induktiv
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung in-duk-tiv
Wortbildung
mit ›induktiv‹ als Erstglied:
Induktivität
Herkunft aus inductīvusspätlat ‘zur Annahme, Voraussetzung geeignet’
Bedeutungsübersicht
- 1. [Elektrotechnik] durch Induktion entstehend
- 2. [Philosophie] auf Induktion beruhend, auf dem Wege der Induktion gewonnen
eWDG
Bedeutungen
1.
Elektrotechnik durch Induktion entstehend
entsprechend der Bedeutung von Induktion (1)
Beispiel:
ein induktiver Widerstand
2.
Philosophie auf Induktion beruhend, auf dem Wege der Induktion gewonnen
entsprechend der Bedeutung von Induktion (2), in gegensätzlicher Bedeutung zu deduktiv
Beispiele:
ein induktiver Schluss
die induktive Methode
ein induktives Verfahren benutzen
die Grammatik im Deutschunterricht induktiv behandeln
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Induktion · induzieren · induktiv
Induktion f. ‘Ableitung des Allgemeinen aus dem Besonderen’, entlehnt aus lat. inductio (Genitiv inductiōnis) ‘das Ein-, Hineinführen’, danach auch ‘Beweisführung durch Angabe ähnlicher Beispiele’ (Cicero), d. i. eigentlich ‘Hinführung’ (vom Besonderen zum Allgemeinen). Der in der mittelalterlichen scholastischen Philosophie oft gebrauchte Ausdruck geht im 18. Jh. in dt. Texte ein. In der Sprache der Physik ‘Entstehung eines elektrischen Stromes in einem Leiter, der sich in einem Magnetfeld bewegt oder der in einem veränderlichen Magnetfeld ruht’ (d. i. elektromagnetische Induktion, 19. Jh.), zuerst wohl engl. induction. Der lat. Ausdruck ist eine Abstraktbildung zum Verb lat. indūcere (inductum) ‘überziehen, hineinführen, -bringen’; dieses begegnet, dem Gebrauch des Substantivs folgend, in der dt. Form induzieren Vb. ‘das Allgemeine aus dem Besonderen ableiten’ (18. Jh.), ‘elektrische Spannung in bewegten Magnetfeldern erzeugen’ (19. Jh.), in der Wissenschaftssprache auch ‘bewirken’ (20. Jh.). induktiv Adj. ‘das Allgemeine aus dem Besonderen ableitend’ (19. Jh.), spätlat. inductīvus ‘zur Annahme, Voraussetzung geeignet’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
induktiv ·
von unten nach oben ●
bottom-up engl.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›induktiv‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›induktiv‹.
Bauelement
Blindleistung
Blindstrom
Blindwiderstand
deduktiv
Einkopplung
Energieübertragung
Höranlage
kapazitiv
kapazitive
kapazitiven
kapazitiver
Koppler
Kopplung
Ladefunktion
Laden
Ladeschale
Ladestation
Ladesystem
Ladetechnik
Limes
Metaphysik
Näherungsschalter
Schließe
Schließen
Spannungsabfall
Spannungsteiler
Weichensteuerung
Zugbeeinflussung
Zugsicherung
Verwendungsbeispiele für ›induktiv‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch diese ist bei ihm ebenso abstrakt wie die induktive Logik selbst.
[Feyerabend, Paul: Wider den Methodenzwang, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1976, S. 247]
Diese Art des Glaubens ist nichts als ein abgeschwächtes induktives Wissen.
[Simmel, Georg: Philosophie des Geldes. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1900], S. 15071]
Was wir erreicht haben, ist ebensosehr Folge deduktiver wie induktiver Schlüsse.
[Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre Erster Teil, Berlin: Duncker & Humblot 1978 [1900], S. 378]
Die Lösung ist nicht auf induktivem, sondern auf deduktivem Wege möglich.
[Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung, 1912, Nr. 21/22, Bd. 64]
Ständig wechseln sie zwischen induktiven und deduktiven Verfahren, Intuition ist oft ausschlaggebend.
[Die Zeit, 04.09.2000, Nr. 36]
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