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Bühne und Konzert

Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch – geführtes Traumwandeln in unwegsamen Gelände: Szene aus „El monstruo de los jardines“

Theaterfestival in Almagro:
Kulturelle Weltstadt in der kastilischen Provinz

Die tropischen Nächte des spanischen Sommers sind Hochsaison für das klassische spanische Theater. Ein Besuch beim „Festival Internacional de Teatro Clásico”.
Hans-Christian Rößler, Almagro
Marek Janowski

Musiker im Interview:
Dem Feuilleton ist nicht zu trauen

Wie reden Musiker in Interviews, wenn sie keine Werbung für sich machen müssen? Marek Janowski, Maria João Pires und Alfred Brendel äußern sich erfrischend, nüchtern und fast rücksichtslos.
Jan Brachmann
Martialisch und in schwarz gewandet: Dennenesch Zoudé, Wiebke Puls und Sophie von Kessel.

Theaterpremiere in Worms:
Was ist der Untergang wert?

Voller Assoziationen und bildungshuberischen Anspielungen, aber mit drei tollen Schauspielerinnen: In Worms wird das konzertante Melodram „Falsche Götter“ von Albert Ostermaier uraufgeführt
BORIS MOTZKI
Schlagen ein wie eine Bombe: Michael Spyres (Siegmund) und Vida Miknevičiūtė (Sieglinde) in der „Walküre“

Bayreuther Festspiele:
Die Sänger sind sensationell

Bei „Rheingold“ und „Walküre“ in Bayreuth unter der Leitung von Simone Young zeigt sich eine Weltelite der Stimmen. Michael Spyres und Vida Miknevičiūtė als Siegmund und Sieglinde beweisen: Es gibt keine Krise des Wagner-Gesangs.
Clemens Haustein
Misia bei einem Fado-Festival im Jahr 2018.

Mit 69 Jahren:
Sängerin Misia gestorben

Ohne sie wäre der Fado nicht, was er heute ist: Die portugiesische Musikerin Misia ist tot. In ihrem Heimatland ist die Trauer groß.
Auch im Forte stets klangschön: Andreas Schager als Parsifal

Bayreuther Festspiele:
Spiel und Spaß mit Claudia Roth

„Tannhäuser“ und „Parsifal“ gelingen hinreißend in Bayreuth, vor allem wegen der dirigentischen Leistungen von Nathalie Stutzmann und Pablo Heras-Casado. Auch Hänsel und Gretel kommen jetzt vor.
Jan Brachmann
Szene aus Thom Luz’ Zweig-Bearbeitung „Sternstunden der Menschheit“ mit Nicola Mastroberardino (oben), Steffen Höld und Vincent Glander (unten)

Salzburger Festspiele:
Lachen, um nicht zu weinen

Brasilianische Elegie: Der Regisseur Thom Luz nimmt sich am Landestheater Stefan Zweigs Novellen-Sammlung „Sternstunden der Menschheit“ vor.
Hannes Hintermeier, Salzburg

Berliner Landesbibliothek:
Showdown in der Friedrichstraße

Andreas Kilb

Ein Kommentar von
Andreas Kilb

Die Berliner Zentral- und Landesbibliothek braucht dringend ein neues Haus. Durch die Schließung der Galeries Lafayette wird ein idealer Standort frei. Doch der Senat zögert die richtungsweisende Entscheidung hinaus.

Campendonk-Museum:
Wenn Kunst nur geliehen ist

Ursula Scheer

Ein Kommentar von
Ursula Scheer

Das Museum in Penzberg ist mit seiner Heinrich-Campendonk-Sammlung auf Leihgaben angewiesen. Jetzt will der Enkel des Künstlers Werke abziehen und zeigt so: Wohl dem, der kaufen kann.

Maschinen und Poesie:
Die Flucht der Fabelwesen

Tilman Spreckelsen

Ein Kommentar von
Tilman Spreckelsen

Wie reagieren Waldgeister, wenn ein Auto in ihre Welt eindringt? Das Bild des tschechischen Malers Beneš Knüpfer wirft im Jahr 1905 einen bangen Blick voraus in unser Maschinenzeitalter.

Tiktok-Verbot in USA:
Komm auf die Tanzfläche!

Michael Hanfeld

Ein Kommentar von
Michael Hanfeld

Das US-Justizministerium legt dar, dass die Daten amerikanischer Tiktok-Nutzer in China landen. Die Gefahr, die damit verbunden ist, sollte jeder erkennen. Doch was machen die Regierenden? Sie hopsen auf Tiktok herum.

