Pal Engjëlli

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Pal Engjëll im Skanderbeg-Museum in Kruja

Pal I. Engjëll (italienisch Paolo Angelo, lateinisch Paulus Angelus; * Drisht 1416; † vor dem 24. März 1469) war Archidiakon von Durrës (1457–1460), Erzbischof von Durrës (1460–1469), päpstlicher Legat in Albanien und Gjergj Kastriotis Berater und Botschafter (1464–1468) in Rom, in Mailand, Neapel und in Venedig.

Die Herkunft der Engjëlli (Pl. von Ëngjëll) ist unklar. Die Familie gehörte wohl dem Patriziat von Drisht[Anm. 1] an, was aus einem venezianischen Dokument aus dem Jahr 1455 hervorgeht als Andrea I. Ëngjëll (Vater von Pal I.) als „miser“[Anm. 2] bezeichnet wurde.[1] Allerdings gibt es kein im Archiv von Venedig aufbewahrtes Dokument über Drisht, das bestätigt, dass sie wie andere albanische Familien einen eigenen Staat besessen haben, was die Nachkommen der Ëngjëlli in der Mitte des 16. Jahrhunderts allerdings behaupteten.[2]

Pal I. Engjëll, Sohn von Andrea I.[3] und Dona Thia (Dorothea), wird als harter, gebildeter und ehrgeiziger Mann beschrieben.[4] Über seine Kindheit und Jugend ist nur wenig bekannt. Nach dem katholischen Priester und Geschichtsschreiber Marinus Barletius stammte er aus Drisht[Anm. 3], nach dem italienischen Kirchenhistoriker Daniele Farlati soll er seine Jugend in Konstantinopel verbracht und sich nach der Einnahme der Stadt durch die Osmanen (1453) nach Epirus zurückgezogen haben[Anm. 4][3], Behauptung, die sich laut dem Schweizer Osteuropa-Historiker Oliver Jens Schmittnicht überprüfen lässt“.[5]

Papst Calixt III.

Pal I. Engjëll wird erstmals im April 1456 erwähnt, als er als Presbyter von Drisht den unierten Erzbischof der Krajina (historisch-geografische Region Kroatiens) nach Rom begleitete.[5][6]

Nach dem byzantinischen Historiker und Albanologen Giuseppe Valentini wurde Pal I. Engjëll während der Organisation der Kreuzzüge von Papst Calixt III. (1455–1458) am 17. April 1456 mit der Sammlung von Hilfsgütern für die Kreuzfahrer in Albanien, Dalmatien und Serbien beauftragt und am 17. November 1457 wurde das von ihm und mit Hilfe anderen gesammelte Geld Skanderbeg überreicht.[7] 1457 erscheint Pal I. als Archidiakon von Durrës.[8] Von Papst Pius II. (1458–1464) erhielt Pal I. Engjëll den Titel „iudex Illyrice regionis“ (Richter des illyrischen Landes) und nannte sich in seinen Urkunden „Paulus Angelus miseratione diuina archiepiscopus Dyrrhachiensis et illirice ac conservator“ (Paul Angelo, von Gottes Gnaden, Erzbischof von Durrës und illyrischer Konservator).[9]

Konzil von Mantua

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Papst Pius II. Ölgemälde auf Leinwand von Jacopo Palma der Jüngere in der Kirche Santa Maria Assunta in Cannaregio, Venedig (zwischen 1620 und 1625)

Das Konzil von Mantua wurde am 1. Juni 1459 von Papst Pius II. einberufen, um einen Feldzug gegen die Osmanen zu organisieren, die 1453 Konstantinopel erobert hatten. Sein Appell richtete sich an die europäischen Herrscher, nicht länger gegeneinander zu kämpfen, sondern sich gegen den gemeinsamen Feind der Christenheit zu vereinen. Von allen christlichen Königen und Fürsten, die er wiederholt und eindringlich eingeladen hatte, war nicht einer erschienen und hatten es auch nicht für nötig gehalten, mit Vollmachten versehene Gesandtschaften zu entsenden, so dass das Konzil wegen mangelnder Teilnahme vorübergehend ausgesetzt werden musste.[10]

Am 14. Januar 1460, am Ende des Konzils von Mantua, proklamierte Papst Pius II. mit der Bulle „Ecclesiam Christi“ einen dreijährigen Heiligen Krieg gegen die Osmanen[Anm. 5] an dessen Spitze Skanderbeg treten sollte.[11] Zusammen mit Pius II. schmiedete Pal I. einen Kreuzzugsplan, der letztendlich am Tod des Papstes († 14. August 1464) scheitern sollte.[12]

Keiner der abendländischen Fürsten hatte es versäumt, seine Bereitschaft zum Kreuzzug zu verkünden, aber keiner von ihnen hatte dann auch wirklich gehandelt, da sie mit ihren eigenen Problemen konfrontiert waren: Herzog Philipp III. von Burgund empfand den französischen König Ludwig XI. als Bedrohung. Der neapolitanische König Ferdinand I. war gerade erst mit Skanderbegs Hilfe als Sieger aus den jahrelangen Kämpfen um den Thron hervorgegangen und daher politisch noch immer geschwächt. Die Republik Florenz war den Osmanen zugeneigt, weil sie Venedig, Handelsmacht der Levante, verdrängen wollte und die Republik Venedig vermied es, sich zu sehr an den Papst und seinen Kreuzzug zu binden und hoffte vielmehr, das Unternehmen zum eigenen Vorteil nutzen zu können. Francesco Sforza, Herzog von Mailand, beteiligte sich nur zögernd an dem päpstlichen Unternehmen. Grund dafür war die unsichere Lage in Italien, insbesondere im Hinblick auf den venezianischen Rivalen.[13][14]

Buntglasdarstellung von Papst Callixtus III, Skanderbeg und Pal Engjëlli (im schwarzen Gewand) in der Mutter-Teresa-Kathedrale in Prishtina

