Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

gelbsüchtig

gelbsüchtig,
1)
ictericus, gelsuchtig Mones anz. 8, 96, Dief. 283ᶜ, mhd. gelsühtic Berth. 433, 17, schon ahd. gelisuhtîg Graff 6, 142. nhd.: diser wein (flöhkrautwein) ist den magensuchtigen und den geelsüchtigen seer dienstlich. Herr feldbau 74ᵃ.
2)
auch von vieh: fürs fünfte soll kein trächtig, wirbelsüchtig, wolfbissig, räudig, geelsüchtig, anbrüchig, finnig, krank und schadhaftig ... vieh geschlachtet werden. Leipz. stadtordn. 1701 s. 425.
3)
auch von gedanken u. ä., die von verstimmung oder neid eingegeben werden: er trieb die vorwürfe, die er bei diesen gelbsüchtigen vorstellungen sich selbst machte, so weit ... Wieland 2, 192 (Agath. 9, 4); ein so niederschlagender, gelbsüchtiger gedanke. 13, 226; Heinrich nahm an augengrimm zu und fuhr an Rosas sommerhasenbalg von gehler seide mit gehlsüchtigen blicken auf und ab. J. Paul Siebenkäs 3, 145. vgl. unter gelb 2, d z. b. spleen streut auf alles gelbe schatten, auch gelb vor neid und gelb 2, e im 16. jh. schlechthin für bös.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2889, Z. 27.

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güsthirt
Zitationshilfe
„gelbsuchtig“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gelbs%C3%BCchtig>.

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