«Sur-prise, Sur-prise!» erklang es letzten Sommer, als ich mit einer Freundin durch die Bahnhofsunterführung in Rapperswil spazierte, um zum Seenachtfest zu gelangen. Verwundert drehte ich mich um und sah einen Mann, wie er seine «Surprise»-Magazine anpries.
Jetzt weiss ich: Der Mann mit der rauen Stimme ist Urs Habegger. Aufgrund eines Schicksalsschlags konnte er seinen Job nicht mehr ausführen. Sozialhilfe kam für ihn nicht in Frage: «Das grösste Gut ist die Freiheit», erklärt er. Daher entschied sich der heute 68-Jährige für den Verkauf der Strassenzeitung «Surprise», um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Nun wurde der «Surprise»-Verkäufer von Rapperswil zum Nachwuchsautor: In seinem Buch «Am Rande mittendrin» bringt Urs Habegger seine Erlebnisse und Begegnungen mit den Menschen in der Bahnhofsunterführung zu Papier. Damit steht er aktuell auf dem dritten Platz der Schweizer Sachbuch-Bestsellerliste.
Habeggers Leben ist keine klassische Hollywood-Erfolgsstory, aber eine Geschichte, die das Leben schreibt – und die sind bekanntlich die besten.
Einen Sonntag voller Überraschungen wünscht:
Christopher Breitfuss, Kulturredaktor
Dieses berühmte (letzte) Porträt des Autors hat unsere Erinnerung an Franz Kafka nachhaltig geprägt: wie er mit ernster Miene, fast ein wenig traurig, aus der Wäsche guckt. Düster, verkopft, einsam, krank: So meint man, Kafka zu kennen. Ein neuer Fotoband zeigt: Die literarische Lichtgestalt kann auch lustig.
«Wir leben in einer Rape Culture»
Jede dritte Frau erlebe in ihrem Leben mindestens einen körperlichen sexualisierten Übergriff, schreibt Agota Lavoyer in ihrem neusten Buch «Jede_ Frau». «Sexualisierte Gewalt ist eine gesellschaftliche Krise», erklärt die Expertin darin. Ein Satz blieb mir besonders hängen: «Die Frage ist nicht, ob eine weiblich gelesene Person irgendwann sexuell belästigt wird, sondern wann, wo und von wem.»
Zum Sehen
Wie blickt die Philosophie auf Taylor Swift?
In rund fünf Wochen ist es so weit: Dann heizt der grösste Popstar der Gegenwart ihren Fans in Zürich ordentlich ein. Allen Swifties (und selbstverständlich auch allen anderen) empfehle ich zur zeitlichen Überbrückung ein besonderes Schmankerl. PS: Bei dieser «Sternstunde» ist Mittanzen ausdrücklich erlaubt.
Zum Anziehen
State of the Art: Atmende Kleidung
Was haben Herr und Frau Schweizer garantiert im Kleiderschrank? Genau: atmungsaktive Outdoorkleidung. Atmen – aber auf ganz andere Art und Weise – können auch die Outfits von Andrea Glanzmann. Zum Wandern würde ich ihre Kreationen jedoch nicht empfehlen.
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