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Konfliktpartei, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Konfliktpartei · Nominativ Plural: Konfliktparteien · wird meist im Plural verwendet
Aussprache  [kɔnˈflɪktpaʁˌtaɪ̯]
Worttrennung Kon-flikt-par-tei
Wortzerlegung Konflikt Partei
DWDS-Vollartikel

Bedeutungen

1.
Person, gesellschaftliche Gruppe o. Ä., die sich mit einer anderen in einer Auseinandersetzung, einem (heftigen) Streit über unterschiedliche Interessen oder Meinungen befindet
Kollokationen:
als Genitivattribut: die Annäherung, der Dialog, die Vertreter der Konfliktparteien
als Akkusativobjekt: die Konfliktparteien ermahnen
als Aktivsubjekt: die Konfliktparteien einigen, verständigen sich [auf etw.], verpflichten sich zu etw., vereinbaren, akzeptieren etw.
in Präpositionalgruppe/-objekt: zwischen den Konfliktparteien vermitteln; der Dialog zwischen den Konfliktparteien
Beispiele:
Seit Juli dieses Jahres sind die »Nacht(sch)lichter« an besonders belebten Orten der Dresdner Neustadt präsent. Dort versuchen sie »mehr Toleranz, Rücksichtnahme und Respekt« zwischen Anwohnern, Partygängern und anderen Konfliktparteien zu schaffen, wie es aus dem Rathaus heißt. [Dresdner Neueste Nachrichten, 28.12.2021]
Gibt es eine Annäherung im Streit um Abwerbungen? […] Zwischen den Konfliktparteien SV Ubbedissen, SV Gadderbaum und TuS 08 Senne I auf der einen Seite und dem VfR Wellensiek auf der anderen bahnt sich eine persönliche Aussprache an. [Neue Westfälische, 18.03.2022]
Einerseits versprach sie den in der Dauerwarteschleife kreisenden Beitrittskandidaten des Westbalkans ein größeres Engagement Berlins in dem seit Jahren völlig festgefahrenen Erweiterungsprozess. Andererseits machte [Bundesaußenministerin] Baerbock klar, dass ohne Vorleistungen auch kaum Fortschritte zu erzielen seien. Mit deutlichen Worten forderte sie Kosovo und Serbien genauso wie die Konfliktparteien in Bosnien‑Herzegowina zu mehr Dialogbereitschaft auf […]. [Frankfurter Rundschau, 14.03.2022]
Bei der Mediation handelt es sich um ein strukturiertes freiwilliges Verfahren zur Beilegung einer Streitigkeit, bei dem ein unabhängiger Dritter (Mediator) die Konfliktparteien dabei begleitet, selbst eine Lösung für ihren Konflikt zu finden. [Fachanwalt für Schlichtung/Mediation, 23.07.2020, aufgerufen am 07.12.2020]
Viele Demonstranten fordern bereits, dass die Armee einschreitet. Bisher verhält die sich jedoch ruhig und rief die Konfliktparteien zum Kompromiss auf. Auch wenn das Land formal eine Demokratie ist, spielten Wahlen in seiner jüngeren Geschichte eine eher geringe Bedeutung. [Die Zeit, 25.11.2013]
Bundeskanzler Helmut SCHMIDT spricht sich […] in einer Rede auf dem Gewerkschaftstag der IG‑Metall in Westberlin gegen eine Einmischung in die lohnpolitischen Auseinandersetzungen und gegen Stellungnahmen zu Forderungen und Positionen der Konfliktparteien aus[…]. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1981]]
2.
Gegner in einem Krieg oder einer gewalttätigen Auseinandersetzung
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die nahöstlichen Konfliktparteien
mit Genitivattribut: die Konfliktparteien des Bürgerkriegs
mit Präpositionalgruppe/-objekt: die Konfliktparteien im Bürgerkrieg, Nahen Osten
als Genitivattribut: die Aussöhnung, Entwaffnung, Friedensbereitschaft, die Friedensgespräche der Konfliktparteien
als Akkusativobjekt: die Konfliktparteien zu etw. auffordern, aufrufen, bewegen, drängen
in Präpositionalgruppe/-objekt: Druck auf die Konfliktparteien ausüben; Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien; an die Konfliktparteien appellieren
Beispiele:
Solange Konfliktparteien glauben, militärisch mehr zu erreichen als durch politische Verhandlungen, werden Friedensverhandlungen erfolglos bleiben. [Basler Zeitung, 16.03.2022]
Vertretern des IKRK (= Internationales Komitee vom Roten Kreuz) oder auch anderer humanitärer Organisationen ist in Kriegsgebieten Zugang zu Kranken und Verletzten zu gewähren, sofern sie nicht von den Konfliktparteien selbst angemessen versorgt werden. [Neue Zürcher Zeitung, 19.03.2022]
Der ehemalige UN‑Generalsekretär Annan hatte Anfang August seinen Rückzug für Ende des Monats angekündigt. Zur Begründung nannte er die mangelnde Friedensbereitschaft der Konfliktparteien in Syrien und die Uneinigkeit der Vetomächte im Weltsicherheitsrat. Dort hatten Russland, ein enger Verbündeter des Assad‑Regimes, und China drei kritische Syrien‑Resolutionen scheitern lassen. [Die Zeit, 17.08.2012 (online)]
Präsident Gbago sagte den Aufständischen den Kampf an. Nach viermonatigen Kämpfen unterzeichneten die Konfliktparteien unter Vermittlung Frankreichs einen Friedensplan. Doch der Waffenstillstand erwies sich als brüchig. [Der Tagesspiegel, 08.11.2004]
Das Waffenembargo gehört zu den Instrumenten, mit denen der Sicherheitsrat Konflikte friedlich beizulegen versucht. Nach Artikel 41 der UN‑Charta kann der Sicherheitsrat Druck ausüben, indem er die UN‑Mitglieder dazu auffordert, Wirtschaftsbeziehungen, Verkehr und Telekommunikation mit den Konfliktparteien zu unterbrechen. Der Sicherheitsrat hat in den vergangenen zehn Jahren immer öfter auf dieses friedliche Druckmittel zurückgegriffen. [Waffenembargo. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000. München: DIZ 2000]
Sie sind reichlich bewaffnet. Man muß den Konfliktparteien helfen, die Waffen aus der Hand zu legen. [Der Spiegel, 28.08.1995]

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Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Konfliktpartei (verhüllend) · Kriegsgegner · militärischer Gegner

Typische Verbindungen zu ›Konfliktpartei‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Konfliktpartei‹.

Zitationshilfe
„Konfliktpartei“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Konfliktpartei>.

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