Weltkulturerbe der Unesco:
Glückwunsch! Glückwunsch?

Matthias Alexander

Ein Kommentar von
Matthias Alexander

Deutschland hat jetzt 51 Weltkulturerbestätten und schickt sich damit an, Italien einzuholen. Doch es stellt sich die Frage nach den Schattenseiten des Erfolgs.

Olympiaeröffnung:
Dalí an der Seine

Stefan Trinks

Ein Kommentar von
Stefan Trinks

Die Subversion von Frankreich-Klischees hätte auch anders aussehen können: Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris spritzt Marie Antoinettes Blut und galoppiert ein apokalyptischer Reiter. Das sorgt zu Recht für Unmut.

WDR kauft teure Möbel:
Sitzfleischoase

Michael Hanfeld

Ein Kommentar von
Michael Hanfeld

Bald soll das neue Filmhaus des WDR fertig sein. 240 Millionen Euro wird es kosten. Da braucht es auch edle Möbel. Wie teuer die sind, das fand jetzt ein Kollege heraus.

Platz für die Reich-Ranickis:
„Ich kann mich schwerlich damit abfinden“

Andreas Platthaus

Ein Kommentar von
Andreas Platthaus

In Frankfurt soll ein Platz nach dem Ehepaar Reich-Ranicki benannt werden. Aber der Platz ist gar keiner, und nur ein kleines Stück weiter gäbe es eine Straße, die viel geeigneter wäre für diese Ehrung.

Bewerbung um Olympia:
Wie wäre es mit München 2072?

Matthias Alexander

Ein Kommentar von
Matthias Alexander

Der Berliner Senat verfolgt die riskante Idee, die Olympischen Spiele 2036 in die Stadt zu holen. Die Bundesregierung setzt lieber auf 2040 und auf mehrere Städte als Ausrichter. Selbst das erscheint noch ambitioniert.

Aus Programm gestrichen:
Ullstein cancelt Buch von J. D. Vance

Simon Strauß

Ein Kommentar von
Simon Strauß

Der Ullstein Verlag verbannt den potentiellen Trump-Vize J. D. Vance aus seinem Programm und folgt damit im Grunde dem, was er seinem Autor vorwirft: einer Politik der Ausgrenzung. Das ist ein fataler Fehler.
Entschiedener Dissens: Philip Glass empört sich über Russlands Piraterie seiner Musik.

Philip Glass protestiert:
Musikpiraterie auf der Krim

Vehementer Widerspruch: Der amerikanische Komponist Philip Glass protestiert gegen die Produktion des Balletts „Sturmhöhen“ auf der annektierten Krim, bei der seine Musik gespielt wird.
Proben zu Glucks „Iphigenie“ in Rheinsberg

Rheinsberger Musiksommer:
Achill stirbt in der Prignitz

Hier ist die Musiktheaterwelt noch so schön, wie sie nie war: Eindrücke aus Rheinsberg vom „Internationalen Festival junger Opernsänger*innen“.
Albrecht Selge
Sein Hör- und Leserepertoire war gewaltig: Wolfgang Rihm 2002 in seiner Karlsruher Wohnung,

Zum Tod von Wolfgang Rihm:
Der Berührbare

Der Komponist Wolfgang Rihm ist gestorben. Mit ihm verlieren wir einen der ausdrucksstärksten Musiker und sprachmächtigsten Denker unserer Zeit.
Jan Brachmann
Freischwebend: François Chaignaud aus Trajal Harrells Projekt

ImpulsTanz-Festival in Wien:
Bewegung, die ihr Leben bedeutet

Schöner Rausch der Freiheit im Labyrinth der Kostüme und Identitäten: Das ImpulsTanz-Festival präsentiert in seinem vierzigsten Jahr die Kraft und die Vielfalt des internationalen zeitgenössischen Tanzes.
Wiebke Hüster
In die Ehe mit König Marke geht Isolde (Camilla Nylund, Mitte) als beschriebenes Blatt. Brangäne (Christa Mayer) versucht, Schlimmes zu verhindern .

Bayreuther Festspiele:
Eine knapp fünfstündige Zumutung

Mit „Tristan und Isolde“ eröffnen die Bayreuther Festspiele. Camilla Nylund und Andreas Schager singen die Titelrollen. Ob das eine so gute Idee war?
Jan Brachmann
Gemach, gemach: Alles im grünen Bereich! Richard-Wagner-Statuette unterhalb des Festspielparks ins Bayreuth.

