Ulrike Rosenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ulrike Rosenbach (2013)

Ulrike Rosenbach (* Anfang Januar[1] 1943 in Bad Salzdetfurth bei Hildesheim) ist eine deutsche Künstlerin und Kunstprofessorin. Sie zählt zu den ersten Künstlern, die sich der Videokunst als Medium der künstlerischen Aussage bedienten.

Von 1964 bis 1970 durchlief sie eine Ausbildung zur Bildhauerin an der Kunstakademie Düsseldorf u. a. bei den Professoren Norbert Kricke und Joseph Beuys, dessen Meisterschülerin sie wurde. 1970 legte sie im Fach Kunsterziehung ihr erstes Staatsexamen ab, zwei Jahre später das zweite, worauf ihre Anstellung als Studienrätin im Schulbetrieb folgte. Etwa zur gleichen Zeit nahm sie ihre Arbeit als freischaffende Künstlerin in Düsseldorf auf. 1971 trat sie mit ersten Videoarbeiten, Performances und Kunst-Aktionen an die Öffentlichkeit, erste Galerieausstellungen folgten. Zusammen mit Klaus vom Bruch und Marcel Odenbach bildete sie in den 1970er Jahren die Produzentengruppe ATV.

1973/74 trat Ulrike Rosenbach in New York City mit der Performance Isolation is transparent auf.[2] In den Jahren 1975/1976 folgte ein Lehrauftrag für Feministische Kunst und Medienkunst am California Institute of the Arts in Valencia (Kalifornien)/LA. Nach Deutschland zurückgekehrt, lebte und arbeitete sie zunächst als freischaffende Künstlerin in Köln, wo sie eine Schule für Kreativen Feminismus gründete. In den Jahren 1977 und 1987 nahm sie an der documenta in Kassel teil. Danach folgten Lehraufträge und Gastprofessuren an etlichen europäischen Instituten, u. a. an den Kölner Werkschulen, der Hochschule der Künste Berlin, der Hochschule für Angewandte Kunst Wien und der Universität Utrecht. Arbeitsreisen und -aufenthalte führten sie nach Italien, Kanada, USA, Australien und Asien.

1989 erhielt Rosenbach eine Professur für Neue Künstlerische Medien an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken, deren Rektorin sie in den Jahren 1990–1993 war. Im Juli 2007 wurde sie von der Hochschule emeritiert. Sie lebt und arbeitet heute als freischaffende Künstlerin im Großraum Köln / Bonn. Von 2012 bis 2018 war Rosenbach Präsidentin des deutschen Künstlerinnenverbandes GEDOK.[3] Seit 2016 ist Rosenbach Mitglied der Akademie der Künste (Berlin).

Ihre Videos befinden sich u. a. in den Sammlungen des Video-Forum des n.b.k., Berlin[4], sowie im Archiv der Stiftung imai, Düsseldorf.[5]

Auszeichnungen / Preise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppenausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1978 Deutscher Künstlerbund: 26. Jahresausstellung Berlin. Abstraktion des Raumes., Neue Nationalgalerie, Berlin.
  • 1989 37. DKB-Jahresausstellung: Durchsicht. Ansicht. Stadtgalerie im Sophienhof, Kiel.[8]
  • 2012 Bilder gegen die Dunkelheit. Videokunst aus dem Archiv des imai im KIT, Kunst im Tunnel, Düsseldorf.
  • 2015 Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre. Werke aus der Sammlung Verbund, Wien, Hamburger Kunsthalle.[9]
  • 2017 WOMAN. Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der Sammlung Verbund, MUMOK, Wien.[10]
  • 2017–2018 Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre aus der Sammlung Verbund, Wien.[11] Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe.[12]
  • 2019 Feminist Avant-garde / Art of the 1970s SAMMLUNG VERBUND Collection, Vienna, The Brno House of Arts, Brünn.[13]
  • 2020 Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts, Kunsthaus Graz.[14][15]

