Freibank, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Freibank · Nominativ Plural: Freibänke
Aussprache
Worttrennung Frei-bank
Wortbildung
mit ›Freibank‹ als Erstglied:
Freibankfleisch
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
frei · Freiheit · befreien · Befreiung · freilich · Freibank · Freibeuter · Freibrief · Freidenker · Freigeist · Freihafen · Freihandel · Freiherr · Freifrau · Freimaurer · freimütig · Freimütigkeit · Freimut · Freistaat · Freistatt · Freistätte · Freitod · freiwillig · Freiwilligkeit · Freizeit
frei Adj. ‘unabhängig, unbeschränkt’, ahd. frī (um 800), mhd. mnd. mnl. vrī, nl. vrij, asächs. frī- in frīlīk ‘frei’, aengl. frēo, engl. free, got. freis gehören mit kymr. rhydd ‘frei’ zur Wurzel ie. *prāi-, *prī- ‘gern haben, schonen, friedlich-frohe Gesinnung’ wie auch aind. priyáḥ ‘eigen, lieb’, prīṇā́ti ‘erfreut, ergötzt, ermuntert, findet Gefallen an etw., genießt’, (vielleicht) griech. prāÿ́s (πραΰς, aus *πραι̯υ-?) ‘sanft, gelinde, zahm’, aslaw. prịjati ‘hold sein, beistehen’, mruss. prijat’ (npuяmь) ‘begünstigen, wohlgesinnt sein’, aslaw. prịjatelь, russ. prijátel’ (приятель) ‘Freund’ sowie freien, Freitag, Freund, Friede, Friedhof (s. d.). Vgl. dazu ahd. frīhelsī, aengl. frēols, got. freihals ‘Freiheit’, anord. frjāls ‘frei’, die wohl von der ‘Unantastbarkeit des Halses’ (eines freien Mannes im Gegensatz zum Unfreien) ausgehen. Die sich nur im Germ. und Kelt. vollziehende Entwicklung von ‘lieb’ zu ‘frei, unabhängig’ erklärt sich aus einer Vorstellung ‘zu denen gehörig, die man gern hat und schont’, also den Freunden, den Stammesgenossen (im Gegensatz zu den stammesfremden Unfreien und Kriegsgefangenen). – Freiheit f. ‘Unabhängigkeit’, ahd. frīheit (um 1000, Notker), mhd. vrīheit, auch ‘Privileg, privilegierter Bezirk’, vgl. nhd. Schloß-, Baufreiheit. befreien Vb. ‘unabhängig machen, erlösen’, mhd. bevrīen; vgl. mhd. vrīen, nhd. (älter) freien ‘frei machen’ (s. Gefreiter). Befreiung f. ‘Entledigung (von Verbindlichkeiten), Erlösung’ (15. Jh.). freilich Adv. ‘gewiß, bestimmt, allerdings’, mhd. vrīlīche(n) ‘unbehindert, freimütig, offenbar, unbekümmert, frischweg, ohne Zaudern’; vgl. ahd. frīlīh Adj. (9. Jh.), mhd. vrīlich ‘frei, schrankenlos, unbefangen’. Freibank f. ‘Verkaufsstand für wertgemindertes Fleisch’ (19. Jh.), älter ‘für alle Fleischer zur freien Benutzung stehender Verkaufsstand’ (16. Jh.). Freibeuter m. ‘Pirat, Seeräuber’ (16. Jh.), mnd. vrībǖter ‘mit Vollmacht zum Kapern feindlicher Schiffe ausgerüsteter Schiffsführer oder Seemann, Seeräuber’, nl. vrijbuiter. Freibrief m. ‘verbrieftes Privileg, Anrechtsurkunde’ (15. Jh.), heute meist übertragen ‘Erlaubnis’ (für sonst Unstatthaftes), älter ‘Freilassungsurkunde’ (für einen Unfreien). Freidenker m. ‘von Religion Unabhängiger, nur der Vernunft, den eigenen Anschauungen Verpflichteter’ (18. Jh.), Übersetzung von engl. freethinker, nach einer gleichnamigen englischen Wochenschrift; dazu Freidenkerei, freidenkerisch (18. Jh.). Freigeist m. ‘geistig unabhängiger Mensch’, zunächst ‘Ketzer, Religionsverächter’ (17. Jh.); früher bezeugt ist freier Geist ‘Ketzer, Sektierer’ (seit 14. Jh.); dazu Freigeisterei (18. Jh.). Freihafen m. ‘Hafen außerhalb des Zollgebietes’ (18. Jh.). Freihandel m. ‘von Zollschranken und anderen einzelstaatlichen Beschränkungen unbehinderter Handel’ (19. Jh.), Übersetzung von engl. free trade. Freiherr m. Freifrau f. dem Baron entsprechender Adelstitel, spätmhd. vrīherre ‘freier Edelmann’, vrīvrouwe. Freimaurer m. Angehöriger einer übernationalen Gemeinschaft mit humanitärer Zielstellung (18. Jh.). Der in England gegründete Geheimbund bedient sich der Symbole und Bräuche mittelalterlicher Bauhütten, aus denen sich der Name herleitet, engl. freemason, frz. franc-mac̦on (s. Steinmetz); Freimaurerei f. (18. Jh.). freimütig Adj. ‘offen, unerschrocken’, mhd. vrīmüetic; Freimütigkeit f. ‘Unerschrockenheit’ (16. Jh.), auch Freimut m. (17. Jh.), vereinzelt bereits mhd. vrīmuot. Freistaat m. ‘Republik’ (1768 von der Schweizer Eidgenossenschaft; nach Abschaffung der Monarchie 1918 nennen sich die meisten deutschen Länder Freistaat, heute noch die ehemaligen Königreiche Sachsen und Bayern). Freistatt, Freistätte f. ‘Zufluchtsort, Asyl’, im 14. Jh. bereits als Flurname, allgemein gebräuchlich seit dem 17. Jh. Freitod m. euphemistisch für ‘Selbstmord’ (Ende 19. Jh.), nach Vom freien Tod (Nietzsche, Zarathustra, 1883). freiwillig Adj. ‘aus eigenem Antrieb’ (16. Jh.), älter Freiwilligkeit f. ‘eigener innerer Antrieb’ (15. Jh.). Freizeit f. ‘arbeitsfreie Zeit, Zeit der Erholung’ (19. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Freibank‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Freibank‹.
Verwendungsbeispiele für ›Freibank‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch was die Freibank anbelangt, sind sich längst nicht mehr alle einig.
[Süddeutsche Zeitung, 12.12.1994]
Dann haben wir zweimal Freibank geholt, also jeden Tag Fleisch.
[Brief von Irene G. an Ernst G. vom 05.05.1943, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Der nördliche Kopfbau, die Freibank, erlebte einigermaßen unbeschadet die Ereignisse der zurückliegenden 152 Jahre.
[Süddeutsche Zeitung, 01.08.2003]
Vielmehr scheint das Thema Freibank bereits jetzt zu politischen Diskussionen zu führen.
[Süddeutsche Zeitung, 24.06.2003]
Aber es ist doch lachhaft, diese drei kleinen Metzgerstände in dieser riesengroßen Freibank.
[Süddeutsche Zeitung, 08.07.1996]
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