Kuli

Kuli (Deutsch)

Substantiv, m, Schreibgerät

	Singular	Plural
Nominativ	der Kuli	die Kulis
Genitiv	des Kulis	der Kulis
Dativ	dem Kuli	den Kulis
Akkusativ	den Kuli	die Kulis

Worttrennung:

Ku·li, Plural: Ku·lis

Aussprache:

IPA: [ˈkuːli]

Hörbeispiele:

Kuli^(Info)

Reime: -uːli

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, Kurzwort für: Kugelschreiber

[2] umgangssprachlich, Kurzwort für: Tintenkuli

Herkunft:

[1] von [2] übertragen

[2] seit dem 20. Jahrhundert bezeugt; Abkürzung von Tintenkuli, Warenzeichen für Schreibgeräte, die eine Firma in Hamburg von 1928 an herstellte^[1]

Synonyme:

[1] Kugelschreiber

Oberbegriffe:

[1, 2] Schreibgerät

Beispiele:

[1] Reich mir mal deinen Kuli!

[1] „Aber Big Arnie hört nicht zu, sondern zeichnet mit Schwechtersheimer Kuli auf der Speisekarte herum.“^[2]

Übersetzungen

[1] Kurzwort für Kugelschreiber

Englisch: ballpoint pen ^→ en, biro ^→ en
Esperanto: kulio ^→ eo
Französisch: stylo ^→ fr m
Italienisch: penna ^→ it f
Katalanisch: boli ^→ ca m
Polnisch: długopis ^→ pl m
Portugiesisch: caneta esferográfica ^→ pt f
Russisch: ручка (ručka^☆) ^→ ru f
Schwedisch: kulspetspenna ^→ sv, kulspets ^→ sv u
Spanisch: boli ^→ es m
Tschechisch: propiska ^→ cs f, propisovačka ^→ cs f, kuličkové pero ^→ cs n

[2] Kurzwort für Tintenkuli

Schwedisch: kulspets ^→ sv u, tuschpenna ^→ sv

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Kuli“ (Begriffsklärung)

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Kugelschreiber“

[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kuli“

[1, 2] Duden online „Kuli (Schreibwerkzeug, Stift)“

[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kuli“

Quellen:

↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 545.
↑ Steffen Möller: Expedition zu den Polen. Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express. Malik, München 2012 , Seite 98; ISBN 978-3-89029-399-8.

Substantiv, m, Tagelöhner

	Singular	Plural
Nominativ	der Kuli	die Kulis
Genitiv	des Kulis	der Kulis
Dativ	dem Kuli	den Kulis
Akkusativ	den Kuli	die Kulis

Worttrennung:

Ku·li, Plural: Ku·lis

Aussprache:

IPA: [ˈkuːli]

Hörbeispiele:

Kuli^(Info)

Reime: -uːli

Bedeutungen:

[1] zumeist abwertend: Tagelöhner in Südostasien

[2] abwertend:: rücksichtslos ausgenutzte Person

[3] umgangssprachlich, Kurzwort für: Kofferkuli, Gepäckwagen

Herkunft:

von gleichbedeutend englisch: coolie ^→ en, cooly ^→ en; im 19. Jahrhundert entlehnt; über portugiesisch: coles ^→ pt (Plural) vermutlich aus Hindi: क़ुली (kūlī) ^→ hi, Name eines Stammes im nordwestlichen Indien, dessen Angehörige oft als Tagelöhner arbeiteten^[1]

Sinnverwandte Wörter:

[2] Arbeitssklave

[3] Gepäckroller, Gepäckwagen, Kofferwagen, Lastträger, Lastenträger

Oberbegriffe:

[1] Arbeiter

Beispiele:

[1] Über die portugiesische Kolonie Macao wurden auch chinesische Kulis nach Mittel- und Südamerika verschifft.^[2]

[2] Ich würde drüben in der Fabrik nicht arbeiten wollen, da muss man schuften wie ein Kuli.

[2] „In der Rue de la Mortellerie, nahe dem Fluß, kannte sie einen Gerber namens Grimal, der notorischen Bedarf an jugendlichen Arbeitskräften hatte – nicht an ordentlichen Lehrlingen oder Gesellen, sondern an billigen Kulis.“^[3]

[3] „Findige Gauner haben jetzt die neue Abzock-Masche entwickelt: Steht ein Gepäckwagen scheinbar herrenlos herum, spurten sie hin, hetzen mit dem Kuli zur Abgabestelle, kassieren.“^[4]

[3] „Mein Teekesselchen ist ein Gepäckwagen, der ausgeliehen werden kann. Mein Teekesselchen wird auch „Kugelschreiber“ genannt. Lösung: Kuli. Gepäckwagen auf Bahnhöfen, Synonym für Kugelschreiber.“^[5]

[3] „»Ich hole einen Kuli.« Davon unbeeindruckt steuerte Patsy tänzelnd die Reihe ineinandergeschobener Gepäckwagen an.“^[6]

Wortbildungen:

Kofferkuli

Übersetzungen

[1] Tagelöhner in Südostasien

Englisch: coolie ^→ en
Esperanto: kulio ^→ eo
Französisch: coolie ^→ fr m
Japanisch: 人夫 (にんぷ, ninpu) ^→ ja
Katalanisch: boli ^→ ca m
Portugiesisch: cúli ^→ pt m
Russisch: поденщик (podenščik^☆) ^→ ru m
Schwedisch: kuli ^→ sv

[2] rücksichtslos ausgenutzte Person

Russisch: чернорабочий (černorabočij^☆) ^→ ru m
Schwedisch: kuli ^→ sv

[3] Kofferkuli

Englisch:
Französisch:

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Kuli (Tagelöhner)“

[3] Wikipedia-Artikel „Kuli“

[*] Wikipedia-Artikel „Gepäckwagen (Kofferkuli)“

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kuli“

[1, 2] Duden online „Kuli (Tageloehner, Arbeiter)“

[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kuli“

Quellen:

↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , Seite 742.
↑ Wikipedia-Artikel „Kuli (Tagelöhner)“
↑ Patrick Süskind: Das Parfum. Diogenes, 1985
↑ Stefan Schlagenhaufer: BILD-Airport-Inspektor deckt neue Abzockmasche auf: Bettler klauen Gepäck-Wagen am Flughafen. In: Bild.de. 7. September 2012 (URL, abgerufen am 11. Juli 2019) .
↑ Michael Felske: Teekesselchen to go: 525-mal Rätselspaß für unterwegs. Abgerufen am 26. März 2022.
↑ Susan Florya: Im Rausch der Gezeiten. Abgerufen am 26. März 2022.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Juli, Kugel, Muli, Quli/Qulï

[1] Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 545.

[2] Steffen Möller: Expedition zu den Polen. Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express. Malik, München 2012 , Seite 98; ISBN 978-3-89029-399-8.

[3] Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , Seite 742.

[4] Wikipedia-Artikel „Kuli (Tagelöhner)“

[5] Patrick Süskind: Das Parfum. Diogenes, 1985

[6] Stefan Schlagenhaufer: BILD-Airport-Inspektor deckt neue Abzockmasche auf: Bettler klauen Gepäck-Wagen am Flughafen. In: Bild.de. 7. September 2012 (URL, abgerufen am 11. Juli 2019) .

[7] Michael Felske: Teekesselchen to go: 525-mal Rätselspaß für unterwegs. Abgerufen am 26. März 2022.

[8] Susan Florya: Im Rausch der Gezeiten. Abgerufen am 26. März 2022.

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