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Aa-Lava

Aa-Lava (auch A’a, oder Aʻā-Lava) entsteht, wenn zähflüssige (hochviskose) Lavaströme erstarren, welche relativ kühl sind und sich langsam bewegen. Neben der geringen Fließgeschwindigkeit ist ein bröckliger Habitus typisch für diese Lavaströme. Dieser entsteht durch autoklastische Fragmentierung (Autobrekkzierung) während der Abkühlung von SiO2-armer Lava.

Der Ausdruck „Aa“ stammt aus dem Polynesischen: Es soll der Schmerzenslaut sein, den die polynesischen Ureinwohner Hawaiis beim Begehen der Lava ausgerufen haben. Tatsächlich sind frische Aa-Lavaströme nur sehr schwer zu begehen, da sie lose aufgeschütteten Schutthalden gleichen. Auf jeden Fall sollte man bei dem Versuch sie zu begehen robuste Lederstiefel und Lederhandschuhe tragen.

Das Gegenteil der A’a-Lava ist die Pahoehoe-Lava. Wenn ein Lavastrom weit fließt und immer weiter abkühlt, dann kann aus einem Pahoehoe-Lavastrom ein A’a-Lavastrom werden. Diese stauen sich an ihrer Front oftmals auf und werden recht hoch. Dann bewegen sie sich oft nur wenige Meter in der Stunde.

Vorkommen von A’a-Lavaströmen

Aa-LavaAa-Lavaströme sind weit verbreitet und kommen an den meisten effusiv tätigen Vulkanen vor. Ausgeprägte Felder aus Aa-Lava gibt es am Ätna auf Sizilien. Sie können mehrere Kilometer breit sein und sich fast über den gesamten Hang erstrecken. Ich filmte dort schon öfters aktive Aa-Lavaströme und querte auch welche, die sich noch leicht bewegten. Der Kraft eines Aa-Lavastroms kann nur wenig widerstehen: an ihrer Front werden sie oft über 10 m mächtig. Wenn große Lavabrocken abbrechen, kullern diese hinab und können kleine Schuttlawinen auslösen. Die Bruchstelle im Lavastrom verheilt schnell, indem rotglühende Lava hervorquillt, einen neuen Brocken bildet und schnell abkühlt.

Auf Island sind Aa-Lavaströme ebenfalls weit verbreitet. Sie heißt dort „apalhraun“.  Während der Bardarbunga-Eruption 2014 entstand ein 83 Quadratkilometer großes Lavafeld, das überwiegend aus Aa-Lava besteht. Während der Eyjafjalla-Fimmvöruháls-Eruption konnte ich ebenfalls Aa-Lavaströme filmen. Am Pico do Fogo riss ein Aa-Lavastrom ein Haus von seinen Fundamenten und schleppte es einige Zehner Meter weit. Ein ganzes Dorf wurde von der Lava niedergemacht.

Aerosol

Ein Aerosol ist ein Gemisch in einem Gas und besteht aus feinsten Partikeln. Die Partikel können fest oder flüssig sein und werden auch Schwebeteilchen genannt. Im Zusammenhang mit dem Vulkanismus sind Aerosole in der Luft interessant. Sie bilden sich bei Eruptionen und bestehen aus Asche, Staub, Salzen und Säuren. So können sich bei großen explosiven Eruptionen Aerosole mit vielen Schwefelsäureteilchen bilden, die sich in der Stratosphäre global verteilen. Sie reflektieren die Sonneneinstrahlung und reduzieren die weltweiten Durchschnittstemperaturen. Je näher der Vulkan am Äquator liegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Aerosol weltweit verteilt. Andersherum gesagt ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Eruption nahe des Polarkreises globale Auswirkungen auf das Klima hat, gering.

