Eiweiß, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Eiweiß/Eiweißes · Nominativ Plural: Eiweiße/Eiweiß
Aussprache
Worttrennung Ei-weiß
Wortbildung
mit ›Eiweiß‹ als Erstglied:
eiweißarm
· eiweißartig · Eiweißbedarf · Eiweißchemie · Eiweißfaserstoff · Eiweißgehalt · eiweißhaltig · Eiweißhaushalt · Eiweißkunstfaser · Eiweißkörper · Eiweißmangel · Eiweißmolekül · Eiweißprobe · Eiweißpräparat · eiweißreich · Eiweißstoff · Eiweißstoffwechsel · Eiweißträger · Eiweißumsatz · Eiweißverdauung
· mit ›Eiweiß‹ als Letztglied: Bluteiweiß · Klebereiweiß · Körpereiweiß · Milcheiweiß
· mit ›Eiweiß‹ als Letztglied: Bluteiweiß · Klebereiweiß · Körpereiweiß · Milcheiweiß
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
Bestandteil des Hühnereis, der sich um den Dotter schließt
Grammatik: meist im Singular
Grammatik: als Mengenangabe ohne Endung
Beispiele:
flüssiges, festes, geronnenes, hartgekochtes Eiweiß
Dotter und Eiweiß trennen
drei Eiweiß schlagen
der Geschmack, die Farbe des Eiweißes
2.
Chemie organische Verbindung aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Phosphor
Beispiele:
der Verbrauch, Gehalt an Eiweiß
der Abbau der Eiweiße im Körper
ein Gemisch verschiedener Eiweiße
die Funktion der einzelnen Eiweiße
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ei · Eigelb · Eiweiß · Eierkopf · Eierkuchen · Eierstock · Eiertanz · 1eiern · 2eiern
Ei n. aus Schale, Eiweiß und Eigelb bestehendes Hühner-, Vogelei, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. mnl. nl. ei, mnd. ey, aengl. ǣg (engl. egg aus dem Anord.), anord. egg, schwed. ägg führen auf germ. *ajjam bzw. (wegen des r-Plurals im Aengl. und im Hd.) auf *ajjaz. Der anlautende Vokal kann auf eine schwundstufige Form (ie. ə) zurückgehen oder Kürzung des im Germ. zu ā gewordenen ie. ō sein, das sich in den Formen verwandter Sprachen findet, griech. ōón (ᾠόν), lat. ōvum, kymr. wy, aslaw. ajьce, russ. jajcó (яйцо). Als Ausgangsformen können für diese Sprachen im wesentlichen ie. *ōu̯i̯om, daraus gekürztes *ōi̯om, und wohl auch *ōu̯om angesetzt werden. Zweifellos besteht eine Verbindung zu ie. *əu̯ei- (oder *au̯(e)i-?), *u̯(e)i- ‘Vogel’ in aind. vḗḥ, vī́ḥ, lat. avis ‘Vogel’, wahrscheinlich auch griech. aietós (αἰετός) ‘Adler’. Je nach Beurteilung des Ablautverhältnisses im Rahmen der ie. Wortbildung wäre danach Ei ursprünglich ‘das zum Vogel Gehörige’ oder der Vogel das ‘Eiertier’. Anders , der für seinen Ansatz ie. in: Die Sprache 15 (1969) 166*ō-ə̯ui̯-óm ‘Ei’, eigentlich ‘das beim Vogel Befindliche’, von einer präpositionalen Verbindung (mit ie. *ō ‘nahe bei’, s. Ohnmacht) ausgeht. Schon früh wird ‘Vogelei’ auf die Eier anderer Tiere (Insekten, Reptilien, Fische) sowie allgemein auf die weibliche Keimzelle übertragen. – Eigelb n. ‘Dotter’ (18. Jh.), älter Eiergelb (Ayer-gelb, 17. Jh.). Eiweiß n. (18. Jh.), frühnhd. Eierweiß (ayger wys, 15. Jh.), ursprünglich ‘das Weiße im gekochten Ei’, dagegen mhd. eierklār ‘das Weiße im rohen Ei’; in der Chemie für eine organische Verbindung aus Kohlen-, Wasser-, Sauer-, Stickstoff (19. Jh.). Eierkopf m. länglich ovale Kopfform, Person mit eiförmigem Kopf, auch Schimpfwort ‘Dummkopf’ (19. Jh.); spöttisch ‘Akademiker, Intellektueller’, Übersetzungswort von gleichbed. amerik.-engl. egghead (Mitte 20. Jh.). Eierkuchen m. ‘in der Pfanne gebackener Teig aus Eiern, Mehl und Milch, Omelett’ (nordd.), mhd. eierkuoche. Eierstock m. ‘weibliche Keimdrüse’ (1. Hälfte 16. Jh.) für gleichbed. mlat. ovarium. Stock hier im Sinne von ‘Menge, Masse, Vorrat’ (s. d.). Eiertanz m. ‘Tanz mit verbundenen Augen zwischen ausgelegten Eiern’ (17. Jh.), heute übertragen ‘vorsichtiges, gewundenes Verhalten in heikler Situation’. 1eiern Vb. ‘Eier legen’, spätmhd. aiern. 2eiern Vb. ‘unregelmäßig rotieren’ (20. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Biologie,
Chemie
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Eiklar ·
Eiweiß
Typische Verbindungen zu ›Eiweiß‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Eiweiß‹.
allergieauslösend
antikörperähnlich
artfremd
Ballaststoff
Dotter
Eigelb
enthalten
fehlgefaltet
Fett
gefaltet
gerinnen
geronnen
geschlagen
hochwertig
infektiös
Kalzium
koaguliert
Kohlehydrat
Kohlenhydrat
krankmachend
körpereigen
körperfremd
Mineralstoff
Nukleinsäure
pflanzlich
steifgeschlagen
tierisch
verdaulich
Vitamin
Zucker
Verwendungsbeispiele für ›Eiweiß‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Trotzdem ist es wohl heute für die meisten von uns in der westlichen Welt kein Problem, ausreichend Eiweiß zu bekommen.
[Van der Plas, Rob: Das Fahrrad, Ravensburg: Maier 1989, S. 91]
Warum haben sie auf dem heißen Pudding vor dem Kaltstellen kein geschlagenes Eiweiß verteilt?
[Die Zeit, 17.01.2011, Nr. 03]
Eines Tages mag das sogar helfen, synthetische Eiweiße zu entwerfen.
[Die Zeit, 04.02.2004, Nr. 06]
An einem einzigen Eiweiß forscht er nun seit zweieinhalb Jahren.
[Die Zeit, 17.07.2000, Nr. 29]
Das übriggebliebene Eiweiß war allerdings für das Unternehmen lange Zeit ein Problem.
[Die Zeit, 20.04.1998, Nr. 16]
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