ekeln
GrammatikVerb · ekelt, ekelte, hat geekelt
Aussprache
Grundform1Ekel
Wortbildung
mit ›ekeln‹ als Letztglied:
anekeln
· herausekeln · hinausekeln · rausekeln · verekeln · wegekeln
eWDG
Bedeutung
⟨sich ekeln⟩Ekel empfinden
Beispiele:
vor dieser Speise ekle, ekele ich mich
er ekelte sich vor dieser Unsauberkeit, diesem Anblick
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ekel · ekeln · ekel · ekelhaft · eklig
Ekel m. ‘Abscheu, heftiger Widerwille’, im 16. Jh. vom Md. ausgehend (öfters bei Luther); wohl Substantivbildung zu ekeln (s. unten). Die Herkunft ist nicht geklärt. Bedeutungsnah stehen sich das wohl dem nd. md. Bereich entstammende Adjektiv ekel, auch eikel, und obd. heikel (s. d.) gegenüber, wobei der h-Anlaut, ähnlich wie bei heischen (s. d.), prothetisch hinzugetreten sein könnte, sofern man für heikel nicht eine andere Herleitung vorzieht. Nicht sicher gedeutet ist auch das Verhältnis von ekeln zu dem im Alem. neben erken bezeugten erkeln, erkelen (16. Jh.), vgl. noch schweiz. erggelen ‘physischen Widerwillen auslösen’. Hierzu gehört das vereinzelt bezeugte mhd. erklich ‘ekelhaft’. Das lange ē der Stammsilbe ist wohl im Nd. und Md. kontrahiert aus germ. ai (obd. ei). Die bis ins 18. Jh. festgehaltene Schreibung Eckel weist auf Nebenformen mit ursprünglicher Doppelkonsonanz. Ekel bezeichnet einen hohen Grad der Abneigung und wird weithin eingeengt auf die Bedeutung ‘Reiz zum Erbrechen’. Seit dem 18. Jh. wird Ekel n. umgangssprachlich für ‘widerwärtiger, ekelhafter Mensch’ gebraucht. – ekeln Vb. reflexiv ‘Ekel empfinden’; vgl. mnd. (vom Ostfäl. ausgehend) ēkelen, ēchelen ‘verdrießen, nicht gefallen, widerwärtig sein’. Die Schreibung mit ch kann im Mnd. für k stehen, aber auch auf den Übergang zu spirantischer Aussprache des k nach i (und e) hinweisen. Hd. (noch lange ausschließlich md.) seit dem 16. Jh. eckeln, daneben zunächst selten ekeln. Bei Luther auch im Sinne des mnd. vorherrschenden Gebrauchs ‘verdrießen, mißfallen, zuwider sein’. ekel Adj. ‘Ekel, Abscheu erregend, Ekel empfindend’ (daneben auch eckel); wie Ekel seit dem 16. Jh. bezeugt, in jüngerer Zeit veraltend. ekelhaft Adj. ‘Ekel erregend’, landschaftlich (südd.) auch ‘Ekel empfindend’, im 17. Jh. aufkommend. eklig Adj. ‘unangenehm, widerwärtig’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(bei etwas) dreht sich jemandem der Magen um ·
(etwas) dreht jemandem den Magen um ·
(jemandem) widerwärtig sein ·
(jemandem) zuwider sein ·
(jemanden) abstoßen ·
(jemanden) anwidern ·
(jemanden) ekeln ·
Abscheu hervorrufen (bei) ·
Brechreiz hervorrufen (bei) ·
Ekel hervorrufen (bei)
Assoziationen |
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(jemanden) ekeln ·
(sich) ekeln (vor) ·
(sich) schütteln (bei) ·
Abscheu empfinden ·
Brechreiz empfinden ·
Ekel empfinden ·
abstoßend finden ·
ekelhaft finden ·
widerwärtig finden ●
(jemandem) dreht sich der Magen um ugs. ·
(jemanden) schütteln (es) ugs. ·
es ekelt jemanden geh. ·
fies sein (für / vor) ugs., kölsch
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›ekeln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›ekeln‹.
Verwendungsbeispiele für ›ekeln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sexuell erregte Frauen ekeln sich weniger als solche mit kühlem Kopf.
[Die Zeit, 13.09.2012 (online)]
Sie ekelte sich vor dem Essen, alles tat ihr weh.
[Die Zeit, 05.11.2003, Nr. 45]
Dieses Bild sehe ich heute noch, und es ekelt mich davor.
[Die Zeit, 11.12.2000, Nr. 50]
Er verfolgte sie, und Mona ekelte sich vor sich selbst.
[Süddeutsche Zeitung, 02.07.2004]
Man ekelt sich vor ihnen, geht ihnen aus dem Wege.
[Dänhardt, Reimar: Fein oder nicht fein, Berlin: Deutscher Militärverl. 1972 [1968], S. 114]
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