Globaler Temperaturrückgang durch Eruptionen

Einer der ersten wissenschaftlich geführten Nachweise, dass Aerosole, die durch Vulkanausbrüche in die Atmosphäre gelangen, einen globalen Temperaturrückgang hervorrufen können, ereignete sich 1982. Damals eruptierte der mexikanische Vulkan El Chichón. Bis dato war es eine der größten Eruptionen des 20. Jahrhunderts. Der gut 900 m hohe Dom im Krater des Vulkans kollabierte. Eine Aschewolke stieg ca. 29.000 m hoch auf und verteilte sein Aerosol global. Im Folgejahr lag die Durchschnittstemperatur um 0,2 Grad unter dem langjährigen Mittel. Klimatologen gehen davon aus, dass das Klimaphänomen El Nino in diesem Jahr abgeschwächt wurde.

Noch deutlicher war der Temperaturrückgang nach der Pinatubo-Eruption im Jahr 1991. Im folgenden Jahr reduzierte sich die globale Durchschnittstemperatur um 0,5 Grad. Über den Temperaturrückgang entscheidet nicht nur die Größe der Eruption, sondern auch die Gaszusammensetzung der Eruptionswolke, in der sich die Aerosole bilden. Entscheidend ist der Anteil der Schwefelsäureteilchen in der Eruptionswolke. Vorteilhaft ist auch eine möglichst feinkörnige Fragmentierung der Aschepartikel. Natürlich muss die Aschewolke bis in die Stratosphäre vordringen, damit sich die Partikel mit dem Jetstream global verteilen können.

Alarmstatus

Einen international gültigen Alarmstatus oder Alarmcode für Vulkane und ihre Eruptionen gibt es nicht. Eine Ausnahme bildet der Alarm-Farbcode für den Flugverkehr durch Vulkanasche (VONA), der in erster Linie die Gefahren für den Flugverkehr symbolisch darstellt. Doch dieser Farbcode lässt sich nicht 1:1 auf die Gefährdung der Anwohner und Beobachter am Boden übertragen.

Verantwortlich für den Alarmstatus eines Vulkans sind die zuständigen Observatorien und Behörden wie Zivilschutz, Katastrophenschutz oder Ministerien. Da dies regional bzw. national unterschiedlich gehandhabt wird, gibt es auch keine internationalen Standards. Es existiert nur ein stilles Abkommen zwischen den Vulkanologen, dass sich in der Öffentlichkeit immer nur das für einen Vulkan zuständige Observatorium äußert und Warnungen / Empfehlungen ausgeben darf. Daher hört man in einer Krisensituation an Vulkanen auch keine Meinungen internationaler Vulkanologen zu dem Geschehen vor Ort.

Viele der nationalen Institute halten sich an einem ähnlichen Ampelsystem wie es für den Flugverkehr gilt, doch es gibt keine einheitlichen Standards, wann Alarm gegeben wird oder ab welcher Art der Aktivität die nächsthöhere Alarmstufe ausgerufen wird. Auch die Größe von Sperrgebieten und die Einleitung von Evakuierungen ist von Staat zu Staat, oder sogar von Vulkan zu Vulkan unterschiedlich. Diese Maßnahmen hängen von der Art der Gefährdung durch die unterschiedlichen Arten vulkanischer Aktivität ab.

Bei den meisten Observatorien ist ein 4-stufiges Alarmsystem gebräuchlich. Entweder werden Farbcodes (grün, gelb, orange, rot) oder Ziffern von 1-4 verwendet. Japan benutzt ein Ziffernsystem von 1-5 und parallel dazu Farbcodes. Der Alarm-Farbcode „rot“ entspricht dabei der Alarmziffer „4“. Die „5“ ist lila und gilt als Evakuierungsaufforderung für Anwohner.

Ruhende Vulkane haben für gewöhnlich gar keinen Status. Der „grüne“ Alarmstatus signalisiert bereits geringe Aktivität oder deutet an, dass der Vulkan potenziell aktiv ist.

Gelben Alarm geben viele Observatorium bereits bevor eine Eruption begonnen hat. Die Aussage ist dann, dass es jederzeit zu einem Vulkanausbruch kommen kann. In Indonesien wird dies relativ willkürlich gehandhabt. Viele Vulkane, die daueraktiv sind bzw. strombolianisch tätig sind, stehen dort auf „gelb“. Oft werden Sperrzonen eingerichtet, die einen Radius zwischen 1-3 km um den Krater haben.

