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gestatten

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GrammatikVerb · gestattet, gestattete, hat gestattet
Aussprache 
Worttrennung ge-stat-ten
Wortbildung  mit ›gestatten‹ als Erstglied: Gestattung · statthaft

Bedeutungsübersicht

  1. [gehoben] ...
    1. 1. ⟨jmd. gestattet jmdm. etw.⟩ jmd. gibt jmdm. die Erlaubnis, etw. zu tun, jmd. erlaubt jmdm. etw.
    2. 2. ⟨etw. gestattet jmdm. etw.⟩ etw. ermöglicht, erlaubt jmdm. etw.
    3. 3. ⟨sich etw. gestatten⟩ sich die Freiheit zu etw. nehmen, sich etw. erlauben
eWDG

Bedeutung

gehoben
1.
jmd. gestattet jmdm. etw.jmd. gibt jmdm. die Erlaubnis, etw. zu tun, jmd. erlaubt jmdm. etw.
Beispiele:
ich gestatte (es) ihm, zu mir zu kommen, nach Hause zu gehen, ein Buch mitzunehmen
wenn Sie (es mir) gestatten, würde ich gerne auf ihn warten
höflich gestatten Sie (bitte) (= Bitte um Erlaubnis)
gestatten Sie mir eine Frage
gestatten Sie, dass ich rauche?
jmdm. etw. bereitwillig gestatten
etw. ist gestattet (= etw. ist erlaubt, statthaft)
Beispiel:
der Vertrieb (des Buches) im Ausland ist nicht gestattet
2.
etw. gestattet jmdm. etw.etw. ermöglicht, erlaubt jmdm. etw.
Beispiele:
seine Mittel gestatten es ihm, jedes Jahr eine größere Reise zu unternehmen
etw. gestattet Rückschlüsse auf etw.
so weit die hellen nordischen Sommernächte es gestatteten, lag um uns her der Garten schon in Duft und Dämmer [ Storm5,225]
die tiefen Ringe unter seinen nassen Augen gestatteten in der Tat keine andere Deutung [ BrodTycho Brahe410]
3.
sich [Dativ] etw. gestattensich die Freiheit zu etw. nehmen, sich etw. erlauben
Beispiele:
ich habe mir gestattet, eine halbe Stunde früher zu kommen
er kann sich diesen Luxus, diese Schrulle gestatten (= leisten)
Gestatte mir, Herrn Kreisrichter nachfolgenden Tatbestand zu unterbreiten [ BobrowskiLevin140]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Status · Statussymbol · Status quo · gestatten · statthaft
Status m. ‘(Familien)stand, Stellung, Zustand, Vermögensstand, Rechtslage’, mhd. frühnhd. stat m., ‘Stand, Zustand, Gelegenheit, Lebensweise, Würde’; entlehnt aus lat. status ‘das Stehen, Stand, Wuchs, Zustand, Umstände, Lage, Gelegenheit, (durch die Geburt bedingte) Stellung, fester Bestand, Wohlstand’, zu lat. stāre (statum) ‘stehen’. Eine Neuentlehnung in lat. Form (1. Hälfte 16. Jh.) zeigt Status anfangs in einem dem (daraus entlehnten) Wort Staat (s. d.) entsprechenden Sinne (vgl. auch die Fügung nlat. status in statu ‘Staat im Staate’, 18. Jh.), begegnet dann (seit Mitte des 16. Jhs.) vornehmlich in der oben angegebenen Bedeutung und schließlich (18. Jh.) als medizinischer Terminus für ‘Gesundheits- oder Krankheitszustand, Untersuchungsergebnis, klinischer Befund’, vgl. Blutstatus. Statussymbol n. ‘Besitz oder Verhalten, die das soziale Prestige eines Menschen in den Augen seiner Umwelt ausmachen’ (Mitte 20. Jh.), nach amerik.-engl. status symbol; vgl. auch sozialer Status (Ende 19. Jh.). Status quo m. ‘der gegenwärtige (rechtliche) Zustand’ (Anfang 19. Jh.), Schlagwort im Völkerrecht, wörtlich ‘Zustand, in dem’ (ergänze: ‘sich etw. befindet’); nach nlat. in statu quo (ante) ‘im früheren, bisherigen Zustand’ (18. Jh.). In Anschluß an mhd. stat m. (s. oben) gestatten Vb. ‘erlauben’, ahd. gistatōn (9. Jh.), mhd. gestaten ‘Gelegenheit geben, gewähren, erlauben’. statthaft Adj. ‘erlaubt, zulässig’, mhd. statehaft ‘die Gelegenheit zu etw. habend, gerüstet, angesehen, wohlhabend’; vgl. ahd. unstatahaft (8. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(eine) Möglichkeit schaffen · autorisieren · bewilligen · erlauben · ermöglichen · gestatten · gewähren · lassen · lizenzieren · möglich machen · zulassen  ●  den Weg frei machen fig. · den Weg freimachen fig. · legalisieren juristisch · sanktionieren fachspr.
Assoziationen
  • einem Wunsch entsprechen · einer Bitte nachkommen · in jemandes Sinne entscheiden (über)  ●  (einem) Ersuchen stattgeben Amtsdeutsch · tun, was jemand wünscht ugs.

(etwas) erlauben · (jemanden etwas) tun lassen  ●  (etwas) genehmigen Amtsdeutsch · (etwas) gestatten geh.
Assoziationen
  • keine Einwände haben · mit allem einverstanden sein · nichts dagegen vorzubringen haben · nichts haben gegen · zu allem Ja und Amen sagen  ●  es spricht nichts gegen kommentierend, floskelhaft · nichts dagegen haben ugs. · okay sagen ugs. · sein Okay geben ugs.
Antonyme

Typische Verbindungen zu ›gestatten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gestatten‹.

Verwendungsbeispiele für ›gestatten‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Als er es endlich sah, gestattete er sich zu sterben. [Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 91]
Gestattet er der Mutter des kleinen Patienten, ihm das Gesetz des Handelns vorzuschreiben? [Schücking, Beate: Wir machen unsere Kinder krank, München: List 1971, S. 170]
Sie gestattet, die Transparenz der eingebundenen Bilder frei zu bestimmen, sodass beispielsweise Text hinter einer Grafik durchschimmern kann. [C’t, 2001, Nr. 24]
Der wiederum steht im Rufe, eine höhere Auflösung zu gestatten. [C’t, 1999, Nr. 26]
Die Fülle einschlägiger Arbeiten gestattet es nicht, auf einzelne Daten näher einzugehen. [Foppa, Klaus: Lernen, Gedächtnis, Verhalten, Köln u. a.: Kiepenheuer & Witsch 1965, S. 292]
Zitationshilfe
„gestatten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gestatten>.

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