Morgen, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Morgens · Nominativ Plural: Morgen
Aussprache [ˈmɔʁgn̩]
Worttrennung Mor-gen
Wortbildung
mit ›Morgen‹ als Erstglied:
Morgenandacht
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· mit ›Morgen‹ als Letztglied: Alltagsmorgen · Dezembermorgen · Dienstagmorgen · Donnerstagmorgen · Festmorgen · Freitagmorgen · Frühlingsmorgen · Hochzeitsmorgen · Lebensmorgen · Maimorgen · Mittwochmorgen · Montagmorgen · Neujahrsmorgen · Ostermorgen · Schicksalsmorgen · Silvestermorgen · Sommermorgen · Sonnabendmorgen · Sonntagmorgen · Völkermorgen · Wintermorgen
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Mehrwortausdrücke
frisch wie der junge Morgen ·
guten Morgen
Bedeutungsübersicht
- 1. Tageszeit
- a) Tagesbeginn, Vormittag
- b) [gehoben, übertragen] Beginn
- 2. [dichterisch] Osten
- 3. [veraltend] Feldmaß von landschaftlich verschiedener Größe
eWDG
Bedeutungen
1.
Tageszeit
a)
Tagesbeginn, Vormittag
in gegensätzlicher Bedeutung zu Abend
Beispiele:
ein herrlicher, strahlender, heiterer, klarer, lichter, neuer, frischer, kühler, winterlicher, fahler, trüber, bedeckter, grauer Morgen
gestern, heute, Sonntag Morgen (= früh am Tage, vormittags)
es ist, wird Morgen
wenn es doch erst Morgen wäre!
gehobender Morgen dämmert, graut, kündigt sich an, kommt, zieht herauf, bricht an, tagt, leuchtet
eines Morgens
umgangssprachlicheines schönen Morgens (= an irgendeinem Morgen)
gehobendes Morgens (= morgens)
gehobenim ersten Grau, bei Anbruch des Morgens
gehobendie Nacht weicht dem Morgen
diesen, jeden, alle Morgen
den nächsten, folgenden Morgen erwarten, verschlafen
guten Morgen!
umgangssprachlich Morgen!
vertraulicheinen schönen guten Morgen allerseits!
guten Morgen sagen, (einen) guten Morgen wünschen
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »am«
Beispiele:
am frühen, zeitigen, späten Morgen
es war noch früh am Morgen
am anderen Morgen
Grammatik: in Verbindung mit »gegen«
Beispiel:
gegen Morgen (= vor Tagesbeginn)
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiel:
mit dem frühesten Morgen brachen wir auf
Grammatik: in Verbindung mit »vom«
Beispiel:
vom Morgen bis zum Abend
2.
dichterisch Osten
Grammatik: meist im Singular
Beispiele:
gen, gegen Morgen
von Abend nach Morgen
alle Fenster gingen gegen Morgen hinaus
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Morgen · morgen · Morgengabe · Morgenland · morgig · Morgenrot · Morgenröte · Morgenstern
Morgen m. ‘Tageszeit um den Sonnenaufgang, Tagesbeginn’, ahd. morgan (8. Jh.), mhd. mnd. morgen, asächs. morgan, mnl. morghen, nl. morgen, afries. morn, mern, aengl. morgen, engl. (in der Dichtersprache) morn, sonst morning (in Anlehnung an evening ‘Abend’), anord. myrginn (mit Palatalumlaut), morginn, morgunn, schwed. morgon, got. maúrgins, daneben ablautend mnl. marghen, maerghen, merghen, nl. (mundartlich) margen, mergen, aengl. mergen, anord. merginn. Die germ. Formen (germ. *murgina-, *margina-, mit unterschiedlich ablautenden n-Suffixen) sind (ursprünglich wohl im Sinne von ‘Dämmerung’) möglicherweise verwandt mit aind. markáh ‘Verfinsterung der Sonne’ (?), dann ‘Vernichtung, Tod’, aslaw. mrakъ ‘Finsternis, Dunkel’, russ. (landschaftlich) mórok (морок) ‘Finsternis, Nebel’, lit. markstýtis ‘blinzeln’ und führen dann auf ie. *mer(ə)k-, *mṛk- ‘flimmern (vor den Augen), sich verdunkeln’, eine Gutturalerweiterung der Wurzel ie. *mer ‘flimmern, funkeln’. Seit dem 15. Jh. (häufiger seit dem 16. Jh., Luther) steht Morgen auch für ‘Osten’, also für die Himmelsrichtung, wo die Sonne aufgeht. Im Dt. und Nl. entwickelt sich das Substantiv bereits früh (ahd. 10. Jh.) zum Ackermaß, ausgehend von der Vorstellung ‘soviel Land, wie ein Gespann Ochsen an einem Morgen pflügen kann’. – morgen Adv. ‘am folgenden Tag’, aus dem Dativ Sing. ahd. morgane, überliefert nur in ahd. ubarmorgane (9. Jh.), mhd. morgen(e), eigentlich ‘am Morgen’, dann ‘am folgenden Morgen’ (nach der voraufgehenden Nacht), schließlich ‘am ganzen folgenden Tag’. Morgengabe f. Geschenk des Ehemanns an die Frau am Morgen nach der Hochzeitsnacht, anfrk. morginegiva, morganegiba (6. Jh.), langobard. morgingap (7. Jh.), ahd. morgangeba (Hs. 11. Jh.), mhd. (mit Dehnstufe beim Grundwort) morgengābe, aengl. morgengifu, anord. morgungjǫf. Morgenland n. ‘im Osten gelegenes Land, Orient’, zu Morgen ‘Osten’ gebildet (16. Jh.), zuerst bei Luther als Übersetzung von griech. anatolḗ (ἀνατολή) ‘Aufgang (der Sonne), Osten’. morgig Adj. ‘den folgenden Tag betreffend’ (15. Jh.), verkürzt aus morgenig, morgenic (15. Jh.). Morgenrot, n. Morgenröte f. ‘rötliche Färbung des Himmels bei Sonnenaufgang’, ahd. morganrōto (um 1000), morganrōt (11. Jh.), morganrōta (Hs. 12. Jh.), mhd. morgenrōt, morgenrœte; s. Abendrot. Morgenstern m. Bezeichnung für den Planeten Venus, wenn er vor Sonnenaufgang sichtbar ist, ahd. morganstern (Hs. 12. Jh.), mhd. morgenstern; in übertragenem Sinne eine keulenförmige Waffe, deren Kopf strahlenartig mit spitzen Nägeln besetzt ist (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Joch ·
Juchert ·
Morgen
Oberbegriffe |
|
Typische Verbindungen zu ›Morgen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Morgen‹.
Abend
Abreise
August
darauffolgend
Februar
folgend
fruehen
früh
Gestern
gestrig
grauen
gute
Heute
mannheimer
Mittag
Morgen
Nachmittag
naechsten
November
nächst
Ostersonntag
Quadratrute
sonnig
Tattag
Weihnachtsfeiertag
Weihnachtstag
Wettkampftag
wunderschön
Übermorgen
Verwendungsbeispiele für ›Morgen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nach zwölf Stunden konnte ich am nächsten Morgen wieder gehen.
[Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 86]
Beim Ankleiden am Morgen wird man es am besten umgekehrt halten.
[Chamrath, Gustav: Lexikon des guten Tons, Wien: Ullstein 1954 [1953], S. 157]
Seine Meditationen, einmal erlernt, brauchten nur jeden Morgen eine halbe Stunde praktiziert zu werden.
[Werckmeister, Otto Karl: Das gelbe Unterseeboot und der eindimensionale Mensch. In: ders., Ende der Ästhetik, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1971, S. 119]
Damals war über der deutschen Nation eine Zeit wie junger Morgen, aufsteigend gegen hohen Mittag.
[Hofmannsthal, Hugo von: Rede auf Beethoven. In: Bertram, Mathias (Hg.) Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1920], S. 4393]
Wir wussten zwar, dass er seit Jahren schwer krank war, dennoch traf uns die Kunde von seinem Tode an jenem Morgen völlig unerwartet.
[o. A.: Trauerfeier im Berliner Reichstag für den am 3. Oktober 1929 verstorbenen Reichsaußenminister Gustav Stresemann, 06.10.1929]
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