtet, die jeweils 186 m hoch sind. Sie erzeugen 57 Mio. kWh Strom pro Jahr, das entspricht einem Bedarfsvolumen von 18.000 Haushalten. Die baulichen Investitionen beliefen sich auf knapp 35 Mio. €.[14] Um die Akzeptanz der Windkraftanlagen zu erhöhen, überweist die Eigentümergemeinschaft der Anlagen aus ihren Gewinnen und Pachteinnahmen einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 7200 € für gemeinnützige Zwecke des Dorfes.[15] Einige Lübberstedter Einwohner leiden, wie 2017 berichtet wurde, unter den Auswirkungen der Windkraftanlagen wie „nervendes rotes Blinklicht, lärmende Rotoren, Schattenwurf…und Schlaflosigkeit“[16] und machen sich zudem Sorgen um den Wertverlust ihrer Immobilien.

Eine Grundschule befindet sich in der benachbarten Gemeinde Axstedt; ebenso eine Kindertagesstätte.

In Lübberstedt gibt es eine Allgemeinarzt-Praxis und ein Pflegeheim.[13]

Verkehrsmäßiger Anschluss besteht mit eigenem Bahnhof an die Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven (–Cuxhaven).

Linie Verlauf Takt
RS 2 Bremerhaven-Lehe – Bremerhaven Hbf – Bremerhaven-Wulsdorf – Loxstedt – Lunestedt – Stubben – Lübberstedt – Oldenbüttel – Osterholz-Scharmbeck – Ritterhude – Bremen-Burg – Bremen Hbf – Bremen-Hemelingen – Dreye – Kirchweyhe – Barrien – Syke – Bramstedt (b Syke) – Bassum – Twistringen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
30 min (Bremen Hbf–Bremerhaven-Lehe in der HVZ-Lastrichtung)

Die Bundesautobahn 27 (Walsrode–Cuxhaven) ist 15 km entfernt und über eine Kreisstraße erreichbar. Die Hauptverkehrsanbindung an die Kreisstadt Osterholz-Scharmbeck und das Oberzentrum Bremen bildet die 4 km entfernte Bundesstraße 74 BremenStade.

Des Weiteren verfügt der Ort über ein Anruf-Sammel-Taxi, welches auch in den Schulferien verkehrt.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

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  • Johann Christoph Eduard Dubbers (1836–1909), Bremer Kaufmann und ab 1865 erster dänischer Honorarkonsul, Erbauer und Namensgeber des örtlichen Dubbers Park, er hatte in dem Park sein Jagdrevier und war ein berühmter Gast im Waldhaus
  • Harald Garcke (* 1963), Mathematiker, Professor an der Universität Regensburg, wuchs in Lübberstedt auf
  • Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 14 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
  • Barbara Hillmann, Volrad Kluge, Erdwig Kramer: Lw. 2/XI – Muna Lübberstedt – Zwangsarbeit für den Krieg. Unter Mitarbeit von Thorsten Gajewi und Rüdiger Kahrs. Edition Temmen Verlag, Bremen 1996, ISBN 3-86108-254-3 (222 S., Digitalisat [PDF; 52,8 MB; abgerufen am 6. Oktober 2020] und eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Dorfchronik „Us Dorp de Lübbster Geschicht“ zusammengetragen und herausgegeben von der Lübberstedter Geschichtswerkstatt. Edition Temmen, Verlag Bremen 2013. ISBN 978-3-8378-4049-0
Commons: Lübberstedt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Staatsarchiv Hannover Kopiar II 41 Blatt.
  3. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 3. Juni 2020.
  4. Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 58).
  5. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
  6. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 48, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 3. Juni 2020]).
  7. a b Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 3. Juni 2020.
  8. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 28. Dezember 2021.
  9. Ergebnis Gemeindewahl 2021. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  10. Der Gemeinderat von Lübberstedt. In: Webseite Samtgemeinde Hambergen. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
  11. a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  12. Klaus von Düring: Chronik einer Landschaft. Druck und Medien H. Saade GmbH, Osterholz-Scharmbeck 1980, S. 137.
  13. a b Historie – Waldhaus Lüberstedt. In: waldhaus-lübberstedt.de. Abgerufen am 15. Juli 2020.
  14. Windenergie: Ausbau schreitet weiter voran. In: Webseite Landkreis Osterholz. 4. Dezember 2015, abgerufen am 10. April 2019.
  15. Peter von Döllen: Windräder pusten Geld in Vereinskassen. In: Webseite Weser KurierOsterholzer Kreisblatt. 23. März 2016, abgerufen am 10. April 2019.
  16. Michael Thurm: Sturm über Lübberstedt. In: Webseite Weser Kurier – Osterholzer Kreisblatt. 8. Februar 2017, abgerufen am 10. April 2019.