Beim orangenen Alarm ist bereits eine Eruption im Gange oder steht unmittelbar bevor. Sperrzonen werden erweitert und Evakuierungen werden vorbereitet oder durchgeführt.

Wird der Alarmstatus „rot“ ausgerufen, dann ist eine größere Eruption mit hohem Gefahrenpotenzial im Gange. Schäden an Infrastruktur und sogar Todesopfer unter der Bevölkerung sind möglich.

Generell gilt, dass den Empfehlungen der lokalen Observatorien und Behörden Folge zu leisten ist, unabhängig von der Meinung Dritter. Vulkanbeobachter, die entgegen den Weisungen handeln, begeben sich in Lebensgefahr. Unter Umständen ist bei einem Eindringen in Sperrgebiete und Evakuierungszonen mit Bestrafungen zu rechnen.

Andesit

Andesit-Dünnschliff vom Redoubt (Alaska) im polarisierten Licht. © USGS

Andesit ist ein Vulkanit mit einem Kieselsäuregehalt zwischen 52% und 65%. Meistens ist Andesit von dunkelgrauer Färbung, aber es gibt auch hellgraue Varietäten. Er ist ein häufiges Vulkangestein der südamerikanischen Anden, auf die sich der Name bezieht. Generell ist Andesit typisch für Subduktionszonen-Vulkane und ebenfalls ein typischer Vulkanit vulkanischer Inselbögen. Er kommt aber auch gehäuft entlang ozeanischer Rücken vor und wurde von einigen isländischen Vulkanen eruptiert. Andesitische Lava hat eine mittlere Viskosität und ist noch fließfähig. Sie kann kurze Aa-Lavaströme bilden, aber auch schon Lavadome. Oft wird diese Lava-Art explosiv gefördert, oder ist Bestandteil pyroklastischer Ströme.

Andesitische Schmelze wird typischerweise mit Temperaturen zwischen 950 und 1000 Grad Celsius eruptiert. Bei Abkühlung kristallisieren bis zu 20% Quarzmineralien aus. Es bilden sich auch Feldspat, Pyroxen, Amphibol und Biotit. Anstelle von Quarz können auch Foide kristallisieren. Dann kann sich im Andesit auch Olivin bilden. Ferner können auch Granate im Mineralbestand eines Andesit vorkommen. Andesite kommen oft vergesellschaftet mit alkalischen Basalten vor oder mit Dacit und Rhyolith.

Welche Vulkane eruptierten andesitische Lava?

Andesit vermutet man typischerweise an Stratovulkanen der Subduktionszonen, wie den Anden, dem indonesischen Sundabogen oder am Alaska-Aleuten-Bogen. Es gibt aber auch Vulkane in Europa, die Andesit fördern, oder gefördert haben. Der isländische Vulkan Hekla ist ein Vulkan, der bei seinen jüngsten Ausbrüchen überwiegend Andesit förderte. Auch von den Vulkanen Stromboli und Vulcano sind basaltische Andesite bekannt. Tatsächlich fördert auch der Ätna überwiegend Mischlaven, die näher am Andesit sind als am Basalt.

Woher der Name Andesit stammt

Die Vermutung liegt nahe, dass der große Südamerikaforscher Alexander von Humblodt dem Vulkanit seinen Namen gab, da er es auf seinen Forschungsreisen in den Anden entdeckte. Doch dem war nicht so. Im Gegenteil: Humblodt lehnte den Vorschlag ab, als er von Leopold von Buch im Jahre 1835 unterbreitet wurde. Der Naturforscher untersuchte neu entdeckte Vulkanite der Liparischen Inseln und schloss aus zuvor veröffentlichten Beschreibungen, dass es sich um das Gestein handelt, das in den Anden häufig vorkommt. Erst 1861 wurde der Name Andesit von Justus Roth in die Gesteinsnomenklatur endgültig eingeführt.

