das gegenseitige Übergeben von Geschenken
Beispiele:
Der Gabentausch sorgte für Stabilität im
familiären und nachbarschaftlichen wie im politischen Leben, in der
Wirtschaft wie in der Religion und wirkte im Beziehungsgeflecht der Menschen
als sozialer Kitt. [Die Welt, 27.04.2002]
Gerade jetzt, da der Advent vor der Tür steht,
kann man sich dem Gabentausch kaum entziehen. [St. Galler Tagblatt, 24.11.2023]
Der Gabentausch, der wechselseitige
Verpflichtungen bewirkt, aber auch eine vermeintlich irrationale Vergeudung
beinhalten kann, ist ein aus der Ethnologie in die Kulturwissenschaften
eingewandertes Konzept, das es unter den Bedingungen globaler Interaktion zu
prüfen gilt. [Die Zeit, 21.09.2012 (online)]
Wenn [der Philosoph]
Derrida darauf beharrt, dass jede erwiderte Gabe die Gabe selbst zerstöre,
so will er ihm offenkundig das Recht streitig machen, die beschriebenen
Gabentausche als Gaben zu bezeichnen. [Schäfer, Alfred: Selbstauslegung im Anderen. Münster: Waxmann 2006, S. 56]
Der weihnachtliche Gabentausch dient bei uns
in den seltensten Fällen der genuinen Herstellung, sehr wohl aber zur
Darstellung von Beziehungen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.12.2000]
Wer an den anschliessenden gemeinsamen Lesungen teilnehmen wollte,
bedurfte der Erlaubnis des Meisters. Zu den Ritualen gehörte der
Gabentausch: [Der Dichter Stefan] George beschenke mit Spruchgedichten ad personam
und signierte Vorausexemplare als Zeichen seiner Zuneigung. [Neue Zürcher Zeitung, 01.12.1995]
