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Hansestadt, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Hansestadt · Nominativ Plural: Hansestädte
Aussprache 
Worttrennung Han-se-stadt
Wortzerlegung Hanse Stadt
Wortbildung  mit ›Hansestadt‹ als Erstglied: Hansestädter · hansestädtisch
Duden, GWDS, 1999

Bedeutungen

a)
historisch der Hanse angehörende Stadt
b)
eine der sieben norddeutschen Städte Bremen, Hamburg, Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hanse · Hansestadt · hansisch · Hanseat · hanseatisch
Hanse f. Bezeichnung für den norddeutschen Städtebund (vgl. dǖdesche hense, Lübeck 1358) zur Wahrung gemeinsamer kommerzieller und politischer Interessen, mnd. hanse, hense, mnl. hanse ‘hansische Genossenschaft, Zusammengehörigkeit der hansischen Kaufleute im Ausland, das gemeinsame Recht, durch das die Mitglieder gebunden sind’ (14. Jh.), zuvor ‘Gemeinschaft der Kaufleute im Ausland, Abgabe, Gebühr, städtische Gilde, Zunft’ (12. Jh.). Diese Bedeutung entwickelt sich im flandrisch-niederrheinischen Handelsraum nach ahd. hansa ‘Kriegerschar, Gefolge’ (9. Jh.), aengl. hōs ‘Gefolge, Gemeinschaft’, got. hansa ‘Schar, Kohorte, Menge’; vgl. mlat. hansa ‘Handelsabgabe, -recht, Vereinigung von Kaufleuten’. Die Herkunft ist ungeklärt. Trier in: PBB 66 (1942) 234 ff. vermutet eine Bedeutung ‘Opfergemeinschaft’ und zieht lat. cēnsēre ‘schätzen, meinen, abstimmen’ und ie. *k̑ens- ‘feierlich sprechen, verkündigen’ heran. Besser Bammesberger Beitr. z. Aengl. (1979) 83, der von germ. *hans(s)ō ‘das Zusammenfassen, Gruppe’ ausgeht (zu germ. *henþan ‘fangen, ergreifen’, verwandt mit Hand, s. d.). Heute steht latinisiertes Hansa in Bezeichnungen für Institutionen (Hansabund, Lufthansa) oder als Qualitätssymbol (Hansaplast). – Hansestadt f. ‘Mitglied des Städtebundes der Hanse’ (14. Jh.). hansisch Adj. ‘zur Hanse gehörig’ (um 1600). Hanseat m. hanseatisch (18. Jh.), nach nlat. hanseaticus.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Hansestadt[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Oberbegriffe
Unterbegriffe
  • Freie und Hansestadt Hamburg · Hamburg  ●  Hamborg plattdeutsch · Tor zur Welt ugs. · Venedig des Nordens ugs.
  • Lübeck  ●  Marzipanstadt ugs.
  • Bremen
Assoziationen
  • Deutsche Hanse · Düdesche Hanse · Hanse  ●  Hansa Teutonica lat.

Typische Verbindungen zu ›Hansestadt‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Hansestadt‹.

Verwendungsbeispiele für ›Hansestadt‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Insgesamt gibt die Hansestadt dafür jährlich 220 Millionen Mark aus. [Die Zeit, 10.10.1997, Nr. 42]
Zwar ist in der Hansestadt die Kriminalität insgesamt seit 1992 wieder auf den Stand von 1985 zurückgegangen. [Die Zeit, 12.09.1997, Nr. 38]
Die Hansestadt muß sparen, dort gab es insgesamt 108000 Mark, monatlich nur etwa 6400 Mark. [Die Zeit, 29.11.1996, Nr. 49]
Damit sei eine grundsätzliche Korrektur der Politik in der Hansestadt nicht möglich. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1987]]
Die Stadt Danzig erhält das Recht, die Bezeichnung Hansestadt zu tragen. [o. A.: 1940. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1983], S. 1515]
Zitationshilfe
„Hansestadt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Hansestadt>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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