Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Hammel, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Hammels · Nominativ Plural 1: Hammel · Nominativ Plural 2: selten Hämmel
Aussprache 
Worttrennung Ham-mel (computergeneriert)
Wortbildung  mit ›Hammel‹ als Erstglied: Hammelbein · Hammelbraten · Hammelfleisch · Hammelherde · Hammelkeule · Hammelkotelett · Hammelragout · Hammelsprung
 ·  mit ›Hammel‹ als Letztglied: Blödhammel · Geizhammel · Leithammel · Neidhammel · Osterhammel · Streithammel

Bedeutungsübersicht

  1. 1. verschnittener Schafbock
  2. 2. [umgangssprachlich] Fleisch des Hammels
  3. 3. [Schimpfwort] einfältiger, dummer Mensch
eWDG

Bedeutungen

1.
verschnittener Schafbock
Beispiele:
eine Herde Hammel
einen Hammel am Spieß braten
2.
umgangssprachlich Fleisch des Hammels
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
drei Pfund Hammel bestellen
heute gab es Hammel
3.
Schimpfwort einfältiger, dummer Mensch
Beispiele:
du bist ein Hammel!
Was will denn der alte Hammel? [ H. MannUnrat1,466]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hammel m. ‘kastrierter Schafbock’, ahd. hamal (um 1100), mhd. hamel, mnd. mnl. hāmel, nl. hamel ist Substantivierung eines in ahd. hamal ‘verstümmelt’ (um 1000) vorliegenden Adjektivs; vgl. dazu ahd. hamf (8. Jh.), ham (9. Jh.) ‘gebrechlich’, got. hamfs ‘verstümmelt’ und die Verben ahd. hemelen (11. Jh.), mhd. hamelen, aengl. hamelian, anord. hamla ‘verstümmeln’. Herkunft ungewiß. Vielleicht im Hinblick auf die alten Kastriermethoden mit de Vries Nl. 233 auf die Wurzel ie. *kem- ‘zusammendrücken, -quetschen’ zurückzuführen. Verschiedentlich wird auch Anschluß an die Wurzel ie. *k̑em- ‘hornlos’ vertreten (s. Hinde). Hammel ist die am weitesten verbreitete Bezeichnung des Tieres. Nur im Omd. und im Öst. hat sich das aus dem Slaw. entlehnte Schöps (s. d.) behauptet.

Typische Verbindungen zu ›Hammel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hammel‹.

blöd fett gebraten geschlachtet Reich schlachten schwarz Schweigen weiß

Verwendungsbeispiele für ›Hammel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

An der Ladentür blitzten links und rechts die herkömmlichen zwei Messinghaken, und an einem dieser Haken hing ein Hammel. [Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 223]
Schlachttiere für die Gastronomie sind Rind, Kalb, Schwein und Hammel. [Neumann, Heinz u. Scharfe, Adolf: Gekonnt serviert, Berlin: Verl. Die Wirtschaft 1967, S. 83]
Wenn einer anfängt davonzurennen, so rennen schnell alle anderen Hammel hinterher. [Die Zeit, 08.10.1998, Nr. 42]
Auf einem Tisch lag ein an den Beinen gefesselter Hammel. [Bild, 02.04.2004]
So schmeckte er überhaupt nicht nach Hammel, war zwar nicht trocken, aber doch ziemlich hart. [Die Zeit, 12.07.2006, Nr. 29]
Zitationshilfe
„Hammel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Hammel>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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