Am 19. März 1460 wurde Pal I. Engjëll („baccalaureus in decretorum“) zum 31. Erzbischof von Durrës und der illyrischen Region („archiepiscopum Dyrrhachiensem et Illyricae regionis“)[15] und damit zum Oberhaupt der katholischen Kirche in Mittelalbanien ernannt.[Anm. 6][3][16] Am 2. April 1460 stiftete der Erzbischof der Kirche von Durrës 50 Gulden und einige Tage später dem Kloster des Hl. Johannes von Stivalio (heute Shtoj) in der Diözese von Drisht 60 Gulden.[16]

Als Pal I. Engjëll sein Amt im venezianischen Durrës[Anm. 7] antrat, hatte die Stadt mit ihrem wichtigen Hafen ihren antiken Glanz verloren, galt aber als einziger Zufluchtsort von Albanien, da die osmanische Front immer näher rückte. Aus einer Petition des Dominikaners Blasio de Litio (ein Vertrauter Skanderbegs) an Papst Pius II. vom 4. August 1459 geht hervor, dass das unmittelbare Hinterland von Durrës[Anm. 8] durch die jahrelangen Plünderungen der Osmanen erschöpft war; die Kirche und ihre Vertreter waren die Hauptleidtragenden und die Klöster und Gotteshäuser waren dem Verfall preisgegeben. Es fehlte an Priestern und der Glaube war vom Untergang bedroht.[17] Skanderbeg und Lekë Dukagjini waren erbitterte Feinde und das politisch zersplitterte Albanien war den Osmanen nahezu schutzlos ausgeliefert.

Wenige Tage nach der bereits erwähnten Petition des Dominikaners Blasio de Litio wurde dieser von Pius II. mit der Reorganisation des Ordens beauftragt, deren Ausgangspunkt Durrës sein sollte. Mit zwei oder drei weiteren Ordensbrüdern sollte er in Albanien bis zum Schwarzen Drin im Osten, in Raszien und Serbien im Norden (nicht aber in Venedig) und in anderen an die Osmanen grenzenden Ländern den dort lebenden Gläubigen tatkräftige Hilfe leisten, den Kreuzzug predigen, den Abtrünnigen und Überläufern zu den Osmanen schwere Strafen androhen und den auch unter Christen weit verbreiteten Aberglauben ausrotten.[18]

Kirchensynode und Constitutiones

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Als der Erzbischof von Durrës Pal I. Engjëll bei einer apostolischen Visitation in der Diözese Lisiensis[Anm. 9][19] im Kreis Mat feststellte, dass die Bemühungen der Dominikaner kaum Früchte getragen hatten und das kriegszerstörte Land einer grundlegenden Reform bedurfte, berief er im Spätherbst des Jahres 1462 in der Dreifaltigkeitskirche von Stellushi bei Burrel im Kreis Mat eine Kirchensynode ein. Anwesend waren neben dem Bischof von Lisiensis Andreas, die Äbte, Rektoren, Funktionäre und alle Priester.[20]

Im Jahr 1915 entdeckte der rumänische Historiker Nicolae Iorga ein Manuskript aus dem 16. Jahrhundert[Anm. 10], das in der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz aufbewahrt wird und aus dem hervorgeht, dass Pal I. Engjëll am 8. November 1462 die „Constitutiones“ verfasst hat. Mit allen Mitteln bemühte sich Pal I. um die Rückführung der Bevölkerung in den Schoß der katholischen Kirche und durch die Verhängung von Geldstrafen (5 bis 20 Hyperpyron) die kirchliche Ordnung zu sichern.[21][22]

Alle Beschlüsse der Synode zielten darauf ab, das kirchliche Leben in einer Zeit großer Not in geordnete Bahnen zu lenken. So war z. B. die Taufe sterbender Kinder in Privathäusern zumindest in der albanischen Umgangssprache zulässig: „unte paghesont premenit atit et birit et spertit semt[Anm. 11][23], die erste nachgewiesene Schrift in Albanisch.

In diesem Sinne erließ der Erzbischof im November 1464 im Benediktinerkloster St. Theodor „de Elohiero“ bei Durrës die Statuten des Domkapitels von Drisht.[Anm. 12][24]

Berater und Gesandter Skanderbegs

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Porträt von Skanderbeg, Dimityr Dobrowitsch in der bulgarischen Nationalgalerie (1870)

Pal I. war laut Oliver Jens Schmitt von der antiken Vergangenheit der Hafenstadt Durrës beeindruckt, hatte neben Latein auch Griechisch gelernt[25], die antiken Klassiker gelesen, stand in engem Kontakt zum italienischen Renaissance-Humanismus und war eine angesehene Persönlichkeit der römischen Kurie.[6] Bei seinen Landsleuten genoss er höchstes Ansehen und galt als wahres Orakel.[6] Pal I. Engjëll, der ab 1464 Berater und Gesandter Skanderbegs war und von diesem den italienischen Fürsten empfohlen wurde, hatte auch klare Vorstellungen vom Kampf gegen die Osmanen. Dafür wandte er sich der Befestigung der Hafenstadt Durrës zu und bot dem venezianischen Bailo von Durrës 8.000 Arbeiter an.[26]

Wie Pals Vorgänger Georgius Pelino († nach 20. Oktober 1463), der Abt der Abtei der Heiligen Maria von Ratac, begab er sich nach Ragusa, an die Höfe von Mailand und Neapel und war als Vermittler zwischen seinem Auftraggeber und der Republik Venedig tätig.[6]

Als „intimer Berater und Botschafter“[Anm. 13] Skanderbegs begab sich Pal I. Engjëll mit Alessio Albanese Anfang Juni 1464 an den Hof von Francesco Sforza, um diesen um Hilfe für den Krieg gegen die Osmanen zu bitten. Der Herzog konnte aber außer aufmunternden Worten nur mit einigen Höflichkeitsgeschenken, wie „drei Panzerhemde für seinen Herrn (Skanderbeg)“ beitragen.[27][28]

Holzschnitt mit Darstellung der Schlacht Ohrid (1464) von Jost Amman (1587)

