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schwatzhaft

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung schwatz-haft
Wortzerlegung schwatzen -haft
Wortbildung  mit ›schwatzhaft‹ als Erstglied: Schwatzhaftigkeit
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich, abwertend dazu neigend, viel, oberflächlich und töricht zu reden
Beispiele:
schwatzhaft wie ein altes Weib
er war von schwatzhafter Natur
Aufgeblasen ist er, laut und schwatzhaft [ UhseSöhne198]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schwatzen · Geschwätz · Schwatz · Schwätzer · schwatzhaft
schwatzen Vb. ‘wortreich und belanglos reden’, frühnhd. swetzen, schwätzen, schwetzen, schwatzen (15. Jh.), in der Literatursprache (seit 18. Jh.) vorwiegend schwatzen, während umgelautetes schwätzen im Südd. vorherrscht; wohl Intensivbildung (vielleicht unter Einfluß von frühnhd. smetzen ‘schwatzen, verleumden’) zu lautmalendem mhd. swateren ‘rauschen, klappern’, nhd. (landschaftlich) schwadern ‘plätschern’, auch ‘schnattern, schwatzen, schlemmen, prassen’. – Geschwätz n. ‘dummes, belangloses Gerede’, mhd. geswetze, Kollektivbildung zu mhd. swaz, nhd. Schwatz m. ‘Plauderei’. Schwätzer m. (15. Jh.). schwatzhaft Adj. ‘redselig’ (18. Jh.), frühnhd. schwetzhafftig (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

gesprächig · mitteilsam · redselig  ●  geschwätzig abwertend · kommunikationsfreudig verhüllend · mitteilungsbedürftig verhüllend, auch ironisch · schwatzhaft abwertend · affabel geh., veraltet · in Plauderstimmung ugs. · plapperhaft ugs., negativ
Unterbegriffe
  • klatschhaft negativ · klatschsüchtig negativ · redet gern (/ viel) über andere (Leute) negativ · tratschsüchtig negativ
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›schwatzhaft‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Frauen konnten angeblich dieses nicht und jenes nicht, sie galten als eitel, dumm, schwach, hysterisch, zänkisch, schwatzhaft und charakterlich fragwürdig. [Die Zeit, 17.06.2013, Nr. 24]
Da gibt es durchaus nicht nur öde Geschlechterrollen, sondern auch witzige, schlaue, jähzornige Frauen und schwatzhafte, eitle, weinerliche Männer. [Die Zeit, 16.08.2010, Nr. 33]
In dieser Sache also zeigte sich ein sonst schwatzhaftes Gewerbe von der verschwiegenen Seite. [Die Zeit, 29.10.1971, Nr. 44]
Finden solche Ortsangaben über eine schwatzhafte App oder durch eine Sicherheitslücke ihren Weg auf einen fernen Server? [Die Zeit, 14.08.2013, Nr. 32]
Dabei hatte Bochums durchaus schwatzhafter Trainer nicht nur geredet, sondern eine gravierende Systemänderung vorgenommen. [Süddeutsche Zeitung, 22.04.2003]
Zitationshilfe
„schwatzhaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schwatzhaft>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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