Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach Schock gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1Schock, der
    1. Funktionsstörung des Nervensystems als Reaktion auf eine plötzliche, starke Erschütterung
      1. [übertragen] großer Schreck, Schlag

  • 2Schock, das
    1. 1. alte Maßeinheit bei Mengenangabe: 60 Stück derselben Art
    2. 2. viele, eine große Menge

Schock, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schock(e)s · Nominativ Plural: Schocks/Schocke
Aussprache  [ʃɔk]
Wortbildung  mit ›Schock‹ als Erstglied: Schockanruf · schockartig · Schockbehandlung · Schockbild · Schockfarbe · schockfrosten · Schockfroster · schockgefrieren · Schockgranate · schockieren · Schockmetamorphose · Schockmoment · Schockraum · Schockschwerenot · Schockstarre · Schocktherapie · Schockwelle · Schockwirkung · Schockwurf · Schockzustand
 ·  mit ›Schock‹ als Letztglied: Allergieschock · Elektroschock · Geburtsschock · Gegenschock · Insulinschock · Kulturschock · Nervenschock · Pensionierungsschock · Praxisschock · Unfallschock · Zuckerschock · Ölpreisschock · Ölschock
 ·  mit ›Schock‹ als Grundform: schocken
Herkunft aus gleichbedeutend shockengl
eWDG

Bedeutung

Funktionsstörung des Nervensystems als Reaktion auf eine plötzliche, starke Erschütterung
Beispiele:
bei dem Unfall erlitt, bekam sie einen Schock
die Explosion löste bei vielen Arbeitern einen Schock aus
einen Schock durchleben, überstehen
sie hat sich nur langsam von dem Schock erholt
ein leichter, schwerer, psychischer Schock
sie weint jetzt, das ist ein Zeichen, dass sich der Schock zu lösen beginnt
übertragen großer Schreck, Schlag
Beispiele:
diese Nachrichten, ihre Worte waren ein ziemlicher Schock für ihn, versetzten ihm einen Schock (= haben ihn tief erschüttert, hart getroffen)
den ersten Schock hat er überwunden
auf diesen Schock trank er erst einmal einen Schnaps
Obwohl längst erwartet, löste der Befehl […] dennoch einen lähmenden Schock aus […] [ ApitzNackt457]
[…] Ihnen is der Schock auch in die Glieder gefahren, nicht? [ BrechtSchweyk1]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Schock · schockieren · 1schocken · Schocker
1Schock m. ‘großer Schreck, plötzliche Erschütterung’. Um 1700 wird frz. choc in der Bedeutung ‘militärischer Zusammenstoß, Schlag, Attacke’ ins Dt. entlehnt; bis ins 19. Jh. hält sich frz. oder französierende Schreibung Choc, Choque, Chok. Im 19. Jh. wird (ebenfalls aus frz. choc stammendes) engl. shock ‘heftiger Stoß, Schlag, (nervliche) Erschütterung’ als medizinisches Fachwort für eine durch plötzlichen Schlag, Stoß oder Schreck hervorgerufene physische oder psychische Erschütterung des Organismus (auch als Heilbehandlung für Krankheiten) im Dt. üblich (eingedeutscht Schock) und geht im 20. Jh. auch in die oben genannte Bedeutung ‘großer Schreck, plötzliche Erschütterung’ über. Mfrz. frz. choc ist eine Ableitung von apikard. choquier ‘stoßen, anprallen, militärisch zusammenstoßen’, frz. choquer ‘anstoßen, (militärisch) zusammenstoßen, einen Stoß versetzen, (moralisch) anstoßen’, das als schockieren Vb. zuerst (17. Jh.) in der genannten militärischen Bedeutung, dann ‘mit den Gläsern anstoßen’ (bis ins 18. Jh.), besonders aber im Sinne von ‘Anstoß erregen hinsichtlich bestehender Vorstellungen von Anstand und gutem Ton, verletzen, beleidigen’ ins Dt. gelangt. Apikard. choquier, chuquier ist aus dem Germ. (am Niederrhein?) entlehnt, vgl. mhd. schocken, schucken, mnd. schocken ‘stoßen, schütteln, in schaukelnder Bewegung sein’ und die zugehörige, unter Schaukel (s. d.) angeführte Wortgruppe. – 1schocken Vb. ‘Geisteskranke oder auch psychisch Erkrankte durch Elektroschock zu heilen versuchen’ (um 1950), ‘in Furcht versetzen, verletzen, durch ein von der Norm abweichendes Verhalten provozieren, abstoßen’ (60er Jahre 20. Jh.); vgl. gleichbed. engl. to shock. Schocker m. etw., das schockt, ein medizinisches Gerät (Elektroschocker), ein Gruselstück (Roman, Film, 20. Jh.), entsprechend engl. shocker.