Die Venezianer hatten volles Vertrauen zum Erzbischof von Durrës und sahen in ihm den Mann der Versöhnung mit Skanderbeg.[Anm. 14] Einem Bericht des venezianischen Generalgouverneurs in Albanien, Gabriele Trevisan, an den venezianischen Senat vom 25. Juli 1465[Anm. 15][29] ist zu entnehmen, dass Pal I. weder Mühen noch Kosten scheute, da er zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere zehntausend Dukaten ausgegeben haben soll.[Anm. 16][29] Durch seinen Einsatz im Kampf gegen die Osmanen hatte er Skanderbeg zum erneuten Übertritt ins christliche Lager, zur Bindung an die venezianische Signoria (20. August 1463) und zur Wiederaufnahme des Krieges gegen die Osmanen (Schlacht von Vaikal im April 1465, Schlacht von Ohrid am 14.–15. September 1464, Schlacht von Meçad im Juni 1465) bewogen, mit denen er am 27. April 1463 Frieden geschlossen hatte.[30]

Osmanische Invasion

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Zu Beginn des Jahres 1466 wurde in den europäischen Staaten bekannt, dass Sultan Mehmed II., der Eroberer, gewaltige Vorkehrungen zu Wasser und zu Lande traf, die auf ein groß angelegtes Unternehmen hindeuteten. So fragten sich die europäischen Staaten, wo die Osmanen im Sommer zuschlagen würden: „Die einen meinten Albanien, die anderen Negroponte und wieder andere Belgrad, […] Bosnien oder Ungarn.[31]

Skanderbeg wurde vom osmanischen Großwesir Mahmud Pascha darüber informiert, dass Mehmed II. ihn bis Mitte April persönlich in seinem Land aufsuchen werde; Ziel der Osmanen war es, den Rebellen Skanderbeg endgültig in die Knie zu zwingen.[32]

Gjon II. Kastrioti von Pietro Cavoti (1851)

Im osmanischen Sofia war gegen Ende des Winters ein Heer unter dem Kommando von Mehmed II. zusammengezogen worden[Anm. 17], das von dort über Skopje[Anm. 18], wo sich weitere Einheiten anschlossen und dann über Monastir plündernd und brandschatzend nach Westen zog.[33] Der Vormarsch der Osmanen traf die ausgedehnten Besitztümer des Erzbistums Durrës mit besonderer Wut und Pal I. Engjëll sah viele seiner Güter in Flammen aufgehen. Was er nach Durazzo retten konnte, beschlagnahmten die unter Druck geratenen venezianischen Behörden, gaben es ihm aber nach dem Krieg wieder zurück.[Anm. 19][34][35]

Befürchtungen, dass die Osmanen im Sommer gegen das venezianische Albanien ziehen könnten, wurden Anfang Februar in Venedig laut.[Anm. 20][36] Im März 1466 beschloss der venezianische Senat, der vom „misser lo arcivescovo de Durazzo“ (Herr Erzbischof von Durrës) über alles informiert worden war, Skanderbeg jede erdenkliche Hilfe in Form von Soldaten und Geld zukommen zu lassen.[Anm. 21][37]

Im April 1466 hielt sich Pal I. Engjëll als Gesandter Skanderbegs in Venedig auf, um dessen Forderungen vorzubringen, ihm den Oberbefehl über die venezianischen Truppen in Albanien zu übertragen und seinen Sohn Gjon II. zu seinem Untergebenen zu machen, was akzeptiert wurde.[38]

Am 12. April war Mehmed II. nur noch sechs Meilen von den Grenzen Skanderbegs entfernt, wie dieser in einem Brief nach Venedig berichtete[39] und Mitte Juni wusste Venedig mit absoluter Sicherheit, dass Albanien angegriffen werde und der Sultan dort eingetroffen war.[33] Ende Mai erreichte Rom die Nachricht, dass die Osmanen mit 30.000 Mann auf dem Vormarsch seien.[33]

Kap Rodoni mit den Überresten der mittelalterlichen Festung Skanderbegs

Als Mehmed II. mit der Hauptstreitmacht vor der Stadt Kruja eintraf, begann die Belagerung der Festung von Kruja, die jedoch nur geringe Fortschritte zu verzeichnen hatte. Die Stärke der Mauern und der Kampfesmut der venezianisch-neapolitanisch-albanischen Besatzung (1.800 Mann)[Anm. 22] hielten allen Angriffen stand, zumal Skanderbeg, der bei Kap Rodoni ein befestigtes Lager bezogen hatte, die Belagerer Tag und Nacht im Rücken beunruhigte.[40]

Kurz nach Ausbruch der Kämpfe schickte Skanderbeg seine Familie, vor allem seinen Sohn Gjon II., seine Frau Andronika und seine Schwester Mamica (Witwe von Muzaka Thopia[41]), sowie seine bewegliche Habe ins Königreich Neapel.[42][43] Ihm selbst und seiner Familie war bereits im Herbst 1463 von Venedig auf den Inseln Hvar und Korčula und im April 1466 von Ragusa auf der Insel Mljet Asyl gewährt worden.[Anm. 23][44]

Anfang Juni musste Mehmed II. erkennen, dass er die Festung von Kruja nicht einnehmen konnte; zudem machte sich der Mangel an Nahrungsmitteln in dem zerstörten Land bemerkbar, so dass bereits am 2. Juni in Brindisi Gerüchte kursierten, er plane den Rückzug.[45] Kurze Zeit danach übergab der Sultan mit dem Geheiß „nicht eher von der Stelle zu weichen, als bis er die Festung entweder mit Waffengewalt oder durch Aushungerung zur Übergabe gezwungen habe“ dem albanischstämmigen osmanischen Militäroffizier und Sandschakbey von Ohrid, Balaban Pascha[Anm. 24], das Kommando und zog wütend nach Süden, wobei er in der Landschaft Cedhin 8.000 Männer, Frauen und Kinder tötete. Die Belagerung von Kruja endete im Frühjahr 1467, als Balaban durch einen Pfeilschuss in die Kehle schwer verwundet wurde und noch am Tage der Schlacht (22. April 1467) starb.[46]

