Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

weidung, f.

weidung, f.
zu ¹weiden I. auf die ausübung der thätigkeit des trans. weidens fällt ein stärkerer ton, als beim subst. inf. weiden und bei ²weide, f., unverkennbar, wenn weidung seit mitte des 15. jahrh. auftritt als ungelenke übersetzung von alitus Diefenbach gloss. 23ᵇ; educatio 195ᵇ; pastura 416ᵇ; pastus das. die erste d. bibel übersetzt in pascendis gregibus: in der waydunge der herde 1. Mos. 37, 12; de pascuis: von den weydungen 2. kön. 7, 8. auch bei Luther 7, 417 Weim.; Frisius dict. (1556) 938ᵇ. 955ᵃ und in späteren wb.n, die bis Kramer 2 (1724) 1294ᵃ weidung buchen, steht das wort unter dem einflusz fremder vorbilder, meist von lat. pastio. dennoch hat das wort im deutschen auch selbständiges leben gehabt: bluemsuch und waidung Lori samml. d. baier. bergrechts (1577) 306; (seher) die zukünfftiges glück oder unglück aus der füllen weidung erkündigten Werlich augsb. chron. 29; zur viehzucht und schaafweidung Quadt v. Kinckelbach t. nat. herligk. 6. es lebt fort als kunstwort der erdkunde: die umgegend musz reich an weidungen sein, denn man rechnete über 20 000 kameele ... die hier auf weide gehen Ritter erdk. 3, 355, im getragenen stil: (Pindar nennt) Apollon einen schirmer der ... weidungen K. O. Müller d. Dorier 1, 281, und im scherz:
bei dem ists mit weidung der heerden
und schaafzucht für immer vorbei
Scheffel gaud. 36.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1915), Bd. XIV,I,I (1955), Sp. 624, Z. 62.

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Zitationshilfe
„weidung“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/weidung>.

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