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schnupfen

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GrammatikVerb · schnupft, schnupfte, hat geschnupft
Worttrennung schnup-fen
Wortbildung  mit ›schnupfen‹ als Erstglied: Schnupfpulver · Schnupftabak · Schnupftuch
 ·  mit ›schnupfen‹ als Letztglied: verschnupfen
eWDG

Bedeutungen

1.
Schnupftabak in die Nase einführen und damit die Schleimhäute reizen, damit man niesen kann
Beispiele:
er schnupft aus einem silbernen Döschen
ein Tabak schnupfender Mann
übertragen
Beispiel:
Kokain schnupfen
2.
sich die Nase putzen
Beispiel:
er schnupfte und hustete den ganzen Tag lang
die schleimige Absonderung der Nase hörbar einziehen
Beispiel:
sie stöhnte und schnupfte schluchzend
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schnupfen · Schnupfen · schnuppern · Schnupftabak
schnupfen Vb. ‘Schnupftabak in die Nase einziehen, Nasenschleim ausstoßen oder hochziehen’, mhd. snupfen ‘(geräuschvoll) Luft einziehen, schnaufen’, frühnhd. auch ‘schluchzen’ (16. Jh.), mnd. snoppen, md. schnuppen ‘Nasenschleim ausstoßen, die Nase reinigen’, Intensivbildung zu mhd. (md.) snūben ‘schnarchen’, frühnhd. ‘(sich) schneuzen, schwer atmen’ (s. schnauben). Seit dem 17. Jh. vorwiegend ‘Schnupftabak einnehmen’. – Schnupfen m. ‘krankhafte Absonderung von Nasenschleim, Entzündung der Nasenschleimhäute’, frühnhd. snupfe, snūpfe m. f. (15. Jh.), mnd. snoppe, snuppe; mit auslautendem -n aus den obliquen Kasus. schnuppern Vb. ‘Luft einziehen, um zu riechen, wittern, schnüffeln’, besonders von Tieren (17. Jh.), Iterativbildung zu md. schnuppen (s. oben). Schnupftabak m. ‘die Nasenschleimhäute reizendes Tabakpulver’ (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemandem) den Rang ablaufen · (jemanden) (buchstäblich) stehen lassen · (jemanden) (weit) hinter sich lassen · (jemanden) abhängen · ausstechen · überflügeln · überholen · überrunden · übertreffen · übertrumpfen  ●  (jemanden) blass aussehen lassen fig. · vorbeiziehen (an) fig. · (es jemandem) zuvortun geh. · (jemanden) alt aussehen lassen ugs., fig. · (jemanden) die Rücklichter zeigen ugs., fig. · schnupfen ugs., österr., bayr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›schnupfen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schnupfen‹.

Verwendungsbeispiele für ›schnupfen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nur wenn der Regisseur mit einer derartigen Aufnahme nicht zufrieden ist, muss der Schauspieler tatsächlich weißes Pulver schnupfen. [Süddeutsche Zeitung, 11.10.2002]
Sie hatte eine Überdosis geschnupft, ihr Herz raste, dann wurde sie bewusstlos. [Bild, 21.10.2000]
Schon öfter schnupften sie zügiger – mehr und schneller – als die Männer. [Süddeutsche Zeitung, 14.05.1996]
Er fing an, Sex zu haben, zu schnupfen und zu trinken. [Die Welt, 08.09.1999]
Sie habe auch schnupfen müssen, so großartig sei das Spiel gewesen. [Schneider, Robert: Schlafes Bruder, Leipzig: Reclam 1992, S. 194]
Zitationshilfe
„schnupfen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schnupfen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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