Orgeln der Hauptkirche Sankt Michaelis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Orgeln der Hauptkirche Sankt Michaelis
Steinmeyer-Orgel
Allgemeines
Ort Hauptkirche Sankt Michaelis
Orgelerbauer Steinmeyer
Baujahr 1962 (Große Orgel)
2009 (Fernwerk)
1914 (Marcussen-Orgel)
2010 (Bach-Orgel)
1917 (Mendelssohn-Bartholdy-Orgel)

Die Hauptkirche Sankt Michaelis in Hamburg besitzt fünf Orgeln. Die Marcussen-Orgel auf der Konzertempore (Nordempore), die große Steinmeyer-Orgel auf der Westempore und das Fernwerk, das sich darüber im Dachboden befindet, lassen sich zusammen vom Zentralspieltisch auf der Konzertempore anspielen. Mit insgesamt 140 Registern gehört diese Orgelanlage zu den größten Orgeln in Deutschland.

Außerdem gibt es in der Krypta die romantische Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Orgel und seit 2010 die Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Orgel auf der Südempore.

Hildebrandt-Orgel, 1906
Stiftertafel für die Walcker-Orgel von 1912

Für den 1669 vollendeten ersten Bau der Michaeliskirche baute der berühmte Orgelbauer Arp Schnitger 1731 eine große Orgel mit 52 Stimmen auf 3 Manualen und Pedal. Nach einem durch Blitzschlag verursachten Kirchenbrand erhielt der 1762 fertiggestellte zweite Bau der Kirche 1762 ein neues dreimanualiges Orgelwerk von Johann Gottfried Hildebrandt mit 60 Registern und einem monumentalen Prospekt; Kirche und Orgel wurden jedoch 1906 abermals durch ein Feuer vernichtet. Für die dritte (heutige) Michaeliskirche erbaute die Firma E.F. Walcker & Cie. im Jahre 1912 als opus 1700 das seinerzeit „größte Orgelwerk der Welt“ nach den Plänen des frisch berufenen Michaelisorganisten Prof. Alfred Sittard mit 12.173 Pfeifen und 168 Registern auf 5 Manualen und Pedal, einschließlich einem Fernwerk mit „electropneumatischer Tractur nach System Walcker“. Die Prospektgestaltung der Hildebrandt-Orgel wurde weitgehend übernommen. Die Dr. W. M. von Godeffroy Fideikomiss Familienstiftung[1] übernahm die Kosten für das gesamte Instrument, woran heute noch die Tafel in der Emporenbrüstung erinnert.

Um die Aufführung von Chor- und Orchesterwerken zu ermöglichen, wurde im Jahr 1914 zusätzlich durch die dänische Firma Marcussen auf der Seitenempore eine Konzertorgel („Hilfsorgel“) mit 40 Registern auf 2 Manualen errichtet. Obgleich Teile des monumentalen Werkes von Walcker den schweren Kriegszerstörungen am Kirchengebäude offenbar entgingen und die Orgel also nicht vollständig zerstört war, wurde nach kontroverser Diskussion (insbesondere zwischen Sittards Nachfolger Brinkmann und dessen Nachfolger Friedrich Bihn) schließlich ein Orgelneubau nach dem sowohl klanglich (klare, obertonreiche und wenig grundtönige Stimmen) als auch technisch (Rückkehr zur mechanischen Spieltraktur) an barocken Vorbildern orientierten Entwurf von Bihn (Michaelisorganist ab 1937) in Auftrag gegeben. Das Gehäuse von 1912 wurde in stark veränderter Form für den Orgelneubau wiederverwendet, während das Pfeifenwerk der Firma Emanuel Kemper zum Schrottpreis überlassen wurde.[2] Die Anzahl der Register der Steinmeyer-Orgel ist noch etwa halb so groß wie bei der Walcker-Orgel ist, an die fortan nur noch der Prospekt erinnert. Die Konzertorgel überstand den Krieg und wurde nach einem barockisierenden Umbau wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Da bis 1962 nur die Marcussen-Orgel zur Verfügung stand, und deren Klang nicht zufriedenstellend den Altarraum erreichen konnte, baute Franz Grollmann eine kleine Orgel mit 4 Registern in den Durchgang über der Sakristei. Die kleine Grollmann-Orgel wurde 2009 aufgegeben und durch die Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Orgel auf der oberen Südempore ersetzt.

