heruntersegeln
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨jmd., etw. segelt (irgendwo) herunter⟩ (durch Ausnutzung des Winddrucks) sich (mit einem Segel, mit Segeln) von einer höher bzw. nördlicher gelegenen Stelle her zu einer niedrigeren bzw. südlicher gelegenen Stelle ¹bewegen
- 2. ⟨jmd., etw. segelt (irgendwo) herunter⟩ (gleitend, in der Luft schwebend) sich (mit dem Luftstrom) von einer höher gelegenen Stelle her zu einer niedrigeren ¹bewegen
- 3. [übertragen, salopp] ⟨etw., jmd. segelt (irgendwo) herunter⟩ von einer höher gelegenen Stelle auf eine niedrigere herunterfallen, herunterstürzen
DWDS-Vollartikel
Bedeutungen
1.
⟨jmd., etw. segelt (irgendwo) herunter⟩(durch Ausnutzung des Winddrucks) sich (mit einem Segel, mit Segeln) von einer höher bzw. nördlicher gelegenen Stelle her zu einer niedrigeren bzw. südlicher gelegenen Stelle ¹bewegen
Beispiele:
Sollten Sie nach Portugal vielleicht noch den Sprung nach Afrika auf
dem Plan haben oder gar mit dem Segelboot an der Afrikanischen Westküste
heruntersegeln wollen, ist es sinnvoll, sich
vorher über mögliche Zusatzimpfungen zu informieren. [Algarve für Entdecker, 21.02.2022, aufgerufen am 13.06.2023]
Segle
[in dem vorgestellten Computerspiel] den Nil
herunter
(= flussabwärts),
löse die Rätsel der Pyramiden oder kämpfe gegen die Fraktionen der Antike
und wilde Bestien, während du das riesige, unberechenbare Land
erkundest. [Assassin’s Creed Origins Deluxe Edition, 02.03.2018, aufgerufen am 14.06.2023]
2.
⟨jmd., etw. segelt (irgendwo) herunter⟩(gleitend, in der Luft schwebend) sich (mit dem Luftstrom) von einer höher gelegenen Stelle her zu einer niedrigeren ¹bewegen
Beispiele:
Nun dauert es nicht mehr lange, bis die ersten gelben Birkenblätter
heruntersegeln, die Tage kürzer werden, die
Schwalben sich verabschieden, die Badegäste ausbleiben, das Boot wieder
verstaut wird. [Der geschwätzige Hausgeist, 08.11.2012, aufgerufen am 14.06.2023]
Ich fuhr in den Park, pfiff, und sie [eine Dohle]
segelte herunter und setzte sich wieder auf meine
Schulter. [Die Welt, 05.09.2017]
So hat er [ein Kitesurfer] sich
[…] von Jetskis am Schirm hängend in 60
Meter Höhe ziehen lassen – um dann sanft und frei wie ein Vogel
herunterzusegeln. [Welt am Sonntag, 28.06.2015]
Mit nachlassendem Sonnenlicht wird das Flugzeug langsam auf 1.500
Meter Seehöhe heruntersegeln und danach akkubetrieben
weiterfliegen. [Der Standard, 21.06.2010]
Unter Buchen, Eichen, Linden und Kastanien lassen Spaziergänger sich
mit allem berieseln, was im Frühjahr so von Bäumen
heruntersegelt. [Der Tagesspiegel, 21.05.2002]
Auf der Straße lägen noch Papiere herum,
die
aus den Türmen heruntergesegelt waren. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.09.2001]
Während die Gleitschirme des Paragliding‑Clubs lautlos[…] über dem Wasser des Rohrentalweihers
heruntersegelten, konnte die Weiherfähre »Lucie«
die begeisterten Gäste zum anderen Ufer geleiten. [Saarbrücker Zeitung, 27.07.1993]
3.
übertragen, salopp ⟨etw., jmd. segelt (irgendwo) herunter⟩von einer höher gelegenen Stelle auf eine niedrigere herunterfallen, herunterstürzen
Beispiele:
[…] die 700‑Meter‑Fontäne hat ihre glühende Materialien schließlich auch in meine Richtung gestreut. Da kamen dann teilweise auch große, glühende Brocken heruntergesegelt, die hörbar nur ein paar Meter von mir gelandet sind. [Schülerzeitung, 20.10.2020, aufgerufen am 30.08.2023]
[Der Computerspiel-]Hauptcharakter
Johnny Klebitz kracht durch die Frontscheibe seines Sportwagens,
segelt die Treppen zur Unterführung
herunter und bleibt vor zwei erstaunten Passanten
liegen. [Warum ich GTA liebe, 03.11.2009, aufgerufen am 14.06.2023]
Die Menschenmasse johlte und pfiff, während weitere Bomben
heruntersegelten, Benzin über die Straße spuckten
und die Polizeiwagen in Brand setzten. [Top Secret – Das Manöver, 2012, aufgerufen am 26.01.2021]
Sie stellte leider ihr Rad so ungünstig ab, dass es umkippte und der
Verpflegungsbeutel samt Getränk den Abhang
heruntersegelte, da war nix zu machen. [Radtour von Dresden nach Sebnitz, 01.09.2008, aufgerufen am 15.06.2023]
Da [in der Gropiusstadt] gebe es ganz
normale intakte Häuser und eben dieses »Dreckshaus«
(= verwahrlostes Hochhaus) gleich nebenan, aus dem
im Sommer manchmal der Müll heruntersegelt. [Der Tagesspiegel, 07.11.2002]
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