Aschewolke

Aschewolken (oder allgemeiner Eruptionswolken) bestehen aus Vulkanasche und Lapilli. Sie entstehen überwiegend durch explosive Vulkanausbrüche. Explosionen fragmentieren das Magma im Förderschlot zu Partikeln unterschiedlicher Größe. Der Gasdruck katapultiert das Material aus dem Förderschlot heraus. Große Lavabrocken und die Lapilli landen in relativer Nähe zum Krater. Die feinen Partikel der Vulkanasche steigen als Wolke hoch auf. Als weiterer Antrieb für den Aufstieg der Aschewolke dient die Thermik innerhalb der Wolke. Lässt der Gasdruck in der Eruptionswolke nach, dann können diese kollabieren und pyroklastische Ströme generieren.

Aschewolken können im Extremfall bis in die Stratosphäre aufsteigen. Einmal dort angekommen, kann die Vulkanasche global verteilt werden. Ein hoher Ascheanteil in der Atmosphäre sorgt für atemberaubende Sonnenuntergänge. Allerdings kann die Vulkanasche auch das Klima beeinflussen. Supervulkan-Eruptionen können so viel Asche in die Atmosphäre einbringen, dass die Sonne verdunkelt wird. In der Folge kann sich das globale Klima abkühlen. Es kann sogar ein vulkanischer Winter entstehen. Infolge der Toba-Eruption wird vermutet, dass die Vulkanasche die kälteste Periode der Würm-Eiszeit auslöste.

Aschewolken können eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen. Daher gibt es extra eingerichtete Zentren, die den Luftraum überwachen und vor der Vulkanasche in der Luft warnen. Diese Zentren werden VAACs (Volcanic Ash Advisory Centers) genannt. Zur Anwendung kommt ein Alarmsystem namens VONA. Mittels eines Farbcodes können strukturierte Warnungen herausgegeben werden.

Aschewolke legte Flugverkehr lahm

Im Rahmen der Eyjafjallajökull-Eruption wurden neue Grenzwerte für die Aschekonzentration in der Luft festgelegt. Bis zu 2 Mikrogramm Vulkanasche pro Kubikmeter Luft wurden als ungefährlich eingestuft. Allerdings ist es aufwendig, die Aschekonzentration in der Luft festzustellen. Dazu muss man mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen in die Aschewolken hineinfliegen und Messungen vornehmen.

In Aschewolken können spektakuläre vulkanische Blitze entstehen. Folgen mehrere vulkanische Blitze hintereinander, spricht man von einem vulkanischen Gewitter.

Asthenosphäre

Die Asthenosphäre ist eine ca. 200 km mächtige Schicht im oberen Erdmantel. Sie steht in direktem Kontakt zur Lithosphäre (Erdkruste) und stellt praktisch eine Grenzschicht dar. Seismologisch betrachtet ist die Asthenosphäre eine Low Velocity Zone, in der sich die Geschwindigkeit von Erdbebenwellen deutlich verlangsamt. Daher gehen Geophysiker davon aus, dass das Gestein der Asthenosphäre plastisch verformbar ist.

Die Asthenosphäre ist die Schicht im Erdinneren, in der sehr wahrscheinlich die meisten Magmen entstehen, die an Vulkanen, oder den Mittelozeanischen Rücken gefördert werden. Die Magmen entstehen durch partielles Schmelzen.

Mineralogisch betrachtet unterscheidet sich das Gestein der Asthenosphäre nicht von den anderen Gesteinen im oberen Erdmantel. Es setzt sich überwiegend aus Olivin, Pyroxen, Spinell und Granat zusammen. Der Gehalt an Siliziumdioxid nimmt mit der Tiefe ab, sodass sich in tieferen Bereichen mehr basaltische Gesteine finden und in der oberen Asthenosphäre mehr saure Gesteine wie Andesit und Rhyolith.

Temperaturen der Asthenosphäre

Die Temperaturen in der Asthenosphäre sind größer als 500 Grad Celsius, aber dennoch niedriger als die normale Schmelztemperatur der meisten Mineral. Trotzdem gehen wissenschaftliche Modelle davon aus, dass es eine Art Schmierschicht gibt, in der ein Teil der Mineralien geschmolzen sind. Diese Schmierschicht ermöglicht die Kontinentaldrift. Die tektonische Platten gleiten auf den oberen Teil der Asthenosphäre und bewegen sich pro Jahr mit Geschwindigkeiten von 2-20 cm. Wasser, dass durch die Subduktion ins Erdinnere gelangt, könnte dafür verantwortlich sein, dass die Schmelztemperatur der Mineralien erniedrigt wird. Aluminiumhaltiges Orthopyroxen ist ebenfalls in der Lage Wasser zu binden und es bei zunehmenden Tiefendruck abgeben. Man geht davon aus, dass zwischen 1-5% der Gesteine der Asthenosphäre geschmolzen sind.