Steinmeyer-Orgel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Prospekt der Steinmeyer-Orgel
Mechanischer Spieltisch der Steinmeyer-Orgel (2010 renoviert)

Die Große Orgel wurde in den Jahren 1960 bis 1962 von der Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. (Oettingen) als Opus 2000 erbaut und ersetzte die frühere Walcker-Orgel. Die Gestaltung des Prospekts geht weitgehend auf diesen Vorgänger zurück. Sie ist die Hauptorgel der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis und ein bedeutendes Zeugnis für den Orgelbau der 1960er Jahre. Im Jahre 2009/2010 wurde die Steinmeyer-Orgel durch die Firma Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth mit nur kleinen Änderungen (Zubau eines Pedalregisters Subbass 16′) in ihrem Erbauungszustand restauriert. Wegen ihrer besonderen Klangfarbe wird sie als ein wichtiges neobarockes Klangdenkmal eingestuft.

Das Instrument hat 86 Register mit insgesamt 6697 Pfeifen, verteilt auf fünf Manuale und Pedal.[3] Die Spieltrakturen sind mechanisch (eigener viermanualiger Spieltisch), die Registertrakturen elektropneumatisch. Im Gegensatz zur Marcussen-Orgel ist die Große Orgel im neobarocken Stil disponiert, jedoch aufgrund der Vielfalt der Stimmen für Musik fast aller Epochen geeignet. Während der Restaurierung der Orgel in den Jahren 2009–2010 wurde die vormalige mechanische Litzentraktur gegen eine Holztraktur ausgetauscht, und die Steinmeyer-Orgel zusätzlich auf dem neuen Zentralspieltisch spielbar gemacht.

I Positiv C–g3
01. Quintadena 16′
02. Principal 08′
03. Spitzflöte 08′
04. Oktave 04′
05. Rohrflöte 04′
06. Oktave 02′
07. Flachflöte 02′
08. Nasat 223
09. Mixtur VI–VIII 113
10. Cimbel III 016
11. Fagott 16′
12. Trompete 08′
13. Vox humana 08′
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
14. Principal 16′
15. Oktave 08′
16. Oktave 04′
17. Oktave 02′
18. Quinte 513
19. Quinte 223
20. Mixtur VI–VIII 02′
21. Scharff IV 023
22. Cornett V (ab f) 08′
23. Trompete 16′
24. Trompete 08′
25. Trompete 04′
III Schwellwerk C–g3
26. Bourdon 16′
27. Principal 08′
28. Violflöte 08′
29. Schwebung (ab c) 08′
30. Oktave 04′
31. Flute travers 04′
32. Oktave 02′
33. Quinte 223
34. Terz 135
35. Septime 117
36. Mixtur IV–VI 113
37. Bombarde 16′
38. Trompete 08′
39. Hautbois 08′
40. Clairon 04′
Tremulant
IV Kronwerk C–g3
41. Hohlflöte 08′
42. Spitzgamba 08′
43. Principal 04′
44. Spitzflöte 04′
45. Oktave 02′
46. Gemshorn 02′
47. Oktave 01′
48. Nasat 223
49. Terzian II 135
50. Scharff VI 01′
51. Regal 16′
52. Krummhorn 08′
53. Zinke 04′
Tremulant
V Brustwerk C–g3
54. Quintadena 08′
55. Gedackt 08′
56. Principal 04′
57. Blockflöte 04′
58. Oktave 02′
59. Quinte 113
60. Sesquialtera II 223
61. Scharff V–VII 01′
62. Cimbel II 013
63. Dulcian 16′
64. Bärpfeife 08′
65. Schalmey 04′
Tremulant
Zimbelstern
Pedal C–g1
66. Principal 32′
67. Oktave 16′
68. Gemshorn 16′
69. Subbass (2009) 16′
70. Oktave 08′
71. Gedackt 08′
72. Oktave 04′
73. Koppelflöte 04′
74. Nachthorn 02′
75. Bauernflöte 01′
76. Hintersatz V 04′
77. Rauschpfeife III 223
78. Mixtur VI–VIII 02′
79. Posaune 32′
80. Posaune 16′
81. Dulcian 16′
82. Trompete 08′
83. Trechterregal 08′
84. Trompete 04′
85. Vox humana 04′
86. Singend Cornett 02′
  • Koppeln
    • Normalkoppeln: III/I, IV/I, V/I, I/II, III/II, IV/II, V/II, IV/III, V/III, V/IV, I/P, II/P, III/P, IV/P, V/P.
    • Suboktavkoppel: III/III durchkoppelnd (2009)
    • Superoktavkoppel: III/III durchkoppelnd (2009).
  • Spielhilfe: Computergesteuerte Setzeranlage (2009)
Austrittsöffnung des Fernwerkes

