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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Aue, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Au Aue f. ‘flaches, feuchtes, am Wasser gelegenes Wiesenland, (Fluß)niederung’, ahd. ouwa (10. Jh.), mhd. mnl. ouwe, mnd. ouwe, ō, ōge ‘Wasser(lauf), Insel (im Fluß), feuchtes Wiesenland’, aengl. īeg, īg, anord. ey, schwed. ö ‘Insel’ setzen germ. *awjō (aus *agwjō) ‘Aue, Insel’ voraus. Die substantivierte germ. Adjektivableitung bedeutet eigentlich ‘die zum Wasser Gehörige, vom Wasser Umgebene’. Sie ist mit grammatischem Wechsel gebildet zu germ. *ahwō ‘Wasser, Gewässer’ in ahd. (8. Jh.), asächs. aha, mhd. ahe, mnd. ā, aengl. ēa, got. aƕa, das im appellativischen Wortschatz des Nhd. nur noch selten begegnet und im wesentlichen auf das Obd. beschränkt bleibt. Es ist als Ache, Ach, Aach, Aa in Flußnamen erhalten, öfter als -ach in Zusammensetzungen zahlreicher Flur-, Orts- und Flußnamen wie Aurach, Biberach, Lindach, Salzach, Urach oder -a wie Fulda, Schwarza. Außergerm. verwandt ist lat. aqua ‘Wasser’, so daß ie. *əkūā ‘Wasser, Fluß’ angesetzt werden kann. Aue, und besonders der Plural Auen, wird in jüngerer Zeit hauptsächlich in dichterischer Sprache mit der erweiterten Bedeutung ‘fruchtbare, freundliche Landschaft’ verwendet.
Zitationshilfe
„Aue“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Aue>.

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