Das die Asthenosphäre plastisch verformbar ist, ergibt sich auch aus der postglazialen Anhebung tektonische Platten. Durch die Eis-Last während der Eiszeit, wurden einige Gesteinsplatte des Nordens in die Asthenosphäre eingedrückt. Ähnlich einem Schiff, dessen Ladung gelöscht wird, steigen die Platten noch heute auf.

Basalt

Basalt ist ein sehr häufig vorkommendes vulkanisches Gestein mit einem Kieselsäuregehalt kleiner als 52% und gilt darum als basisch. Basalt ist niedrigviskos und wird meistens effusiv gefördert. Es entstehen Lavaseen, Lavafontänen und Lavaströme, die große Entfernungen zurücklegen können. Wird Basalt in strombolianischen Eruptionen gefördert, bilden sich schnell Schlackenkegel. Basaltische Lavaströme erstarren gerne in Form von Basaltsäulen.

BasaltBasalt-Magma entsteht durch das Schmelzen von Mantelmaterial. Der größte Teil des Erdmantels besteht aus den Mineralien, aus denen Basalt besteht. Es ist somit das am häufigsten vorkommende Gestein auf der Erde. Als Gestein setzt sich Basalt aus verschiedenen Mineralien zusammen. Hauptbestandteil ist Quarz (Siliziumdioxid) mit einem Anteil von gut 50%. Zudem sind die Silikate Pyroxen, Amphibol, Plagioklas und Olivin vertreten. Pyroxene und Amphibole enthalten relativ viel Calcium, Eisen und Magnesium. Plagioklas baut in seiner Kristallstruktur neben Calcium auch Barium, Natrium, Kalium und Ammonium ein. Olivine enthalten zusätzlich Blei, Cobalt, Mangan und Nickel. Im Basalt sind also allerhand nützliche Elemente enthalten, die wir auch als Rohstoffe brauchen. Diese kommen im Basalt in zu geringer Konzentration vor, als dass man sie direkt aus dem Basalt gewinnen könnte. Allerdings gelangen diese Elemente mit dem Basalt an die Erdoberfläche. Erosion und Umlagerungsprozesse reichern diese Mineralien in den verschiedensten Lagerstätten an.

Praktisch die gesamte ozeanische Kruste besteht aus Basalt. Basaltische Schmelze tritt an den ozeanischen Rücken aus und bildet so den Ozeanboden. Nur eine vergleichsweise dünne Schicht der Ozeanböden ist sedimentären Ursprungs. Basaltlava tritt an den vielen Hot-Spot-Vulkanen aus, die mitten auf Platten entstehen. Typische Beispiele sind hier die Vulkane Hawaiis.

Der Chemismus des Basalts unterscheidet sich je nach dem Ort, wo er entstanden, bzw. ausgetreten ist:

    • MORB (mid ocean ridge basalt, an Spreizungszonen der Mittelozeanischen Rücken zwischen zwei ozeanischen Platten)
    • CMB (continental margin basalt, an Subduktionszonen zwischen ozeanischer und kontinentaler Platte)
    • IAB (island arc basalt, an Subduktionszonen zwischen zwei ozeanischen Platten)
    • OIB (ocean island basalt, an Hot-Spots innerhalb einer Platte)

Basaltische Lava kann auch an kontinentalen Riftsystemen austreten. Beispiele hierfür sind der Kilimandscharo und Erta Alé.

