rächen
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨etw., jmdn., sich rächen⟩ für etw., jmdn., sich Rache nehmen
- 2. ⟨etw. rächt sich⟩
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨etw., jmdn., sich rächen⟩für etw., jmdn., sich Rache nehmen
Beispiele:
ein Verbrechen, Unrecht, eine Beleidigung (an jmdm.) rächen
jmds. Tod rächen
jmdn. rächen
der Erschlagene war gerächt
2.
⟨etw. rächt sich (= etw. hat üble Folgen, etw. wirkt sich schädlich aus)⟩
Beispiele:
die Unterbrechung der Arbeit rächte sich
die ungesunde Lebensweise rächt sich
mein Leichtsinn rächte sich bitter
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
rächen · Rache · Rächer
rächen Vb. ‘jmdm., sich für ein Unrecht durch Vergeltung Genugtuung verschaffen, ein Unrecht vergelten’, ahd. (w)rehhan (9. Jh.; vgl. gi(w)rehhan, 8. Jh.), mhd. rechen (md. wrechen), asächs. anfrk. wrekan ‘vergelten, Genugtuung verschaffen, strafen’, mnd. mnl. wrēken, nl. wreken ‘rächen’, afries. wreka, wraka, aengl. wrecan ‘drängen, treiben, (ver)stoßen, strafen’, engl. (älter) to wreak ‘rächen’, anord. reka (älter vreka) ‘treiben, jagen, rächen’, got. wrikan ‘verfolgen’, gawrikan ‘rächen’ (germ. *wrekan) führt mit den unter Recke und Wrack (s. d.) behandelten Substantiven sowie mit lat. urgēre ‘(be)drängen, (fort)stoßen, treiben’, vielleicht auch mit aind. vrájati ‘schreitet (fort), geht, wandert’ auf ie. *u̯reg- ‘stoßen, drängen, treiben, feindselig verfolgen’; daneben könnte eine baltoslaw. Wortsippe lit. vérgas ‘leibeigener Knecht, Sklave’, var̃gas ‘Not, Elend, Mühsal’, var̃gti ‘Not oder Elend leiden, sich plagen’, aslaw. vragъ, russ. (älter) vórog (ворог) und (kslaw. Lehnwort) russ. vrag (враг) ‘Feind’ auf eine Ablautstufe ie. *u̯erg- weisen. rächen ist ursprünglich ein starkes Verbum; der Übergang zur schwachen Flexion vollzieht sich im 16. Jh., doch bleibt das Part. Prät. gerochen bis ins 18. Jh. gültig. – Rache f. ‘Vergeltung einer als Unrecht empfundenen Tat’, ahd. (w)rāhha (um 800), mhd. rāch(e), asächs. wrāka, aengl. wrǣc, aus germ. *wrēkō ‘Verfolgung’. Rächer m. ‘wer Rache nimmt’, ahd. (w)rehhāri (8. Jh.), rāhhāri (Hs. 12./13. Jh.), mhd. rechære.
Typische Verbindungen zu ›rächen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›rächen‹.
Abschlussschwäche
Auslassen
Chancenverwertung
Demütigung
Ermordung
Erniedrigung
Frevel
Hochmut
Ignoranz
jetzt
Kränkung
Kurzsichtigkeit
Mord
Nachlässigkeit
Prophet
Raubbau
Schimpf
Schmach
Schändung
Sorglosigkeit
Sünde
Tod
Unbill
Unterlassung
Unterlassungssünde
Vernachlässigung
Versäumnis
Zurückweisung
Verwendungsbeispiele für ›rächen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Immer war sie bis zu den Zähnen gewappnet, um sich zu wehren, zu rächen.
[Dohm, Hedwig: Christa Ruland. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1902], S. 9997]
Es ist einem übel mitgespielt worden, also wird man sich rächen.
[Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 103]
Darum rächt es sich, dass sich diese Wissenschaft auf einem Auge blind gemacht hatte.
[Die Zeit, 15.07.1999, Nr. 29]
Kann der, der die Macht hat, sich ungehemmter rächen als der Machtlose?
[Die Zeit, 08.07.1999, Nr. 28]
Heute, in der Zeit der Einschränkung, rächt es sich, daß die Politik jedes Mitdenken verlernt hat.
[Die Zeit, 26.07.1996, Nr. 31]
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