Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

ekeln, vb.

Fundstelle: Band 7, Spalte 1198, Zeile 53 [Maak]
EKELN vb.   wohl abl. von ekel adj., in ungeklärtem etymologischem zusammenhang mit gleichbedeutendem frnhd. erkeln, mnd. ēichelen ‘verdrießen’ und engl. irk ‘langweilen, ärgern’ . schwed. äckla, dän. ækle und norw. ekle sind aus dem hd. entlehnt.bis mitte 18. jhs. vorherrschendes eckeln noch 2. hälfte 19. jhs. gelegentlich in schriftsprachlichen texten, s. 1 a. 1 als die ekelempfindung bezeichnendes verb. der ekelerregende gegenstand als präpositionalobjekt mit vor, älter auch mit für, ob, über, ab, an und als genitivobjekt. entsprechend ekel adj.2. a bis ins 19. jh. überwiegend unpersönlich. der zunächst bevorzugte dativ der person tritt seit anfang 20. jhs. hinter den akkusativ zurück. sowohl auf physische ekelgefühle bezogen als auch im nicht-physischen, empörung, abscheu und überdruß ausdrückenden sinn: 1523 vnser seele ekelt vber diser losen speyse (4. Mose 21,5) Luther bibel 8,502 W. 1649 wann wir ein gemähl vielmals sehen, so ekkelt uns darvor Harsdörffer gesprechsp. (1641)8,181. 1879 schleimige schneckenseelen seid ihr! eckeln sollte es euch an euch selbst Vischer auch einer 1,291. 1978 obwohl uns vor dem kleinen tropfen, der immer an seiner nasenspitze hing, ekelte Geiser Grünsee 265. b heute dominiert persönliches sich ekeln, noch der sprachkritik des späten 18. jhs. nur aus demgemeinen leben’ (Heynatz antibarbarus 1,2,352) bekannt. ein älterer, intrans. persönlicher gebrauch seit mitte 19. jhs. auf die mda. (lothr.) beschränkt:hs. 1529/51 thue nicht ecklen noch geizig schlinken Sachs in: 1DWB 3,398. ⟨v1666⟩ die speisen wohl verdawen, nicht .. wie ein undäwender magen darab eckeln, und von sich schütten Dannhauer catechismvs milch 10(1673)140. 1776 sich nicht zu stossen an der rauhigkeit ihrer sprache, nicht zu ecklen von ihren unstudirten plumpen reverenzen ephemeriden d. menschheit 1,36. 1852 einen bissen nur, und wär er / so, daß dein hund ihn ekelnd liegen ließ Ludwig ges. schr. 3,398 S./Sch. 1968 Ludwig ekelt sich nicht einmal vor den regenwürmern Adler panorama 28. 2 ekel erregen, entsprechend ekel adj. 1. hier hat der akkusativ den dativ vollständig ersetzt: 1535 was jm befolhen ist, das stinckt und ekelt jm Luther w. 51,223 W. 1721 lebkuchen .. eckeln mich recht wie eine medecin Elisabeth Ch. v. Orléans br. 6,224 LV. 1822 das jus eckelt mir Waiblinger tgb. 160 M. 1977 war Willy zurückgetreten, weil ihn die macht ekelte? Grass butt 556. 3 seit 2. hälfte 20. jhs. auch mit direktiver ergänzung, jmd. durch ekelhaftes benehmen aus etwas vertreiben: 1961 sie (eine teckelhündin) hat ihn (einen keiler) aus dem lager geekelt Berger gewaidwerkt 195. 1973 kaum jemand wollte .. mieter aus ihren wohnungen ekeln Zwerenz erde 264.

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Zitationshilfe
„ekeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/ekeln>.

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