Bayreuther Festspiele:
Bayreuth geht es gut

Allem Krisengerede zum Trotz haben die Bayreuther Festspiele einen Überschuss erwirtschaftet und sind auch wieder ausverkauft. Im nächsten Jahr kehrt Christian Thielemann zurück.
Jan Brachmann
„Grazie Mille, Mainz“: der italienische Bluesrock-Star Zucchero während seines Konzertes bei „Summer in the City“ in der Zitadelle.

Zucchero in Mainz:
Amore in der Abenddämmerung

Der italienische Sänger Zucchero begeistert sein Publikum mit einem Best Of der vergangenen 40 Jahre in der Zitadelle in Mainz. Wie gewohnt lässt er sich von einem Ensemble erstklassiger Instrumentalisten begleiten.
Michael Köhler
Sir John Eliot Gardiner im Mai 2023

Nach Gewaltausbruch:
Gardiner nur Gastdirigent

Sir John Eliot Gardiner hat einen Chorsänger geohrfeigt. Jetzt legt der Dirigent die Leitung seiner Ensembles nieder. Doch in den Ruhestand tritt er nicht.
Was für ein Heldentenor! Keiner sang den Siegfried so wie Lauritz Melchior Hier in Berlin um 1930.

Bestenliste eines Musikkritikers:
Der „Ring“, den ich erträume

Die Bayreuther Festspiele beginnen. Wie müsste man Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ sängerisch ideal besetzen? Eine verwegene Phantasie aus vielen Jahrzehnten Hörerfahrung.
Jürgen Kesting
Der Häuptling Zamoro (Sung Kyu Park, Mitte) vor seinen Inkas in Giuseppe Verdis früher Oper „Alzira“

Opernfestspiele Heidenheim:
Von wegen hum-ta-ta!

Giuseppe Verdis Oper „Alzira“ ist eine Rarität. Marcus Bosch macht sie bei den Opernfestspielen in Heidenheim durch sein Dirigat zu einem Ereignis.
Lotte Thaler
Karita Mattila als Ortrud im „Lohengrin“

Opernfestival Savonlinna:
Melodienseligkeit im finnischen Idyll

Karita Mattila begeistert beim Opernfestival in Savonlinna als Ortrud im „Lohengrin“. Überhaupt ist das sängerische Niveau dort fast so berauschend wie die Landschaft der Saimaa-Seenplatte.
Robin Passon
Manchmal fährt sie lieber Traktor, als Klavier zu spielen. Hier aber verzaubert die Pianistin Maria João Pires ihr Publikum bei den Salzburger Festspielen.

Maria João Pires wird 80:
Glück der Begrenzung

Manchmal fuhr sie lieber Traktor, als Klavier zu spielen. Aber wenn sie Mozart, Schumann oder Schubert spielt, erleben die Hörer Wunder der Weisheit. Jetzt wird die Pianistin Maria João Pires 80 Jahre alt.
Clemens Haustein

Regisseurin Lena Brasch:
Nichts gegen Goethe, aber sag’s normal

Wie man den Kanon umschreibt: Lena Brasch inszeniert Stücke über Britney Spears und macht eine Fernsehsendung über Lieblingsbücher. Ein Porträt.
Anna Vollmer
Einem solchen Kerl kann die Melkerin nicht widerstehen: Shaman, Russlands Popstar der Zeit des Ukrainekrieges, besingt die einfachen russischen Männer.

Putins Popstar Shaman:
„Der Sieg ist greifbar nah“

Putins Popstar Shaman singt vor der US-Botschaft in Moskau aus Protest gegen seine Sperrung durch Youtube. Sein neues Lied preist die anspruchslosen Menschen im Land, die vermehrt für die Ukraineinvasion mobilisiert werden.
Artur Weigandt
Nick Carter, hier bei einem Auftritt im niederländischen Rotterdam.

Nick Carter in Frankfurt:
Backstreet Boy solo

Nick Carter, der jüngste der Backstreet Boys, tourt gerade durch deutsche Städte. In Frankfurt trat er im Club Zoom auf.
Michael Köhler
Reale Vorbilder im österreichischen Sumpf: Philipp Hochmair als Jedermann mit Deleila Piasko als Buhlschaft

„Jedermann“ in Salzburg:
Der Erlöser der Welt kommt zur Konkursmasse

Robert Carsens Einrichtung des „Jedermann“ bringt den Text zum Klingen. Wir sehen Menschen als Kulisse der Geldherrschaft: eine im besten Sinne konservative Aufführung.
Patrick Bahners, Salzburg
Eine Szene aus Philipp Stölzls Inszenierung des „Freischütz“ in Bregenz.

