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Schnodder, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schnodders · wird nur im Singular verwendet
Aussprache  [ˈʃnɔdɐ]
Worttrennung Schnod-der
Wortbildung  mit ›Schnodder‹ als Erstglied: schnoddrig / schnodderig
eWDG

Bedeutung

landschaftlich, derb schleimige Absonderung aus der Nase, besonders bei Schnupfen
Beispiel:
Die Alte wischt sich … den Schnodder aus der Nase [ SakowskiWege192]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schnodderig · schnoddrig · Schnodder
schnodderig schnoddrig Adj. ‘respektlos, ohne jegliche Ehrerbietung, vorlaut’, seit der Mitte des 19. Jhs. sich von Berlin aus verbreitend. Nd. ene snoddrige Näse ‘eine Nase voller Schleim’ (18. Jh.), danach snoddrig ‘frech’ (19. Jh.), eigentlich wohl ‘wer sich nicht einmal die Nase putzen kann und doch überall mitreden will’. Ableitung von md. Schnodder m. ‘Nasenschleim, Rotz’ (16. Jh.), nd. Snodder, das wie ahd. snuderāta ‘Schleimfluß’ (11. Jh.), mhd. snuder ‘Nasenschleim, Nasenverstopfung, Schnupfen’ zu den unter schneuzen (s. d.) angeführten substantivischen Formen wie mnd. snotte, mnl. snot gehört.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Nasenschleim · Nasensekret  ●  Butzen ugs. · Popel ugs. · Rotz derb · Rotze derb · Schnodder derb
Oberbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›Schnodder‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nochmal und nochmal, und da kam sogar ein wenig Schnodder heraus. [Pilgrim, Volker Elis: Manifest für den freien Mann – Teil 1, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1983 [1977], S. 17]
In Reißbächen entrinnt den Nasen der Schnodder, Gelenke zwicken, und auf der Stirne perlt der Schweiß. [Die Zeit, 08.11.2000, Nr. 45]
Schleim und Schnodder galten ab sofort nicht mehr nur als suspekt, sondern sogar als gefährlich. [Die Zeit, 11.11.2004, Nr. 49]
Jetzt bestünde es aus Schnodder, Tränen und die Farbe von Häufchen. [Die Zeit, 16.06.2011 (online)]
Hinter dem ganzen Schnodder und der Sexomanie verbirgt sich ein sehr empfindsamer Knabe, der an seinem Alter leidet und ständigen Gefühlsschwankungen ausgeliefert ist. [Süddeutsche Zeitung, 05.12.1997]
Zitationshilfe
„Schnodder“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schnodder>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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