Basaltsäulen

BasaltsäulenBasaltsäulen bestehen aus erstarrte Basalt-Lava. Sie bilden sich in dicken basaltischen Lavaströmen. Bei der Abkühlung schrumpft das Material und es bilden sich Risse senkrecht zur Abkühlungsfläche. Erst 2018 konnte bei einem Experiment nachgewiesen werden, dass sich die Basaltsäulen bilden, wenn die Lava bereits erstarrt, aber noch sehr heiß ist. Die Forscher geben als kritischen Bereich Temperaturen zwischen 840 und 890 Grad Celsius an. Dabei scheint es egal zu sein, mit welcher Geschwindigkeit die Lava abkühlt. Früher ging man davon aus, dass Basaltsäulen nur entstehen, wenn sich die Lava langsam abkühlt.

Typischerweise ist der Querschnitt der Basaltsäulen hexagonal (sechseckig). Sind sie dicker als einen Meter, dann bilden sich Heptagonale Säulenquerschnitte heraus. Je langsamer die Lava abkühlt, desto gleichmäßiger sind die Säulen. Entstehen Basaltsäulen in senkrecht aufsteigenden magmatischen Gängen (Dykes) sind sie um 90 Grad gekippt, da die Abkühlungsfläche im Falle eines senkrechten Gangs die Längsseite der Intrusion ist. Rosettenartig angeordnete Basaltsäulen entstehen hingegen in Lavahöhlen und horizontalen Gängen.

Vorkommen von Basaltsäulen

Basaltsäulen bilden sich häufiger als man meinen mag, allerdings sind sie nicht immer gut aufgeschlossen. Auf Island gibt es dank der vielen Flüsse zahlreiche Aufschlüsse mit Basaltsäulen, denn die reißenden Flüsse erodieren tiefe Schluchten und zerschneiden so die Lavaströme. Das Foto oben entstand allerdings auf Sizilien und zeigt Basaltsäulen der Alcantara-Schlucht. Der hier sichtbare Lavastrom aus Basalt wurde vom Ur-Ätna eruptiert. Basaltsälen gibt es auch in Deutschland zu bewundern, etwa bei Mendig am Laacher-See-Vulkan. Hier waren die Lavaströme so mächtig, dass sie als Baumaterial im großen Stil abgebaut wurden. Teilweise im Untertage-Betrieb, so dass gewaltige Kavernen zurück blieben. Diese Lavakeller sind heute noch zu besichtigen.

Basaltsäulen der Superlative: Giant’s Causeway

Die wahrscheinlich berühmtesten Basaltsäulen der Welt sind in Irland zu finden und bilden dort den Giant’s Causeway. Die „Straße der Riesen“ liegt an der Nordküste der Insel und ist seit 1986 als UNESCO-Weltkulturstätte geschützt. Der Giant’s Causeway besteht aus gut 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, deren Alter etwa 60 Millionen Jahre beträgt. Gut die Hälfte der Säulen hat einen sechseckigen Querschnitt, es treten jedoch auch Basaltsäulen mit bis zu acht Ecken auf.

Bims

BimsBims ist ein vulkanisches Gestein (Pyroklastit), das viele Poren aufweist und eine glasartige Struktur hat. Aufgrund ihres hohen Porenvolumens und ihrer geringen Dichte schwimmen die meisten Bimssteine.

Bims entsteht aus gasreichen Magmen, die explosiv gefördert werden. Die Schmelze enthält soviel Gas, dass sie regelrecht aufschäumen kann. Die Poren im Bimsstein sorgen für seine meist helle bis weiße Farbe. Es gibt allerdings auch dunkle Bimssteine. Diese enthalten weniger Poren als die Weißen und schwimmen daher seltener. Bimssteine sind schnell abgekühlt, weshalb keine (oder wenige) Kristalle wachsen konnten. Sie haben eine amorphe Struktur und werden daher als vulkanisches Glas bezeichnet. Zu dieser Gesteinsgruppe zählt auch der Obsidian.

Chemisch gesehen unterscheidet sich Bims nicht von andere Pyroklastika und kann aus den unterschiedlichsten Lava-Arten entstehen. Allerdings handelt es sich bei den meisten gasreichen Magmen um intermediären oder sauren (rhyolithischen) Schmelzen.