Die Überreste der mittelalterlichen Festung von Elbasan

In der Zwischenzeit hatte Mehmed II. in der Ruinenstadt Valmi (auch Valma, Valme) in nur 30 Tagen eine gewaltige Festung errichten lassen, die er Elbasan nannte, was auf Türkisch „starke Festung“ bedeutet.[47] Von diesem Stützpunkt aus, der als Versorgungszentrum gedacht war, sollte das noch christliche Mittel- und Nordalbanien angegriffen werden.[48] Die Gefahr, die von Elbasan ausging, war Skanderbeg sehr wohl bewusst, sodass er Pal I. Engjëll im August 1466 beauftragte, den venezianischen Senat darauf aufmerksam zu machen.[49]

Weitere Nachrichten über die Aktivitäten des Erzbischofs wurden bekannt, als er am 26. Oktober 1467 zusammen mit Skanderbegs Sohn Gjon II. vor dem venezianischen Senat erschien, um die Versorgung Krujas und Hilfe bei der Befestigung der Burg Rodoni, in der sich Skanderbeg verschanzt hatte, zu erbitten. Die Senatoren vertrösteten die beiden Bittsteller mit dem Hinweis auf die Jahreszeit.[50][51]

Die folgenden Monate verbrachte Pal I. Engjëll in Venedig, wo ihn die Nachricht von Skanderbegs Tod (17. Januar 1468) erreichte.[52]

Nach Skanderbegs Tod

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Denkmal für Pal I. Engjëll in dem von Arbëreshë gegründeten Ort Civita, Provinz Cosenza

Die Nachricht von Skanderbegs Tod erreichte Venedig vor dem 13. Februar 1468 (nach dem venezianischen Kalender am 13. Februar 1467), als sich ganz Albanien in großer Aufruhr und Angst befand. Der Senat betrachtete den Erzbischof von Durrës als eine sehr umsichtige Person, die uns und unserem Staat treu ergeben ist und sollte, wenn möglich schon am nächsten Tag nach Albanien zurückkehren, um seinen Einfluss auf Skanderbegs Witwe, seinen Sohn, seine Gefolgsleute und Untertanen geltend zu machen und zu versuchen, etwas Ordnung in das Durcheinander zu bringen. Der Senat bewilligte dem Erzbischof zirka 220 Dukaten, die ihm die Republik schuldig zu sein schien und beschloss, ihn mit der Zusicherung einer guten Belohnung auf die Reise zu schicken. Sie wollten, dass er mit Francesco Capello, dem neu ernannten venezianischen Provveditore in Albanien zusammenarbeitete, wohin sie auch beschlossen, weitere 200 Infanteristen und 100 Artilleristen zu entsenden.[Anm. 25][53]

Mit dem Tod Skanderbegs verschwand der Erzbischof von Durrës von der diplomatischen Bühne. Venedig stand nun alleine da und die albanischen Herren traten in Venedig nur noch als abhängige Bittsteller und Flüchtlinge in Erscheinung.[54]

Laut Oliver Jens Schmitt starb Pal I. Engjëll vor dem 24. März 1469, dem Datum einer Eingabe nicht vom Erzbischof Pal I. Engjëll, sondern von Gjon Strez Maramonte (bekannt als Balšić), dem ehemaligen Herrn von Misia, in der die Grenzen des Staates Skanderbeg festgelegt wurden.[55]

Der neue Erzbischof von Durrës wurde am 5. Mai 1469 Nikolaus (Barbuti).[16]

