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pyramidal

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung py-ra-mi-dal
Wortzerlegung Pyramide -al
Herkunft vgl. gleichbedeutend pyramidalfrz, pȳramidālisspätlat ‘pyramidenförmig’

Bedeutungsübersicht

  1. 1. pyramidenförmig
  2. 2. [veraltend, übertrieben] gewaltig, überwältigend, außerordentlich
eWDG

Bedeutungen

1.
pyramidenförmig
Beispiel:
handelt es sich beim Urwelt‑Mammutbaum um ein nadelwerfendes Gehölz mit pyramidaler Krone [ Urania1965]
2.
veraltend, übertrieben gewaltig, überwältigend, außerordentlich
Beispiel:
Es ist ganz pyramidal, wo all das Geld herkommt! [ WedekindPandoraII]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Pyramide · pyramidal
Pyramide f. monumentaler, über einer quadratischen Grundfläche spitz zulaufender Grabbau altägyptischer Könige, geometrischer Körper mit einem Vieleck als Grundfläche und einer entsprechenden Anzahl dreieckiger, in einer gemeinsamen Spitze zusammenlaufender Seitenflächen. Gegen Ende des 15. Jhs. wird lat. pȳramis, Genitiv pȳramidis, griech. pȳramís, Genitiv pȳramídos (πυραμίς, πυραμίδος) im Dt. bekannt. Das griech. Wort bezeichnet (neben den oben genannten Bedeutungen) eine Art Kuchen aus gerösteten, in Honig eingemachten Weizenkörnern und ist in diesem Sinne eine Ableitung von griech. pȳrós (πυρός) ‘Weizen’. Es wird daher vermutet, daß die ägyptischen Pyramiden nach der (allerdings nicht näher bekannten) Form des Kuchens benannt sind. Da jedoch angenommen werden kann, daß griech. pȳramís für ‘Pyramide’ ägypt. Urspungs ist, geht Lang in: Anthropos 18/19 (1923/24) 551 ff. von ägypt. mr ‘Pyramide’ aus, erschließt unter Einsetzung des im Griech. überlieferten Vokals i ein mit präfigiertem Artikel versehenes *pimar, das durch Metathese *piram ergibt, woraus griech. pȳramís. In dt. Texten erscheint Pyramis zunächst mit lat. Flexion in den dem griech.-lat. Vorbild entsprechenden Bedeutungen ‘Grabbau’ und (16. Jh.) als Bezeichnung der geometrischen Figur; in der 2. Hälfte des 18. Jhs. setzt übertragener Gebrauch (für Erhabenes, Großes, Ewiges) ein. Griech.-lat. Formen halten sich bis gegen Ende des 18. Jhs., werden aber im allgemeinen vom frühen 17. Jh. an durch Pyramide abgelöst. – pyramidal Adj. ‘pyramidenförmig’ (18. Jh.), übertragen ‘riesenhaft, gewaltig, überwältigend’ (Mitte 19. Jh.), wohl unter Einfluß von frz. pyramidal, spätlat. pȳramidālis ‘pyramidenförmig’; älter pyramidalisch Adj. (17. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›pyramidal‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›pyramidal‹.

Verwendungsbeispiele für ›pyramidal‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie entwickeln sich je nach ihrer Eigenart, die in Art und Sorte begründet liegt, bald hochgehend pyramidal, bald flach. [Böttner, Johannes: Gartenbuch für Anfänger, Frankfurt (Oder) u. a.: Trowitsch & Sohn 1944 [1895], S. 183]
Was denn wohl pyramidaler Unsinn sei, so fragt das Kind gleich zu Beginn. [Die Welt, 06.01.2001]
Die Sorte, die wir hier gepflanzt haben, wird höchstens zwölf Meter hoch und wächst schmal pyramidal, die Wurzeln wachsen gerade nach unten. [Bild, 20.04.2006]
Mit mehr gestreckten, flachen, im groben Umriß rechteckigen Formen läßt sich besser arbeiten als mit würfelartigen oder gar pyramidal zugespitzten. [Schacht, Wilhelm: Der Steingarten und seine Welt, Ludwigsburg: Ulmer 1953, S. 47]
Die Früchte sind pyramidal geformt und an der verhältnismäßig niedrigen Pflanze aufrecht stehend angeordnet. [o. A.: Ratgeber für den Feingemüsebau im Freiland, Berlin: VEB Dt. Landwirtschaftsverl 1962, S. 472]
Zitationshilfe
„pyramidal“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/pyramidal>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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