Bereits 1912 wurde in St. Michaelis ein erstes Fernwerk erbaut.[4] Es stand auf dem Dachboden und wurde in Verbindung mit der großen Walcker-Orgel von 1912 erbaut, die sich an der Stelle der heutigen Steinmeyer-Orgel befand. Diesem Fernwerk wurden ausgezeichnete akustische Eigenschaften nachgesagt, denn in Kombination mit der Walcker-Orgel, die zwischenzeitlich die größte Kirchenorgel der Welt war, gehörte es zu den berühmtesten Instrumenten ihrer Zeit. Es wurde 1945 unbrauchbar.

In Anlehnung an das alte Fernwerk erbaute die Firma Klais im Jahre 2009 ein neues Fernwerk, das aber nur vom Zentralspieltisch aus bedient werden kann. Die Intonation der Register wurde durchgeführt von Reiner Janke (Freiburger Orgelbau). Die Schallabstrahlung in den Raum erfolgte damals wie heute über einen ca. 20 m langen Schallkanal zu einer Öffnung in der Mitte der Kirchendecke.

Das heutige Fernwerk verfügt über 17 Register auf einem Manual und Pedal mit insgesamt 1222 Pfeifen.[3]

Manual C–c4 (ausgebaut bis c5)
01. Bordun 16′
02. Principal 08′
03. Tibia II 08′
04. Salicional 08′
05. Echo Gamba 08′
06. Schwebung (ab c0) 08′
07. Fugara 04′
08. Gemshorn 04′
09. Harmonia aetheria IV (bis c4) 223
10. Horn 08′
Regen
Manual (Hochdrucklade) C–c4
11. Principal 08′
12. Gamba 08′
13. Tuba (comb. mit Tuba 8′) 16′
Tuba (aus Nr. 13) 08′
Pedal C–f1
14. Violon 16′
Bordun (= Nr. 1) 16′
Violon (aus Nr. 14) 08′
  • Koppeln (Zentralspieltisch)
    • Normalkoppeln: FW/I, FW/II, FW/III, FW/IV, FW/V, FW/P; HD/I, HD/II, HD/III, HD/IV, HD/V, HD/P
    • Suboktavkoppeln: FW/FW, HD/HD
    • Superoktavkoppeln: FW/FW, HD/HD, jeweils ausgebaut

Marcussen-Orgel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blick auf die Marcussen-Orgel
Spieltisch der Marcussen-Orgel

Auf der Seitenempore befindet sich das zweite große Orgelwerk in der Michaeliskirche. Die so genannte „Konzertorgel“ geht auf ein Instrument mit 40 Registern zurück, das 1914 durch den dänischen Orgelbauer Marcussen & Søn erbaut wurde. Da im Michel seit je her große Musikaufführungen mit mehreren hundert Mitwirkenden stattfanden, war die Orgelempore mit der großen Walcker-Orgel zu klein; mit der von Alfred Sittard geplanten Konzertorgel schuf man so ein adäquates Instrument, um auch auf der Seitenempore musizieren zu können. Als nach dem Krieg die große Walcker-Orgel unbenutzbar geworden war, bemühte sich Sittards Nachfolger Friedrich Brinkmann (Kirchenmusikdirektor am Michel von 1934 bis 1957), die Marcussen-Orgel (damals „Hilfsorgel“ genannt) für die Aufgabe als (bis 1962) einzige Hauptorgel umbauen und erweitern zu lassen. Der Umbau wurde 1951/52 durch die Orgelbauwerkstatt Walcker (opus 2985) ausgeführt und ist aus heutiger Sicht wohl als verwerflicher Eingriff in die historische Substanz zu werten, wodurch der Charakter des Instruments stark verfremdet wurde. Walcker entfernte die ursprüngliche Pneumatik, elektrifizierte das Instrument, erweiterte es um 5 Register und verteilte den Registerbestand auf drei Manuale und Pedal. Die dabei neu geschaffene Positivlade stellte man im Inneren über dem vorhandenen Pfeifenwerk auf. Insgesamt wurde die Disposition im neobarocken Sinne nachhaltig verändert. Die ursprüngliche Geschlossenheit des Instruments von 1914 ist dadurch in großen Teilen verloren gegangen. 1980 ersetzte man den Walcker-Spieltisch durch einen neuen der Firma Steinmeyer.

