Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

weidevieh, n.

weidevieh, n.
älter und häufiger als weidethier, diesem vorgezogen, wo zahme thiere gemeint sind und wo die bez. des numerus nebensächlich ist. zuerst Sachs (1527) 3, 493 Keller, von ihm (noch 6, 51. 7, 227. 13, 459. 18, 551) und Jean Paul 1, 222. 7/10, 232. 11/14, 89. 222. 49/51, 387 Hempel stammt fast die hälfte aller belege. lex. nicht vor Calepinus XI ling. (1598) 1031ᵃ. die zweisilbige form ist fest bis Kramer t.-it. wb. 2 (1724) 1294ᵃ, die dreisilbige seit allg. d. biblioth. 115 (1793) 447. in versen kennt nur die alte zeit das wort:
unser vatter Jacob was auch reich,
hat selbs des wassers truncken
mit weib und kind sampt sein weidviech
B. Gletting (1564) bei Wackernagel kirchenl. 4, 161.
jetzt ist es ein wort der culturgeschichte und wirthschaftslehre: Riehl nat.-gesch. d. volkes 4, 112; Bernhardt waldeig. 1, 237; Schwerz prakt. ackerb. 30; Wimmer gesch. d. d. bodens 42. übertragener gebrauch wird kaum je gewagt: er weisz die bienen zu warten und nennt sie das weidevieh des armen mannes B. Auerbach 4, 69. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1915), Bd. XIV,I,I (1955), Sp. 597, Z. 14.

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Zitationshilfe
„weidevieh“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/weidevieh>.

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