Typische Verbindungen zu ›Schock‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schock‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schock‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er hatte den Schock immer noch nicht wirklich verarbeitet, ja, nicht einmal wirklich begriffen. [Hohlbein, Wolfgang: Das Druidentor, Stuttgart: Weitbrecht 1993, S. 616]
Frau Schock sieht obendrein aus wie Ende vierzig, dabei ist sie erst dreiunddreißig. [Ossowski, Leonie: Die große Flatter, Weinheim: Beltz & Gelberg 1986 [1977], S. 14]
Sie hielten es für gar keinen so üblen Tausch, für den kurzen Schock des Sterbens unermeßlich langes Ausstrecken zu erwerben. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 3, Berlin: Aufbau-Verl. 1956, S. 228]
Doch wird kein Arzt während des Schocks operieren, die Zahl der tödlichen Ausgänge ist zu groß. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 2, Berlin: Aufbau-Verl. 1955, S. 13]
Nur ich bin – Schock, lass nach, heute fünf Minuten schneller zu Hause als gestern. [Die Zeit, 30.09.1999, Nr. 40]
Zitationshilfe
„Schock“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schock#1>.

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Schock, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Schock(e)s · Nominativ Plural: Schocke
Substantiv · Nominativ Plural: Schock (bei Maßangabe)
Aussprache [ʃɔk]
Wortbildung  mit ›Schock‹ als Erstglied: schockweise
eWDG

Bedeutungen

1.
alte Maßeinheit bei Mengenangabe   60 Stück derselben Art
Beispiele:
ein, ein halbes, zwei Schock Eier
ein Schock Salatpflanzen kostet, kosten 3 Euro
2.
viele, eine große Menge
Beispiele:
er hatte mehrere, einige, ein paar Schock Flaschen Wein im Keller
scherzhaftein (ganzes) Schock Kinder haben
Der Onkel hätte bestimmt ein paar Worte gefunden – oder ein ganzes Schock! [ TralowNeuhoff344]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2Schock · 2schocken · schockweise · Schockschwerenot
2Schock n. Die Bezeichnungen für einen Garbenhaufen bzw. für eine Menge von 60 Stück mhd. schoc m. ‘Haufen, Büschel, Schopf’, als Neutrum (md.) ‘Anzahl von 60 Stück’ (13. Jh.), (obd.) schoche m. ‘aufgeschichteter Heuhaufen, Heuschober’, asächs. skokk m. ‘60 Stück’, mnd. schok ‘Garbenstand des Getreides, Hocke, 60 Stück’, nl. schok ‘60 oder 20 Stück’, aengl. *sc(e)oc, (daraus, wenn nicht aus dem Mnd. entlehnt) mengl. engl. shock ‘Hocke, aufgerichteter Garbenhaufen’ stellen sich als Formen mit s-Anlaut zu lit. káugė ‘Heuhaufen’, lett. kaudze ‘Haufen, Schober’ und sind mit den unter 1Hocke (s. d.) genannten Wortformen auf ie. *keug-, *kūg- zurückzuführen, eine Gutturalerweiterung der Wurzel ie. *keu-, *keu̯ə- ‘biegen, Wölbung, Höhlung’ (dazu s. auch hoch, Hügel, Hobel, Haufen, hüpfen, Haube). Als älteste Bedeutung ist ‘(Garben)haufen’ anzunehmen; aus dem Brauch, immer 60 Garben zusammenzusetzen, entwickelt sich die Mengenbezeichnung ‘60 Stück’. Zur Bedeutungsentwicklung s. auch 2Mandel. Das Zahlenmaß ist jedoch unterschiedlich, vgl. das alte Schock ‘20 Stück’, das neue oder schwere Schock ‘60 Stück’, das leichte Schock ‘40 Stück’ (18. Jh.). 2schocken Vb. ‘anhäufen, Getreidegarben in Haufen setzen’, spätmhd. mnd. schocken. schockweise Adj. Adv. ‘immer ein Schock (60 Stück)’, übertragen ‘in großer Anzahl, haufenweise’ (Anfang 18. Jh.). Schockschwerenot Interjektion gemäßigtes Fluchwort, bei dem Schock, Schwerenot verstärkend, als den Umfang, die Last der Not betonend empfunden wird (19. Jh.). Wahrscheinlich eine euphemistische Umbildung von Gotts-schwere-Not (vgl. Schwerenot ‘Epilepsie’, s. schwer).

Typische Verbindungen zu ›Schock‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schock‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schock‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er hatte den Schock immer noch nicht wirklich verarbeitet, ja, nicht einmal wirklich begriffen. [Hohlbein, Wolfgang: Das Druidentor, Stuttgart: Weitbrecht 1993, S. 616]
Frau Schock sieht obendrein aus wie Ende vierzig, dabei ist sie erst dreiunddreißig. [Ossowski, Leonie: Die große Flatter, Weinheim: Beltz & Gelberg 1986 [1977], S. 14]
Sie hielten es für gar keinen so üblen Tausch, für den kurzen Schock des Sterbens unermeßlich langes Ausstrecken zu erwerben. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 3, Berlin: Aufbau-Verl. 1956, S. 228]
Doch wird kein Arzt während des Schocks operieren, die Zahl der tödlichen Ausgänge ist zu groß. [Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 2, Berlin: Aufbau-Verl. 1955, S. 13]
Nur ich bin – Schock, lass nach, heute fünf Minuten schneller zu Hause als gestern. [Die Zeit, 30.09.1999, Nr. 40]
Zitationshilfe
„Schock“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schock#2>.

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