Familienverhältnisse

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  • Andrea I. († 1451) ⚭ Dona Thia (Dorothea)
    • Pal I.
    • Pjetër I. (ital. Pietro, * 1435; † 1511) ⚭ Lucia Span[Anm. 26], die Tochter von Alexis Span, Herr von Drisht[56]
      • Alessio († vor 1545 im Krieg gegen die Osmanen)
      • Paolo II. († 1573), Pfarrer von Briana, Fraktion von Noale
      • Giovanni Demetrio († 1571) ⚭ Francesca Magna
        • Pietro II. (1592) Bevulla ⚭ Lucrezia Bevulla (lat. Bevulca)
        • Giovanni Andrea (*20 mar 1569; † 1592)
        • Giacomo Antonio († nach 1610)
      • Andrea II. († 1581)
      • Girolamo I. (Geronimo; † 1591) ⚭ Orsola (Ursula) Bini (oder Baruzzi)
        • Michele Leone Salvatore (* 25. Februar 1557; † 14. Juli 1623) ⚭ Lucietta Micheli († 1614)
        • Leone † (1591)
        • Pietro III.
        • Andrea III. (* 29. Juni 1578; † 1644) ⚭ ?[Anm. 27]
          • Girolamo II. ⚭ ?
            • Laura († 1756)
          • Pietro IV. (starb jung)
          • Giovanni Andrea († 8. April 1703) ⚭ ? Mandicardi
  • Franz Babinger: Die Gründung von Elbasan. In: Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Jahrgang XXXIV. Walter De Gruyter u. Co., Berlin 1931, S. 94–103.
  • Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. Weltenstürmer einer Zeitenwende. F. Bruckmann, München 1959.
  • Marinus Barletius: Historia de vita et gestis Scanderbegi, Epirotarum principis. Bernardino dei Vitali, Rom 1510 (Latein, google.de).
  • Carlos du Fresne: Historia byzantina duplici commentario illustrata... Ludovicum Billaine, Paris 1680 (Latein, archive.org).
  • Conradum Eubel: Hierarchia Catholica Medii Aevi. Band II. Monasterii Sumptibus et typis librariae Regensbergianae, Regensburg 1913 (archive.org).
  • Daniele Farlati: Illyrici sacri - Ecclesia Diocletana, Antibarensis, Dyrrhachiensis, et Sirmiensis cum earum suffraganeis. Band VII. Sebastianum Coliti, Venedig 1817 (Latein, google.de).
  • Carl Hermann Friedrich Johann Hopf, Giovanni Musachi: Historia della casa Musachia. In: Weidmann (Hrsg.): Chroniques gréco-romanes inédites ou peu connues. Berlin 1873, S. 271–340 (archive.org).
  • Nicolae Iorga: Notes et extraites per servir à l'histoire des croissades au XV siècle. Bukarest 1915 (google.de).
  • Tiezheng Jin: Der Kongress von Mantua und die Oratorik. Masterarbeit. Hrsg.: Universität Wien. 2023.
  • Simeon Ljubić: Listine o odnošajih izmedju južnoga slavenstva i mletačke republike. Od godine 1453 do 1469 (Dokumente zu den Beziehungen zwischen den Südslawen und der Republik Venedig. Von 1453 bis 1469). Band 10, 1891 (kroatisch, Latein, italienisch, google.de).
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  • Fan Stylian Noli: Scanderbeg. Argo, Lecce 1993 (albanisch: Historia e Skenderbeut, Kryezotit ré Arberise (1405-1468). 1962. Übersetzt von Halil Myrto, Alessandro Laporta).
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  • Guy Stair Sainty: The Constantinian Order of Saint George. Hrsg.: Boletín Oficial del Estado. Madrid 2019, ISBN 978-84-340-2506-6 (boe.es).
  • Oliver Jens Schmitt: Actes inédits concernant Venise, ses possession albanaises et ses relations ovec Skanderbeg entre 1464 et 1468. In: Turcica. Band 31. Venedig 1999, S. 247–312.
  • Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus, Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung. In: Istituto Ellenico (Hrsg.): Thesaurismata. Band 30. Venedig 2000, S. 127–161.
  • Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan. Friedrich Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2229-0.
  • Oliver Jens Schmitt: Skanderbegs letzte Jahre – West-östliches Wechselspiel von Diplomatie und Krieg im Zeitalter der osmanischen Eroberung Albaniens (1464–1468). In: Südost-Forschungen. Band 63/64. De Gruyter Oldenbourg, München 2004, S. 56–123.
  • Ludwig Thallóczy: Illyrisch-Albanische Forschungen. Band I. Duncker & Humblot, München, Leipzig 1916 (archive.org).
  • Augustin Theiner: Vetera monumenta historica Hungariam sacram illustrantia. Band II. Typis Vaticanus, Rom 1860 (google.de).
  • Giuseppe Valentini, Matteo Sciambra, Ignazio Parrino: Papa Kalisti III, Skënderbeu, Shqipëria dhe Kryqezata: 1455-1458. Plejad, Tirana 2009.
  • Ludwig Georg Voigt: Enea Silvio de' Piccolomini als Papst Pius der Zweite, und sein Zeitalter. Band IV. Georg Reimer, Berlin 1863 (google.de).
Commons: Category:Ëngjëll (Familie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. „Drivasto war keine reiche Siedlung. In den venezianischen und ragusanischen Quellen wird es nicht als Markt- und Handelsplatz erwähnt. Der Weg von der Küste hinauf in das Bergnest galt als mühsam; nicht umsonst mussten die Drivastiner sich verpflichten, die venezianischen Podestà mit Gefolge von deren Ankunft an der Bojanamündung bis in ihren Heimatort auf schweren Wagen zu befördern.“
    Drisht gehörte zu Dioklitien (622–1217), zu Serbien (1217–1346), dann den Balšić (1356–1392), den Osmanen (1392–1395), den Balšić (1395–1396), den Venezianern (1396–1419), den Balšić (1419–1421), den Serben (1421–1440), den Osmanen (1440–1442), den Venezianern (1442–1478) und ab 1478 den Osmanen. Heute gehört die Stadt zu Albanien. (Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus, Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, S. 132 f.)
  2. von „messère“ (mio signore = Mein Herr) (messere. Treccani,it, abgerufen am 12. Juni 2023.)
  3. „Paulus Angelus […] Erat hic archiepiscopus Epirota ex Driuasto urbi oriundus/Andree Angeli fìlius […].“ (Marinus Barletius, Historia de vita et gestis Scanderbegi …, 1510, S. CXXXVI.)
  4. „[…] Constantinopoli adolcscentiam transegi […] Capta a Turcis urbe annus 1453 in Epirum secessit […].“ (Daniele Farlati, Illyrici sacri …, Band VII, 1817, S. 372.)
  5. „Am 14. Januar 1460, nach feierlichem Hochamt, wurde die päpstliche Bulle verlesen, die den Türken den Krieg ankündigte.“ (Ludwig Georg Voigt: Enea Silvio de' Piccolomini als Papst Pius der Zweite …, Band IV, 1863, S. 105 ff.)
  6. Die Jurisdiktion des Erzbischofs von Durazzo erstreckte sich vornehmlich über Mittelalbanien; der ihm nominell ebenfalls unterstellte Süden (um Vlora) war seit jeher überwiegend orthodox geprägt und zudem seit 1417 endgültig unter osmanischer Herrschaft geraten.“ (Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, 2000, S. 143.)
