Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gegatte, n.

gegatte, n.
verstärktes gatte, zugleich aber schwache nebenform zum vorigen; mhd. gegate, alts. gigado, ags. gegada, mnd. mnl. gegade, s. unter gatte I, 1, 5.
1)
nhd. noch im 16. jh.: man sagt, dasz ein pfawe keinen neben ihm könne leiden, der mit seinem gegatten auch zuhielte. Luther tischr. 306ᵇ, s. dazu gatte II, 4 von thieren, besonders vögeln, schon mhd., wie auch gegate; das neutr. vom weibchen ist wie unter gatte I, 4 (doch auch m. möglich). nach folgendem auch im 17. jh. wol noch stark gegat (s. voriges): ein jeglicher soll bei seinem gegathe bleiben, nach dem gebote gottes. Gerstenberger chron. Thuring. 87 bei Scherz 497.
2)
auch ehegegatte, ebenso als n. vom weibe: dasz er ihm dieselbige wolte zum ehegegatten geben. Luther tischr. 309ᵇ. 318ᵇ; (sie) schickt sich ganz und gar nach ihres ehgegatten geberden. Garg. 71ᵃ (ehgatten Sch. 120), vergl. beider ehgatten 64ᵇ (107).
3)
im 15. jh. noch gegate, vom kampfgenossen, d. h. gegner, wie gleichfalls mhd. gate (s. gatte II, 1, b): unde stôchen zusammen ieglicher uf sinen gegaten mit scharfen glenen adder glevelingen. K. Stolle chron. 202, von einem turnier in Erfurt im jahre 1496.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1879), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2193, Z. 19.

gegatter, n.

gegatter, n.
verstärktes gatter, wol ein gröszeres oder starkes gatter: wann nur nicht das eiserne gegatter vor dem kellerloch zwischen denen verliebten allezeit eine verdrüszliche scheidewand gewesen wäre. Riemer pol. maulaffe 26 (27); brachte sie eine ziemliche zeit vor dem gegatter (im kloster) zu. irrgarten 4; ein tiefes loch mit einem darauf liegenden eisernen gegatter. Felsenb. 3, 280. also md. und erst im 17. 18. jh. bezeugt.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1879), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2193, Z. 40.

gegätter, n.

gegätter, n.
verstärktes gätter (s. d.), groszes starkes gätter, oberrh., schon um 1500: und was ein groszer zulouf und getreng von dem volk in dem chor zwüschen den schranken und dem gegätter. S. Brant s. 201ᵃ Z., in einer schilderung der bischofsweihe im Straszburger münster 1507, wol das gitter am lettner, vgl. unter gätter 2, b. auch md.: cancellus gegetter Trochus O 6ᵃ, Dief. 94ᵇ. rhein. im 15. jh. gegedder prepugilium, quod ante fores obstat intrantibus Dief. 456ᵃ, auch cancellus ein gegeiddercz 94ᵇ aus demselben voc. (zu dem rhein. md. -z s. u. gefügel 3). die letztere form ist deutlich collectivbildung, die erstere nicht notwendig. gewiss schon mhd. gegeter.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1879), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2193, Z. 47.

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Zitationshilfe
„gegatte“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gegatte>.

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