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transzendental

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung tran-szen-den-tal · trans-zen-den-tal
Wortzerlegung transzendent -al
Wortbildung  mit ›transzendental‹ als Erstglied: Transzendentalismus · Transzendentalität · Transzendentalphilosophie · transzendentalphilosophisch · Transzendentalpragmatik · transzendentalpragmatisch
 ·  mit ›transzendental‹ als Grundform: Transzendentalien
Herkunft zu transcendentalismlat ‘übersinnlich’
eWDG

Bedeutung

Philosophie nach Kant vor aller Erfahrung, Erkenntnis liegend und diese erst ermöglichend
Beispiel:
der transzendentale Idealismus
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
transzendent · Transzendenz · transzendental
transzendent Adj. in der idealistischen Erkenntnistheorie ‘sinnliche Wahrnehmung, Erfahrung und Bewußtsein übersteigend, übernatürlich, metaphysisch’, entlehnt (Kant, 2. Hälfte 18. Jh.) aus mlat. transcendens ‘die aristotelischen Kategorien übersteigend, über die Natur oder die Vernunft hinausgehend’, daher auch ‘göttlich’, Part. Präs. (Genitiv transcendentis) von lat. trānscendere ‘hinübersteigen, übersteigen, -schreiten, -treten’; vgl. lat. scandere ‘steigen’. In der Mathematik ‘nicht durch algebraische Operationen darstellbar, nicht algebraisch’, vgl. transzendentische Gleichung (Wolff, Anfang 18. Jh.), nach quod vires Algebrae transcendit (Leibniz). – Transzendenz f. ‘das Überschreiten der Grenze der Erfahrung, was jenseits der Erfahrung liegt, das Übernatürliche’ (Ende 18. Jh.), spätlat. trānscendentia ‘das Übersteigen, Überschreiten’. transzendental Adj. ‘vor jeder Erfahrung und Erkenntnis liegend und diese erst ermöglichend’ (Mitte 18. Jh.), mlat. transcendentalis ‘übersinnlich’.

Typische Verbindungen zu ›transzendental‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›transzendental‹.

Verwendungsbeispiele für ›transzendental‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Mit der transzendentalen Ästhetik allein ist es aber nicht getan. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 2: Neuzeit und Gegenwart. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 1620]
Wir haben aber kein transzendentales System, aus dem wir Kraft schöpfen können. [Die Zeit, 05.04.2010, Nr. 14]
Und wenn Ann sich barfuß mit geschlossenen Augen in den Regen stellt, hat das nichts von einer transzendentalen Erfahrung. [Die Zeit, 10.09.2003, Nr. 37]
Es handele sich dabei um eine »fortgeschrittene Technik der Transzendentalen Meditation«. [Die Zeit, 29.04.1994, Nr. 18]
Er setzt transzendental an: nur im Sprechen über menschliche Freiheit kann von der Freiheit Gottes die Rede sein. [Süddeutsche Zeitung, 23.02.2004]
Zitationshilfe
„transzendental“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/transzendental>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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