  7. Durrës gehörte von 1204 bis 1213 und von 1392 bis 1501 zu Venedig.
  8. „[…] quod terre et dominia dilecti filii Nobilis viri Georgii Scanderbech principis Croye, et aliarum partium Albanie cum perfidis Turchis confinancia per eosdem Turchos adeo proh dolor sunt invasa, et tam in Dei sanctuariis et dedicatis ecclesiis, quam Christicolis et eorum structuris depopulata fuere, quod fructus, redditus et proventus ecclesiastici sunt inibi plurimum diminuti, et adeo pauci, immo quasi nulli restant, qui populo verbum Dei seminare et libere valeant, et velint predicare, quodque propterea Christifidelium ibidem tepescit devotio, ac in peccatis suis insordescunt, hereses instaurantur […].“ (Augustin Theiner: Vetera monumenta historica Hungariam sacram illustrantia, Band II., 1860, S. 332.)
  9. Die Diözese Lisiensis (auch Lixien, Lissanen, albanisch Lisit) gehörte zum Erzbistum Durrës und wurde Anfang des 16. Jahrhunderts unterdrückt.
  10. Im 16. Jahrhundert setzten die Nachkommen von Pjetër I. Engjëll (Bruder des Erzbischofs Pal I. Engjëll) alles daran, ihre aristokratische Abstammung zu beweisen und legten zu diesem Zweck auch falsche Dokumente und päpstliche Bullen vor. (Filippo Musenga, Dissertazioni critiche su passi più controversi, che si incontrano nella vita di Costantino il Grande …, Tomo II, 1770; Nicolae Iorga, Notes et extraites per servir à l'histoire des croissades au XV siècle, 1915; Paolo Petta, Despoti d'Epiro e principi di Macedonia. Esuli albanesi nell'Italia del Rinascimento, 2000, S. 207 ff.; Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, 2000; Guy Stair Sainty: The Constantinian Order of Saint George, 2019.)
  11. „On règle la formule du baptême, la manière dont les parents peuvent baptiser leurs enfants mourants, dicendo saltim in vulgari albanico: unte paghesont premenit atit et birit et spertit semt“. (Nicolae Iorga, Notes et extraites per servir à l'histoire des croissades au XV siècle, 1915, S 195.)
    In der heutigen Rechtschreibung: Unë të pagëzoj në emër të Atit, e të Birit, e të Shpirtit të Shenjtë (Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes).
  12. Statuta et ordinationes ecclesiae cathedralis Drivastensis in Albania … per Paulum Angelum archiepiscopum Dyrrhachiensem et Illyricae regionis iudicem publicata Dyrrhachii in monasterio s. Theodori de Elohiero (!) ordinis s. Benedicti (Ludwig Thallóczy: Illyrisch-Albanische Forschungen, Band I, 1916, S. 243.
  13. „consigliere intimo [...] ambasciatore di Scanderbeg“ (Francisc Pall: „I rapporti italo-albanesi intorno alla metà del secolo XV“, 1966, S. 133.)
  14. Der Albanisch-venezianische Krieg (1447–1448) endete zum Vorteil beider Parteien am 4. Oktober 1448 mit dem Friedensvertrag von Lezha. Kurze Zeit danach bat Skanderbeg den venezianischen Senat um Aufnahme in den Schutz der Republik und verpflichtete sich dazu, Venedig den Tribut von 6.000 Dukaten pro Jahr zu zahlen, den er dem Sultan als dessen Vasall schuldete. Die Antwort Venedigs vom 21. April 1449 war negativ: Venedig befand sich im Frieden mit dem Sultan und konnte oder wollte daher Skanderbeg nicht als seinen Schützling und Vasallen akzeptieren. Als Skanderbeg 1449 Svetigrad und Anfang 1450 Berat an die Osmanen verlor und das osmanische Heer im Mai 1450 vor den Toren Krujas stand, versuchte Skanderbeg die Burg an Venedig zu verkaufen (Frühjahr 1450), was die Republik ablehnte. Venedig gratulierte Skanderbeg zum Ende der Belagerung (23. November 1450), bat ihn jedoch Kruja für sich zu behalten und versicherte ihm, dass die Republik bereit sei, als Vermittler bei einem Friedensvertrag mit dem Sultan zu fungieren.
    Nachdem Venedig Skanderbegs Bitten auf Schutz und Hilfe zweimal abgelehnt hatte, wandte sich Skanderbeg an Alfons I., König von Neapel, der ihn als seinen Vasallen akzeptierte (Abkommen von Gaeta), was der Republik überhaupt nicht gefiel. Venedig widerrief seine jährliche Apanage von 1.400 Dukaten und forderte ihre Provveditoren auf albanischem Gebiet auf, ihm Schwierigkeiten zu bereiten und Grenzzwischenfälle zu verursachen. Skanderbegs Antwort ließ nicht lange auf sich warten, denn er überfiel die venezianischen Gebiete von Durrës, Lezha, Drisht, Dagnum und Shkodra. Es begann ein nicht erklärter Krieg, der bis 1463 andauerte, als Venedig Skanderbeg in ihrem Krieg gegen die Osmanen benötigte (Zweiter Osmanisch-Venezianischer Krieg). (Fan Stylian Noli: Scanderbeg, 1993.)
  15. „Nos Gabriel Triuisano […] ad quos presentes aduenerint notum facimus […] Albaniam petiuimus expeditioni contra turchos hac via prouisuri Reverendum in christo patrem et dominum dominum Paulum Angelum Archiepiscopum dyrrhachiensem […] Nam is consilio et opera sua effecit vt Jllustris dominus Scandarbey turchis bellum intullerit cum quibus iam pacem inierat ac nostro dominio amore federeque se strinxerit, is nostro rogatu bis Italiam proprijs sumptibus petijt Orator domini Scandarbey memorati ad Serenissimum Regem Ferdinandum et semel ad Jllustrem dominum ducem mediolanj […].“ (Oliver Jens Schmitt: Actes inédits concernant Venise…, 1999, S. 267.)
  16. „[…] per totam dalmatiam et venetias hac tempestate viget nec expensas labores vitat Omnibus his itineribus proprijs expensis militando que non dubitamus ascendere ad decemmillia ducatos […].“ (Oliver Jens Schmitt: Actes inédits concernant Venise…, 1999, S. 267.)
  17. „[…] perchè si divulga, chel Turcho he ala Sophia, dove reduna tuto lo suo hoste per venir in Albania contro Scanderbecho […].“ (Jovan Radonić: Djuradj Kastriot Skenderbeg i Arbanija u XV veku: istoriska gradja, 1942, Dokument Nr. 313, S. 181.)
  18. „Lo prefato Turcho secondo ho [Gherardo de Collis] inteso da Ragusey [Ragusa] e da altri he partito con la sua persona [Mehmed II.] da la Sophia et si è aproximato più in qua versso l’Albania in uno paese chiamato Scopia [Skopje] […].“ (Oliver Jens Schmitt: Skanderbegs letzte Jahre…, 2004, Dokument Nr. 1, S. 99.)
