Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

deite, m.

deite, m.
in der kindersprache vater, greis, gleich mit ätti (1, 595). bair. tat tatten tattl tatta Schmeller 1, 462. schwäb. datte dette Schmid 116. östreich. datti datl Castelli 106. schweiz. dädi dätti dädä Tobler 128. Stalder 1, 255. niederd. taite teite tatte Brem. wörterb. 5, 5. fries. teite, engl. dad dada daddy. in Baiern und Östreich heiszt gott der himmeltatte, und wenn es donnert, sagt man zu den kindern 'horch, der himmeltatte weint'. jeder alte mann wird tatl genannt. Noe der alt tättl. ein alter und lieber tätl mit namen Simeon Schmeller. dasz er (herzog Ludwig der strenge) als ein junger fürst mit sechs und zwanzig jahren schlafen gangen, aber zu morgens als ein sechzigjähriger tätl ganz eisgrau aufgestanden Abraham a s. Clara. guck, Hensel, da ist der vatter: sieh, Lipsel, wo ist der deite? Philander v. Sittewald 2, 339. Das wort das die ersten laute nachzuahmen scheint, die ein kind vorbringt, wenn es anfängt zu reden, ist gewis uralt und weitverbreitet, griech. ἄττα, τέττα wie ἄππα, πάππα, lat. tata, span. taita, türk. ata, tada, finn. taata, ungar. ded ahn, litt. tĕwas, dimin. tetis tetatis; s. die zusammenstellungen aus andern auch afrikanischen und amerikanischen sprachen bei Bernd Deutsche sprache im groszherzogthum Posen 307—312. vergl. dätteln.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1856), Bd. II (1860), Sp. 914, Z. 75.

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Zitationshilfe
„deite“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/deite>.

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