Scheuer, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Scheuer · Nominativ Plural: Scheuern
Aussprache [ˈʃɔɪ̯ɐ]
Worttrennung Scheu-er
Wortbildung
mit ›Scheuer‹ als Erstglied:
Scheuertor
eWDG und ZDL
Bedeutung
besonders D-Südwest , oft D-Mittelwest , gelegentlich D-Mittelost Synonym zu ScheuneWDG
Beispiele:
Ganz früher gab es am Haus noch einen Hühnerstall und eine kleine
Scheuer. [Reutlinger General-Anzeiger, 07.09.2020]
Gerda H[…] prüft, ob die Tore zur
Scheuer, in der Heu und Stroh lagern, geschlossen
sind, damit kein […] glimmender Feuerwerkskörper
in die Scheune zischt. [Südkurier, 29.12.2017]
Gemeinsam konnten sie [die Feuerwehren aus mehreren Orten] das Wohnhaus eines Landwirtes retten, dessen
Scheuer und Ernte den Flammen zum Opfer
fielen. [Saarbrücker Zeitung, 28.06.2017]
Die Scheuer diente zur Lagerung der Ernte der
klostereigenen Felder sowie des Zehnten der Bauern. [Südkurier, 14.01.2012]
Die Scheuer des »Dalberger Hofes« wurde
zunächst […]
verpachtet, bevor sie bis Anfang des 20.
Jahrhundert[s] als gemeindlicher
Bullenstall und dann bis in die 70er‑Jahre des 20. Jahrhundert als
Feuerwehrhaus Verwendung fand. [Allgemeine Zeitung, 27.07.2002]
Während die Bauern in Schleswig‑Holstein fast ein Fünftel mehr
Kartoffeln in die Scheuern fuhren als noch im
vergangenen Jahr, sanken die Erträge der Kartoffelbauern in Brandenburg
[…]. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.10.1999]
Erste Analysen durch Fachberater des Landwirtschaftsamtes
[…] ergaben, dass die Bauern eine gute Ernte
in die Scheuern brachten. [Leipziger Volkszeitung, 13.08.1999]
Die Bauern mühen sich allerorts redlich, das herangereifte Getreide
in die Scheuern zu fahren, […]. [Neue Zeit, 20.08.1987]
letzte Änderung:
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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Scheune · Scheuer · 4Schauer
Scheune f. ‘Speicherhaus für die eingebrachte Ernte’, ahd. scuginna ‘Schuppen, Obdach’ (10. Jh.), (mit Verlust des g zwischen Vokalen) mhd. schiun(e), mnd. schǖne lassen sich mit den unter Scheuer, 2Schote, Schuh, wohl auch den unter Schaum (s. d.) genannten Formen und mit aind. skunā́ti ‘bedeckt’, lat. obscūrus ‘dunkel’ auf die Wurzel ie. *(s)keu-, *(s)keu̯ə-, *(s)kū- ‘bedecken, umhüllen’ zurückführen, zu der (ohne s-Anlaut) auch Haus, Haut, Hort, Hose (s. d.) u. a. gehören. Von dem in der Literatursprache vorherrschenden Scheune werden die landschaftlichen Wörter Scheuer (s. unten) und Stadel (s. d.) zurückgedrängt. – Scheuer f. ‘Scheune’ (besonders südwestd.), ahd. skiura (9. Jh.), scūra (11. Jh.), mhd. schure, schiur(e), schiuwer, asächs. houwiscūra ‘Heuschober’, mnd. schure, schǖre, afries. skūre, mnl. scūre, nl. schuur (germ. *skūra- m., *skūrijō- f.) sind Bildungen zu einem Substantiv, das sich mit r-Suffix an die oben genannte Wurzel anschließt. Daneben steht (aus asächs. skūr?) ahd. scūr (9./10. Jh.), mhd. schūr, ‘Schutz, Obdach’, nhd. 4Schauer m. ‘Schutz-, Wetterdach’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›Scheuer‹ (berechnet)
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