Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

miszlaut, m.

miszlaut, m.
fehlerhafter, vom reinen unangenehm abweichender laut; eigentlich und bildlich: das unebenmasz in der malerei, und in der musik der miszlaut. Herder z. litt. 1, 92; von dem witze, dessen wichtigster gebrauch ist, alles was in den meinungen, leidenschaften und handlungen der menschen mit der gesunden vernunft und dem allgemeinen gefühl des wahren und schönen einen miszlaut macht, das ist, alles was ungereimt ist, als belachenswürdig darzustellen. Wieland 6, 291; jeder miszlaut wird ihm (dem an groszen meistern gebildeten jünglinge) abscheu einjagen. Schiller hist.-krit. ausg. 1, 35; (eben so wenig als) ein miszgriff auf dem klavier erst in das nächstkommende spiel seinen miszlaut einmischen kann. 4, 306; (dein unsterbliches ich, das) für die grosze harmonie des makrokosmus seltner wallungen fühlen (muszte) als für die mislaute seines mikrokosmus! J. Paul uns. loge 2, 140;
fürwahr, in dieser geige kasten sind
des miszlauts plagegeister all gebannt,
wo sie nun ewig stöhnen, winseln, heulen.
Uhland ged. 166.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1884), Bd. VI (1885), Sp. 2302, Z. 63.

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Zitationshilfe
„miszlaut“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/miszlaut>.

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