Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

rächen

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GrammatikVerb · rächt, rächte, hat gerächt
Aussprache 
Worttrennung rä-chen
GrundformRache
Wortbildung  mit ›rächen‹ als Erstglied: Rächer
eWDG

Bedeutungen

1.
etw., jmdn., sich rächenfür etw., jmdn., sich Rache nehmen
Beispiele:
ein Verbrechen, Unrecht, eine Beleidigung (an jmdm.) rächen
jmds. Tod rächen
jmdn. rächen
der Erschlagene war gerächt
sich (an jmdm., für etw.) rächen
Beispiele:
sie rächte sich empfindlich, grausam an ihrem Feind, für die Kränkung
ich werde mich rächen
übertragenFurchtbar rächte sich der Körper (= büßte der Körper) für die in den Jahren der Illegalität ertragenen Torturen [ BredelHeerstraßen248]
2.
etw. rächt sich (= etw. hat üble Folgen, etw. wirkt sich schädlich aus)
Beispiele:
die Unterbrechung der Arbeit rächte sich
die ungesunde Lebensweise rächt sich
mein Leichtsinn rächte sich bitter
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
rächen · Rache · Rächer
rächen Vb. ‘jmdm., sich für ein Unrecht durch Vergeltung Genugtuung verschaffen, ein Unrecht vergelten’, ahd. (w)rehhan (9. Jh.; vgl. gi(w)rehhan, 8. Jh.), mhd. rechen (md. wrechen), asächs. anfrk. wrekan ‘vergelten, Genugtuung verschaffen, strafen’, mnd. mnl. wrēken, nl. wreken ‘rächen’, afries. wreka, wraka, aengl. wrecan ‘drängen, treiben, (ver)stoßen, strafen’, engl. (älter) to wreak ‘rächen’, anord. reka (älter vreka) ‘treiben, jagen, rächen’, got. wrikan ‘verfolgen’, gawrikan ‘rächen’ (germ. *wrekan) führt mit den unter Recke und Wrack (s. d.) behandelten Substantiven sowie mit lat. urgēre ‘(be)drängen, (fort)stoßen, treiben’, vielleicht auch mit aind. vrájati ‘schreitet (fort), geht, wandert’ auf ie. *u̯reg- ‘stoßen, drängen, treiben, feindselig verfolgen’; daneben könnte eine baltoslaw. Wortsippe lit. vérgas ‘leibeigener Knecht, Sklave’, var̃gas ‘Not, Elend, Mühsal’, var̃gti ‘Not oder Elend leiden, sich plagen’, aslaw. vragъ, russ. (älter) vórog (ворог) und (kslaw. Lehnwort) russ. vrag (враг) ‘Feind’ auf eine Ablautstufe ie. *u̯erg- weisen. rächen ist ursprünglich ein starkes Verbum; der Übergang zur schwachen Flexion vollzieht sich im 16. Jh., doch bleibt das Part. Prät. gerochen bis ins 18. Jh. gültig. – Rache f. ‘Vergeltung einer als Unrecht empfundenen Tat’, ahd. (w)rāhha (um 800), mhd. rāch(e), asächs. wrāka, aengl. wrǣc, aus germ. *wrēkō ‘Verfolgung’. Rächer m. ‘wer Rache nimmt’, ahd. (w)rehhāri (8. Jh.), rāhhāri (Hs. 12./13. Jh.), mhd. rechære.

Typische Verbindungen zu ›rächen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›rächen‹.

Verwendungsbeispiele für ›rächen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Immer war sie bis zu den Zähnen gewappnet, um sich zu wehren, zu rächen. [Dohm, Hedwig: Christa Ruland. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1902], S. 9997]
Es ist einem übel mitgespielt worden, also wird man sich rächen. [Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 103]
Darum rächt es sich, dass sich diese Wissenschaft auf einem Auge blind gemacht hatte. [Die Zeit, 15.07.1999, Nr. 29]
Kann der, der die Macht hat, sich ungehemmter rächen als der Machtlose? [Die Zeit, 08.07.1999, Nr. 28]
Heute, in der Zeit der Einschränkung, rächt es sich, daß die Politik jedes Mitdenken verlernt hat. [Die Zeit, 26.07.1996, Nr. 31]
Zitationshilfe
„rächen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/r%C3%A4chen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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