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen der Orgeln 2009/2010 wurde die Konzertorgel in klanglicher und technischer Hinsicht durch die Firma Klais, Bonn, restauriert und rekonstruiert. Klangliches Ziel war es, einen dem originalen Klangbild angenäherten Zustand wiedererstehen zu lassen.

Ein Großteil des Pfeifenwerkes, das Gehäuse sowie alle Windladen waren erhalten. Durch Analyse vergleichbarer Instrumente und anhand der Festschrift aus der Erbauungszeit, in der das gesamte Instrument sorgfältig dargestellt wurde, ließ sich die nicht mehr vorhandene historische Orgelsubstanz (Spieltisch, einige Register) rekonstruieren. Das nachträglich zugefügte Manual wurde entfernt. Die Orgel hat nun wieder einen eigenen pneumatischen zweimanualigen Spieltisch, der bis ins kleinste Detail originalgetreu rekonstruiert wurde und in die Orchesterempore eingesenkt ist. Die Marcussen-Orgel verfügt seit 2010 über 40 Register (plus zwei Transmissionen) mit 2671 Pfeifen.[3] Die Register des Schwellwerkes sind (bis auf vier Ausnahmen) für die Superoktavkoppel bis c5 ausgebaut.

I Hauptwerk C–c4
Prinzipal (= Nr. 31 & 16) 16′
01. Bordun 16′
02. Prinzipal 08′
03. Gamba 08′
04. Gemshorn 08′
05. Dulcian 08′
06. Doppelflöte 08′
07. Rohrflöte 08′
08. Oktave 04′
09. Offenflöte 04′
10. Quintatön 04′
11. Quinte 223
12. Oktave 02′
13. Mixtur III–IV
14. Trompete 08′
II Schwellwerk C–c4 (–c5)
15. Lieblich Gedackt 16′
16. Prinzipal 08′
17. Salicional 08′
18. Aeoline 08′
19. Vox coelestis (ab c0) 08′
20. Konzertflöte 08′
21. Gedackt 08′
22. Quintatön 08′
23. Oktave 04′
24. Gemshorn 04′
25. Querflöte 04′
26. Oktavflöte * 02′
27. Terz * 135
28. Cornett IV–VI *
29. Rauschquinte * 223
30. Oboe 08′
Pedal C–f1
31. Prinzipalbass 16′
32. Geigenbass 16′
33. Subbass 16′
Gedacktbass (= Nr. 15) 16′
34. Oktave 08′
35. Gedackt 08′
36. Quinte 1023
37. Quinte 513
38. Oktave 04′
39. Posaune 16′
40. Trompete 08′

Die mit * gekennzeichneten Register im Schwellwerk sind "nur" bis c4 ausgebaut.

  • Koppeln: II/I, I/P, II/P.
  • Koppeln (Zentralspieltisch):
    • Normalkoppeln: HW/I, HW/II, HW/III, HW/IV, SW/I, SW/II, SW/III, SW/IV, HW/P, SW/P
    • Suboktavkoppel: SW/SW durchkoppelnd
    • Superoktavkoppel: SW/SW durchkoppelnd, (11 Register bis c5 ausgebaut).

Zentralspieltisch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zentralspieltisch

Seit den 1950er Jahren gab es bereits das Bestreben, sich einem Idealzustand durch elektrisches Verbinden der beiden großen Orgeln anzunähern, was jedoch nicht realisiert worden ist.

Der Zentralspieltisch wurde mit der Restaurierung der Steinmeyer-Orgel und der Marcussen-Orgel im Jahre 2009/10 hinzugefügt und befindet sich auf der Konzertempore, wo sich auch die Marcussen-Orgel befindet. Von ihm aus sind die Steinmeyer-Orgel, die Marcussen-Orgel und das Fernwerk gemeinsam spielbar, was ideal für symphonische Orgelmusik ist. An dem fünfmanualigen Spieltisch mit Pedal stehen dem Organisten in der Summe 140 Register mit insgesamt 10.590 Pfeifen zur Verfügung, mit denen sich ein eindrucksvolles Klangbild in der Kirche erzeugen lässt.