  19. „Der venezianische Senat ordnete am 25. August 1466 die Rückgabe des beschlagnahmten Besitzes des Erzbischofs von Durazzo an, der während der Invasion des Sultans den größten Teil seines Vermögens verloren hatte. Et quia per aduentum eiusdem turchi omnes ferme Jntroitus suos amisit et id parum quod superest nostri dominij Jmperato sequestratum est Ex quo per litteras suas humiliter supplicat vt illos pro sustentatione sua et familie sue permittere dignemur.“ (Oliver Jens Schmitt: Actes inédits concernant Venise…, 1999, S. 280.)
  20. „Per ea que diuersimode ad nos delata sunt esse posset quod turchus estate proxima aut ueniret aut mitteret ad illas partes exercitum suum [gemeint war Shkodra].“ (Oliver Jens Schmitt: Actes inédits concernant Venise…, 1999, Dokument Nr. 19, S. 270.)
  21. „[…] finalmente havemo deliberato mandar fanti III cento [300] […] Havemo etiam deliberato mandar e tutavia nuy mandemo a le mano del provededor nostro ducati III milla [3000] cum ordene et comandamento, che lui conduchi de le zente paezane a cavalo, perche siano in ogni bizogno ai favori de le cosse de la vostra magnificentia e nostre. […] Mandemogli etiam denari per sovencion de quelle zente, si da cavalo come da pie, sono de li. […] Havemo preterea fato assignar a misser l'arcivescovo 4 bombardelle, 10 spingarde e barilli 20 de poJvere per munition de quella terra vostra. […]“. (Jovan Radonić: Djuradj Kastriot Skenderbeg i Arbanija u XV veku: istoriska gradja, 1942, Dokumento Nr. 312, S. 180.)
  22. „Ende Mai 1466 waren 100 venezianische Infanteristen in die gut mit Lebensmitteln versehene Burg eingerückt. Am 29. Mai langten 200 neapolitanische Schützen, die sich am 24. desselben Monats in Trani eingeschifft hatten, im venezianischen Hafen Dulcigno an, vermochten aber zunächst nicht nach Kruja zu ziehen, da osmanische Streifscharen bereits um die Burg schwärmten. Schließlich gelang es Skanderbeg doch, die Neapolitaner durch die osmanischen Linien zu bringen. Die alte Starnmburg Skanderbegs wurde so nicht nur von venezianischen, sondern auch von neapolitanischen Soldaten verteidigt, zu denen 1500 Männer Skanderbegs stießen.“ (Oliver Jens Schmit: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 265.)
  23. „Die XVIII Aprilis 1466. Prima pars est de offerendo illustri domino Schenderbegho receptaculum pro familia sua in insula nostra Melite, prout alias fuit.“ (Jovan Radonić: Djuradj Kastriot Skenderbeg i Arbanija u XV veku: istoriska gradja, 1942, Dokumento Nr. 314, S. 181.)
  24. „Balaban Pascha (auch Balaban Vadera oder Badera, Ballaban), ein Bauernsohn aus dem Dorf Martanesh in Mati war ein Untertan von Skanderbegs Vater Gjon I. Kastrioti und wechselte, wie sein Herr, den Glauben und wurde Muslim. 1423 diente er auf der Festung Kruja und errichtete vor dem venezianischen Durrës ein eigenes Zollamt. Wie Skanderbeg bekleidete er eine wichtige Position in der osmanischen Verwaltung des Sandschaks Albanien. Als sein Herr 1443 starb, blieb er dem Sutan treu. Zeitgenössischen Berichten zufolge machte er eine glänzende Karriere in der osmanischen Armee und war 1453 einer der ersten, die die Mauern von Konstantinopel stürmten. Balaban wurde durch einen Pfeilschuss in die Kehle schwer verwundet und starb noch am Tag der Schlacht.“ (22. April 1467) (Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 146 ff.)
  25. „MCCCCLXVII. die 13 februarii. Sicut per litteras vicerectoris nostri Dyrachii intelligitur, mortuus est magnificus quondam Scandarbegus, ob cuius obitum universa illa provincia in magno tumultu et trepidatione est constituta; unde necessarium est providendum conservationi tam locorum prefati quondam domini Scandarbegi quam nostrorum; per la qual cosa è necessario provvedere alla conservazione di entrambi i luoghi già menzionati da Lord Scandarbeg e del nostro; propterea vadit pars, quod cum omni possibili celeritate expediatur hinc, et in provinciam illam redeat reverendus dominus archiepiscopus Dyrachii, qui apud nos diu stetit orator nomine prefati quondam domini Scandarbegi, et est persona multum prudens et nobis statuique nostro fidelis et devota; habet preterea, et apud uxorem et filium ceterosque tam familiares quam subditos prefati quondam domini Scandarbegi creditum et auctoritatem, cuius presentia et consilio sperandum est, res illas facilius dirigi et stabiliri posse. Et quoniam reverenda paternitas sua babere debet, ut asserit, a nostro dominio ducatos circa 220, captum sit, quod denarii predicti eidem domino archiepiscopo dari debeant, et bonis verbis hortetur, ut alacriter vadat et operetur, sicut est consuetus, quoniam dominium nostrum erga eum utetur gratuitate, et ita ut laborum et fidelium operationum suarum merito poterit contentari.
    Et scribatur viro nobili Francisco Capello, qui profectus est provisor noster ad illas partes […]. Mittantur preterea quamprimum pedites ducentos et ballistarii ac sclopeterii centum sub illis comestabilibus et capitibus, […].
    Mittantur preterea quamprimum pedites ducentos et ballistarii ac sclopeterii centum sub illis comestabilibus et capitibus, […].“ (Simeon Ljubić: Listine o odnošajih izmedju južnoga slavenstva i mletačke republike…, Band 10, 1891, S. 404 f.)
  26. „Petro uxor fuit Lucia, Alexii Spani, nobilis Albani, filia ex Isabella seu Milizia Georgii Brankovitzii Serviæ Despotæ filia.“ (Carlos du Fresne: Historia byzantina duplici commentario illustrata..., 1860, S. 212.)
    Laut Charles du Fresne war Lucia die Tochter von Alessio Span, dessen Frau Isabella-Militza (auch Elisabeth, Elisabetta, Lizabeta oder Milica; serbisiert Jelisaveta-Militza) Branković war; Isabellas Eltern waren Djorde II Stefanović Branković (* ca. 1462; † 18. Januar 1516) und Isabella del Balzo ( † 1498), die wiederum die Tochter von Angilberto († 1491) und Antonia Sanseverino war. (Enciclopedia genealogica del Mediterraneo: Del Balzo (De Baux), abgerufen am 4. Juni 2023).
    Somit war Lucia die Enkelin von Djorde (II) Stefanović Branković, Urenkelin von Stefan Branković (1417–1476) und Angelina Arianiti Muzaka (–1495), sowie Urenkelin von Đurađ I. Branković (1375–1456) und Eìrene Kantakuzene.(Foundation for Medieval Genealogy: BRANKOVIĆI 1427-1457, abgerufen am 4. Juni 2023)
  27. Andrea III. war fünfmal verheiratet und hatte mit seiner ersten und seiner fünften Frau insgesamt zwei Kinder.