Bimssteinteppich

Wird der Bims submarin gefördert, oder von einem Inselvulkan ausgestoßen, dann können große Bimssteinteppiche auf dem Wasser entstehen. Sie stellen eine Gefahr für den Schiffsverkehr dar. Solche Bimsteppiche entstehen häufiger im Südpazifik bei den vulkanischen Inselbögen von Fiji, Tonga und Samoa. Bimsteppiche können auch auf Süßwasserseen entstehen, wie auf dem Lago Puyehue in Chile.

Industrielle Nutzung von Bims

Bims wird industriell genutzt, etwa zur Herstellung von Leichtbetonsteinen, oder als Schleifmittel. Es findet auch in der Landwirtschaft Verwendung. Dort wird Bims in Böden eingearbeitet, um diese aufzulockern. Bimssteine können Wasser filtern, oder werden als Hornhautentferner eingesetzt. Auch die Kosmetikindustrie bedient sich der Bimssteine. Mit Bims werden Jeanshosen auf alt getrimmt (stone washed).

Ein bekanntes Vorkommen von Bimssteinen liegt auf der Insel Lipari (Sizilien), wo es lange Zeit abgebaut wurde. Die Bimsgruben von Lipari stehen inzwischen unter Schutz der Unesco. Bei vielen sehr starken Eruptionen wurde Bims gefördert und bildete mächtige Schichten. So findet man Bims am Krakatau, oder am Tambora in Indonesien. Gelangt Bims ins Meer, können mächtige Flöße aus schwimmenden Bimssteinen entstehen.

Um auf Bimssteine zu stoßen, muss man nicht sehr weit fahren: bei der Laacher See Eruption in der Vulkaneifel wurde eine ordentliche Bimsschicht abgelagert. Mit etwas Glück entdeckt man in den Bimssteinen blaue Hauyn-Minerale.

Blattverschiebungen

Blattverschiebungen sind tektonische Störungszonen, welche sich oft im Inneren von Kontinentalplatten finden. Sie können aber auch entlang kontinentaler Plattengrenzen auftreten. Dann werden sie Transformstörungen genannt und können mehrere Tausend Kilometer lang werden. Die englische Bezeichnung lautet strike-slip fault.
Bei einer Blattverschiebung gleiten 2 Gesteinsplatten entlang einer senkrechten Fläche aneinander vorbei. Die Verschiebung findet in horizontaler Richtung statt. Die verursachenden Spannungskräfte wirken oft schräg zur Störungsfläche.

Erdbeben an Blattverschiebungen

Meistens findet keine kontinuierliche Bewegung entlang der Störungsfläche statt, obwohl die Kräfte über lange Zeiträume konstant wirken. Dazu ist der Reibungswiderstand zu hoch, besonders weil die Störungsflächen selten gerade und glatt sind. Die Reibung bildet eine Gegenkraft und die Platten können sich verhaken. Es entsteht ein Spannungsfeld, welches sich bei Überschreiten der Gegenkraft schlagartig entspannt. Die Platten verschieben sich schlagartig um einige Zentimeter bis Meter und es kommt es zu einem Erdbeben.

Bewegungssinn von Blattverschiebungen

In welcher Richtung sich die beiden Erdschollen entlang einer Blattverschiebung bewegen, ist per Definition geregelt. Der Bewegungssinn wird immer relativ zur Perspektive des Betrachters angegeben. Die Richtung wird durch den Bewegungssinn der Gesteinsplatte bestimmt, die dem Beobachter gegenüber liegt. So kann er Bewegungssinn einer Blattverschiebung linkshändig sein, oder rechtshändig. Im geologischen Fachjargon spricht man dann von sinistral, oder dextral.

Bekannte Blattverschiebungen

Berühmt-berüchtigte Blattverschiebungen mit einem hohen Erdbebenpotenzial sind die San Andreas Fault in den USA, die Nordanatolische Verwerfung in der Türkei, oder die Große Sumatra Störung in Indonesien. Auch eines der jüngsten katastrophalen Erdbeben ereignete sich an einer Blattverschiebung: das Palu-Erdbeben auf Sulawesi.

Animation einer Blattverschiebung. © WIKIPEDIA/anynobody, Lizenz BY CC 3.0