Seit dem Jahr 2015 lässt sich vom Zentralspieltisch ein Glockenspiel anspielen, welches aus 25 Röhrenglocken besteht und an der Rückwand der großen Steinmeyer-Orgel von der Firma Johannes Klais Orgelbau aus Bonn installiert wurde.[5]

Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Orgel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blick auf die Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Orgel

Der Neubau dieser Orgel im Jahre 2010 durch den Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth ersetzt die bisherige Chororgel, die sich im Türdurchgang zwischen Sakristei und Chorraum befand und aus liturgischen Gründen an dieser Stelle aufgegeben werden musste. Sie wurde gegenüber der Marcussen-Orgel auf der oberen kleinen Südempore aufgestellt. In Technik und Disposition orientiert sie sich an barocken Klangidealen und versucht, ein Stück früher Hamburger Musiktradition aufleben zu lassen – Namensgeber ist Carl Philipp Emanuel Bach, der auch als „Hamburger Bach“ bezeichnete Sohn Johann Sebastian Bachs, der 1768 Nachfolger seines Patenonkels Georg Philipp Telemann als Kirchenmusikdirektor in Hamburg war.

I Hauptwerk C–f3
1. Principal 08′
2. Holzflöte 08′
3. Octave 04′
4. Traversflöte 04′
5. Octave 02′
6. Quinte 113
II Oberwerk C–f3
07. Gedackt 08′
08. Rohrflöte 04′
09. Nazard 223
10. Flöte 02′
11. Dulcian 08′
Pedal C–f1
12. Subbass 16′
13. Offenbass 08′

Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Orgel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Orgel in der Krypta des Hamburger Michel

Unter der Hauptkirche befindet sich eine Krypta. Sie misst ca. 44 m × 42 m und wird von Stützsäulen gegliedert, die den Kirchenboden tragen. Die Krypta wird für Gottesdienste und Konzerte genutzt. Bei der Orgel handelt es sich um ein romantisches Instrument, das 1917 von dem Orgelbauer Johannes Strebel errichtet wurde. 2009/2010 wurde das Instrument durch Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth restauriert und mit einem fahrbaren elektrischen Spieltisch ausgestattet. Die Orgel hat sieben Register, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind, und besitzt 363 Pfeifen. Sie ist somit die kleinste aller Orgeln des Hamburger Michels.

I Manual C–g3
1. Principal 8′
2. Viola di Gamba 8′
3. Hohlflöte 8′
4. Oktave 4′
II Manual C–g3
5. Lieblich Gedeckt 8′
6. Salicional 8′
Pedal C–d1
7. Subbass 16′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
    • Suboktavkoppel: II/I
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/II – ausgebaut
  • Spielhilfe: Computergesteuerte Setzeranlage
  • Johannes Habich: Die große St.-Michaelis-Kirche zu Hamburg. 4. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München [u. a.] 1993 (Große Baudenkmäler; H. 310).
  • Matthias Gretzschel: St. Michaelis. Der Hamburger Michel. Hamburger Abendblatt, Hamburg 1996, ISBN 3-921305-27-6.
  • Hermann Heckmann: Baumeister des Barock und Rokoko in Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Lübeck. Verlag Bauwesen, Hamburg, Berlin 2000, ISBN 978-3-345-00692-0.
  • Günter Seggermann: Die Orgeln der Hauptkirche St. Michaelis zu Hamburg: Ein Beitrag zur Geschichte des Hamburger Orgelbaus. 2. Auflage. Schnell und Steiner, München und Zürich 1992, ISBN 3-7954-0668-4.
  • Markus Zimmermann: Die Orgeln der Hauptkirche St. Michaelis zu Hamburg. 3. Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-6884-2.
Commons: Orgeln der Hauptkirche St. Michaelis (Hamburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wilhelm Martin von Godeffroy - Hamburger Persönlichkeiten. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  2. Günter Seggermann, Alexander Steinhilber, Hans-Jürgen Wulf: Die Orgeln in Hamburg. Ludwig, Kiel 2019, ISBN 978-3-86935-366-1, S. 144.
  3. a b c orgel-information.de: Die Orgeln des Hamburger Michel (St. Michaelis), abgerufen am 8. November 2022.
  4. Beschreibung des Fernwerks auf Organ index. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  5. Die Orgeln des Hamburger Michel (St. Michaelis), auf orgel-information.de

Koordinaten: 53° 32′ 54″ N, 9° 58′ 44″ O