Regisseur Philipp Stölzl:
Der rastlose Gesamtkunstwerker

Gerade hat er in Bregenz den „Freischütz“ inszeniert, jetzt bereitet er den Film „Der Medicus 2“ vor – ein Jahr lang unterwegs mit dem Regisseur Philipp Stölzl zwischen Oper, Kino und Theater.
Harald Pauli
Hey, nimm deinen Drachen: Samiel (Moritz von Treuenfels) in der Wolfsschlucht von Webers „Freischütz“ auf dem Haupt seines Flammenwerfers

Bregenzer Festspiele:
Frauenliebe, Männerriten

Philipp Stölzl macht bei den Bregenzer Festspielen Webers „Freischütz“ zum Death-Metal-Spektakel, Jan Philipp Gloger geht Rossinis „Tancredi“ filmisch-fein an. Gesungen wird beachtlich gut.
Werner Müller Grimmel
Der neue Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Ottavio Dantone

Alte Musik in Ravenna:
Schmausen, Plauschen, Lauschen im Sommergarten

Ottavio Dantone und die Accademia Bizantina bereiten ihren Gästen in Ravenna Festbankette der Alten Musik. Bald werden sie die musikalische Leitung der Innsbrucker Festwochen übernehmen.
Gerald Felber, Ravenna
Einem Tucholsky ebenbürtig: der österreichische Theaterautor Jura Soyfer, fotografiert um 1935

Theaterautor Jura Soyfer:
Diese Welt steht auf keinen Fall mehr lang

Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen wird österreichische Dramatik wiederentdeckt. Die Idee der F.A.Z.-Reihe „Spielplanänderung“ aufnehmend, werden verschiedene vergessene Autorenstimmen zu erleben sein. Unter anderem die des politischen Schriftstellers Jura Soyfer.
Boris Motzki
Charismatische Bühnenpräsenz: Danielle de Niese singt und tanzt die lustige Witwe Hanna Glawari.

Operfestival Glyndebourne:
Wiener Schmelz in britischer Landschaft

Obwohl Großbritanniens Kulturpolitik die Oper zum elitären Hassobjekt erklärt hat, schwelgen die Sommerfestivals in Glyndebourne und La Grange Park in der Musik von Lehár, Rachmaninow und Puccini. Besonders begeistern die Sänger Thomas Allen und Bryn Terfel.
Gina Thomas, Glyndebourne
François-Xavier Roth

Nach Belästigungsvorwurf:
SWR hält an designiertem Chefdirigenten François-Xavier Roth fest

Gegen den ehemaligen Kölner Generalmusikdirektor François-Xavier Roth gibt es Vorwürfe der sexuellen Belästigung. Nach einer internen Prüfung geht es für ihn beim SWR weiter.
Tiago Rodrigues, der Leiter des Festivals von Avignon, rief zum Widerstand gegen den Rassemblement National auf.

Sommertheater in Frankreich:
Avignon ist nicht entvölkert

Im „Figaro“ hatte eine französische Senatorin über einen drastischen Besucherrückgang beim Theaterfestival in Avignon geklagt. Doch das Festival lebt - und rüstet sich für die Auseinandersetzung mit den Rechtspopulisten.
Mark Zitzmann
Seelenzustände des Dichter Franz K: Anna Prohaska und Patricia Kopatschinskaja in den „Kafka-Fragmenten“ von György Kurtág, inszeniert von Barrie Kosky

Festival d'Aix:
Fühlen Sie sich an Bord ganz wie zu Hause!

Beim Festival in Aix-en-Provence zeigt William Kentridge eindrucksvoll und unterhaltsam, was Flucht bedeutet. Barrie Kosky bringt einen kranken König auf die Bühne, für den der große Johannes Martin Kränzle alles gibt.
Anja-Rosa Thöming
Auf dem Weg zum Weltstar: Der britische Popkünstler Sampha

Popkünstler Sampha:
Nur mein Klavier kennt mich

Die Größten schätzen ihn als Pop-Produzenten: Dass Sampha auch selbst ein grandioser Performer ist, zeigte sich auf dem Melt-Festival.
Selma Schiller