oft ironisch Person, die einen modernen, urbanen, mode- und trendbewussten Lebensstil pflegt und Selbstverwirklichung, Kreativität und Individualismus einen hohen Stellenwert beimisst
in gegensätzlicher Bedeutung zu Spießer
Beispiele:
Tel Aviv gilt bei uns hier [für viele Menschen in Deutschland] als ein Hotspot, ein »place to be«, ein
Hotspot für Hipster, für junge Leute. Spannende
Kulturszene, urbaner Lifestyle, bunte Start‑Up‑Landschaft. [Rede des Bundesministers des Auswärtigen, 08.10.2018, aufgerufen am 22.05.2020]
Hand aufs Herz: Wüsste man nicht das Berchtesgadener Land im Hintergrund, man hätte den 28‑Jährigen mit seinem Bart, seinen Tattoos, Stoffturnschuhen und dem laufstegtauglichen Seitenblick eher an einer Straßenbahnhaltestelle am Rosenthaler Platz in Berlin verortet, Deutschlands Umschlagplatz für hauptberufliche Individualisten, Hipster und Holzfällerhemdträger […], die […] wahlweise als Start‑up‑Gründer oder freie Designer arbeiten. [Welt am Sonntag, 17.05.2015]
Einige davon [einige der allenthalben anzutreffenden jungen Bartträger] sind wohl Muslime, andere tragen sie
aus modischen Gründen, jedenfalls aber nicht so sauber getrimmt, sondern
wild und buschig, was sie um zehn Jahre älter erscheinen lässt. Und damit
immer noch sehr jung. Dazu gehören unbedingt Schiebermütze, enge Hose und
Jackett oder Strickjacke aus einem Second‑Hand‑Laden – fertig ist der
Hipster. [Der Standard, 09.05.2014]
Mit jedem Raptext, jedem Rocksong, jedem jungen Roman, jedem
unabhängigen Film begibt sich eine neue Generation von
Hipstern auf die Suche. [Süddeutsche Zeitung, 04.07.2006]
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abwertend Person, die ihrem Image, dem Erscheinungsbild und Statussymbolen o. Ä. übertriebenen Stellenwert einräumt, sich konformistisch und scheinbar wahllos neue Trends zu eigen macht
Beispiele:
Wie aber kann es sein, dass Hipster, die
Individualität betonen, am Ende doch alle gleich aussehen? [Der Standard, 19.11.2014]
Der Hipster war immer eine etwas
lächerliche Figur, die sich verkrampft zum Konsum‑Avantgardisten
stilisierte. [Welt am Sonntag, 05.01.2014]
»Also, wenn ich die ganzen Hipster sehe,
die alle so aussehen wie ich, mit Laptop und iPhone, die mit DJ‑Tasche
im Café Latte Bistro sitzen – da würde ich wahnsinnig werden«, sagte
K[…]. [Die Zeit, 02.08.2013 (online)]
Der »Hipster«, dieses Phantom des
vergangenen Jahrzehnts, ist nicht deswegen so unerträglich, weil er der
ranzig gewordene Wiedergänger einer modischen Figur ist, die in den
fünfziger Jahren einmal New York bevölkert haben soll, sondern weil er
in seinem Eifer, nur ja die »Gegenwart« nicht zu verfehlen, zu einem
radikalen Opportunisten der Wirkung wird[…]. [Süddeutsche Zeitung, 23.03.2011]
