Schwingen, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Schwingens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache [ˈʃvɪŋən]
Worttrennung Schwin-gen
Grundformschwingen
Wortbildung
mit ›Schwingen‹ als Erstglied:
2Schwinger
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
in der Schweiz Variante des Freistilringens, die auf Sägemehl ausgeübt wird
Beispiele:
Den Schwingsport prägte der heute 42‑jährige Toggenburger wie kein
Zweiter. Der dreifache König triumphierte auch am Unspunnenfest sowie dem
Kilchberger Schwinget und komplettierte so den Grand Slam des
Schwingens. [St. Galler Tagblatt, 22.08.2022]
Schwingen ist ein Nationalsport geworden, in seiner
Ausstrahlung vergleichbar mit dem Football in den USA, dem Eishockey in
Kanada, dem Sumo‑Ringen in Japan, dem Fussball in Deutschland oder dem Rugby
in Neuseeland. [Luzerner Zeitung, 25.09.2021]
Die Schwinger und ihre Macher haben das Sägemehl aus dem Kühermutz
geschüttelt und fühlen sich in TV‑Studios und zwischen Kaviar und Schämpis
so wohl wie bei Berner Platte und Kaffee Träsch. […] So kommt es, dass das Hochamt des
Schwingens, die zwei Tage des Eidgenössischen,
alle drei Jahre die wahren Nationalfeiertage geworden sind. Obwohl es
eigentlich nur noch ein Sportfest ist. Allerdings ein grandioses. [St. Galler Tagblatt, 27.08.2022]
Schwingen ist eine Variante des
Freistilringens, die auf einer kreisförmigen, mit Sägemehl gepolsterten
Fläche ausgeübt wird. Die Kontrahenten greifen sich an die kurzen
Schwingerhosen und versuchen, den Gegner auf den Rücken zu zwingen, daher
auch der Name
Hosenlupf.
Im deutschsprachigen Teil der Schweiz gilt das
Schwingen als Nationalsport. Die urige und
moderne Sportart genieße in der Gesellschaft großen Rückhalt, schreibt der
rund 50.000 Mitglieder starke Eidgenössische Schwingverband. Die Bösen, so
werden die besten Schwinger bezeichnet, messen sich an kleineren und
größeren Schwingfesten und küren alle drei Jahre den Eidgenössischen
Schwingerkönig. Dieser ist in der Schweizer Sportwelt so prominent wie ein
Olympiasieger oder ein Weltmeister. [Südkurier, 04.08.2018]
Geblieben […]
[am Nationalturnertag] sind alte
Wettkampfdisziplinen: Weitsprung, Schnellauf, Steinheben, Steinstossen,
Hochsprung, Bodenturnen und als Publikumsmagnet Ringen und
Schwingen. Die fünf Ringe aus Sägemehl sind von
Schaulustigen umlagert, wie der Schwinger‑Wettkampf eröffnet wird. Die
Kontrahenten fassen sich gegenseitig an Nacken und Schwingerhosen, verkeilen
sich wie zwei Stiere. Da und dort spritzen Sägemehl‑Fontänen auf, wenn einer
der Kämpfer besiegt und ächzend auf dem Rücken im Staub landet. [Neue Zürcher Zeitung, 24.05.1993]
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