Literatur (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Renate Berger: Zwischen Leben und Tod. Zur Mutterimago bei Niki de St. Phalle, Ulrike Rosenbach, Mary Kelly und Annegret Soltau. In: Renate Möhrmann (Hrsg.): Verklärt, verkitscht, vergessen, Die Mutter als ästhetische Figur', Metzler, Stuttgart, Weimar 1996, ISBN 3-476-01302-2, S. 354–371.
  • Ulrike Rosenbach. [Ausstellungskatalog Stedelijk Museum Amsterdam, 28. März – 11. Mai 1980]. Amsterdam: Selbstverl. d. Museums, 1980. 34 S., zahlr. Ill.
  • Ulrike Rosenbach: Spuren des Heiligen in der Kunst heute II. [Ausstellungskatalog Sammlung Ludwig]. Aachen: Selbstverl. Sammlung Ludwig, 1986. 48 S. mit zahlr. teils farb. Abb.
  • Künstler-Monographie Ulrike Rosenbach. München: Weltkunst & Bruckmann, 1989. 16 S., 21 farb. Werkabb.(Ed. Kritische Lexikon der Gegenwartskunst)
  • Ulrike Rosenbach: Wege zur Medienkunst 1969 bis 2004. Hrsg.: G. Glüher. Köln: Wienand, 2005. 239 S. m.Abb.
  • Ulrike Rosenbach - figur / natur. Hrsg.: Ralph Melcher. Beitr. von Klaus Honnef, Ralph Melcher, Mona Stocker. [Ausstellungskatalog Saarlandmuseum, Saarbrücken.] Heidelberg: Kehrer, 2007. 151 S., 90 überwiegend farb. Abb., ISBN 978-3-933257-59-8
  • Ulrike Rotermund: Metamorphosen in inneren Räumen. Video- und Performancearbeiten der Künstlerin Ulrike Rosenbach. Göttingen: Göttinger Universitätsverlag, 2012. 500 S., ISBN 978-3-86395-051-4 online-version (PDF; 11,4 MB)
  • Angela Thomas Jankowski: Ulrike Rosenbach. In: Du. Die Zeitschrift der Kultur 41 (Nr. 1, 1981), o. S.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Britta Bürger: Ulrike Rosenbach – Pionierin der deutschen Videokunst. In: Deutschlandfunk Kultur, Sendereihe „Im Gespräch“, 25. Juli 2023, (Podcast).
  2. FAZ vom 17. Juli 2010, Seite 35: Heimspiel für eine Amazone: Ulrike Rosenbach in Düsseldorf
  3. GEDOK Bundesverband, Pressemitteilung im Sep. 2018
  4. Ulrike Rosenbach im n.b.k. Video-Forum
  5. Ulrike Rosenbach im Archiv der Stiftung imai, Düsseldorf
  6. Pressemitteilung vom 15.Oktober 2011 des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (Memento vom 22. Oktober 2011 im Internet Archive)
  7. Mitteilung zur Ausstellung (Memento vom 27. Juli 2014 im Internet Archive), abgerufen am 9. September 2014.
  8. kuenstlerbund.de: Ausstellungen seit 1951: Durchsicht. Ansicht. (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 26. Dezember 2015)
  9. Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre. Werke aus der Sammlung Verbund, Wien, Hamburger Kunsthalle, 2015
  10. WOMAN. Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre. Werke aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Österreich, 2017.
  11. Sammlung Verbund, Wien
  12. Feministische Avantgarde der 1970er Jahre aus der Sammlung Verbund, Wien, Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe, 2017
  13. Feminist Avant-garde / Art of the 1970s SAMMLUNG VERBUND Collection, Vienna, The Brno House of Arts, Brünn, Tschechien, 2019
  14. Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts, Kunsthaus Graz, 2020.
  15. Gabriele Schor im Gespräch mit Ulrike Rosenbach, Kunsthaus Graz, September 2020.