Einzelnachweise

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  1. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus. Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, Note 34, S. 139.
  2. Paolo Petta: Despoti d'Epiro e principi di Macedonia. Esuli albanesi nell'Italia del Rinascimento, S. 208.
  3. a b c Daniele Farlati: Illyrici sacri …, Band VII, 1817, S. 372.
  4. Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 94 ff.
  5. a b Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, 2000, S. 140.
  6. a b c d Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 97.
  7. Giuseppe Valentini, Matteo Sciambra, Ignazio Parrin: Papa Kalisti III, Skënderbeu, Shqipëria dhe Kryqezata: 1455–1458, 2009, S. 238 f.
  8. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, 2000, S. 134.
  9. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, Note 34, S. 144.
  10. Tiezheng Jin: Der Kongress von Mantua und die Oratorik, S. 47.
  11. Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 15.
  12. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. Weltenstürmer einer Zeitenwende, S. 179.
  13. Oliver Jens Schmitt: Skanderbegs letzte Jahre…, 2004, S. 61.
  14. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. Weltenstürmer einer Zeitenwende, S. 124 f.
  15. Ludwig Thallóczy: Illyrisch-Albanische Forschungen, Band I., 1916, S. 244.
  16. a b c Conradum Eubel: Hierarchia Catholica Medii Aevi, 1817 S. 148.
  17. Augustin Theiner, Vetera monumenta historica Hungariam sacram illustrantia, Band II., 1860, S. 331 f.
  18. Augustin Theiner: Vetera monumenta historica Hungariam sacram illustrantia, Band II., 1860, S. 332.
  19. Conradum Eubel: Hierarchia Catholica Medii Aevi, 1817 S. 179.
  20. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, S. 147.
  21. Nicolae Iorga: Notes et extraites per servir à l'histoire des croissades au XV siècle, 1915, S. 194 ff.
  22. Fondo Ashburnham - 16. Jahrhundert, Pergament, 1167. Biblioteca Medicea Laurenziana, abgerufen am 12. Mai 2023.
  23. Nicolae Iorga: Notes et extraites per servir à l'histoire des croissades au XV siècle, 1915, S. 195.
  24. Ludwig Thallóczy: Illyrisch-Albanische Forschungen, Band I, 1916, S. 243.)
  25. Marinus Barletius, Historia de vita et gestis Scanderbegi, Epirotarum principis, 1510, S. CXXXVI.
  26. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, 2000, S. 146.
  27. Ludwig Thallóczy: Illyrisch-Albanische Forschungen, Band I., 1916, S. 243.
  28. Francisc Pall: I rapporti italo-albanesi intorno alla metà del secolo XV, S. 133 f.
  29. a b Oliver Jens Schmitt, Actes inédits concernant Venise…, 1999, S. 267.
  30. Fan Stylian Noli: Scanderbeg, 1993, S. 135.
  31. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. Weltenstürmer einer Zeitenwende, S. 269 f.
  32. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, 2000, S. 155.
  33. a b c Franz Babinger, Mehmed der Eroberer und seine Zeit. Weltenstürmer einer Zeitenwende, 1959, S. 270.
  34. Oliver Jens Schmitt: Actes inédits concernant Venise…, 1999, S. 280.
  35. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, 2000, S. 156.
  36. Oliver Jens Schmitt, Actes inédits concernant Venise…, 1999, Dokument Nr. 19, S. 270.
  37. Jovan Radonić: Djuradj Kastriot Skenderbeg i Arbanija u XV veku: istoriska gradja, 1942, Dokumento Nr. 312, S. 180.
  38. Jovan Radonić: Djuradj Kastriot Skenderbeg i Arbanija u XV veku: istoriska gradja, 1942, Dokumento Nr. 316, S. 182.
  39. Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 265.
  40. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. Weltenstürmer einer Zeitenwende, S. 270 f.
  41. Fan Stilian Noli, George Castrioti Scanderbeg (1405–1468), 1947, S. 124.
  42. Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 264.
  43. Oliver Jens Schmitt: Skanderbegs letzte Jahre…, 2004, S. 85.
  44. Jovan Radonić: Djuradj Kastriot Skenderbeg i Arbanija u XV veku: istoriska gradja, 1942, Dokumento Nr. 314, S. 181.
  45. Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 266.
  46. Oliver Jens Schmitt: Skanderbegs letzte Jahre…, 2004, S. 90.
  47. Franz Babinger: Die Gründung von Elbasan, 1931, S. 97.
  48. Oliver Jens Schmitt: Skanderbegs letzte Jahre…, 2004, S. 98.
  49. Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 270.
  50. Oliver Jens Schmitt: Skanderbegs letzte Jahre…, 2004, S. 96.
  51. Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan, 2009, S. 287.
  52. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, 2000, S. 159.
  53. Simeon Ljubić: Listine o odnošajih izmedju južnoga slavenstva i mletačke republike…, Band 10, 1891, S. 404 f.
  54. Oliver Jens Schmitt: Paul Angelus - Erzbischof von Durazzo und seine Bedeutung, Note 34, S. 159.
  55. Oliver Jens Schmitt: Actes inédits concernant Venise…, 1999, S. 297.
  56. Teuta Shala-Peli: Aleks Spani, Vojvoda i Novobërdës (Aleks Spani, Woiwode von Novo Brdo), Note 16, S. 22.