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unterfangen

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GrammatikVerb · unterfängt, unterfing, hat unterfangen
Aussprache 
Worttrennung un-ter-fan-gen
Wortzerlegung unter- fangen
Wortbildung  mit ›unterfangen‹ als Erstglied: Unterfangung  ·  mit ›unterfangen‹ als Grundform: Unterfangen
eWDG

Bedeutungen

1.
gehoben sich unterfangen, etw. zu tun
a)
es wagen, etw. Schwieriges in Angriff zu nehmen
Beispiele:
er hat sich unterfangen, die schwierige Aufgabe zu lösen
Den Sinn der Inschrift zu deuten, hatte schon mancher sich unterfangen [ KusenbergNicht zu glauben75]
b)
es wagen, etw. Dreistes, Freches zu tun, sich erdreisten, sich unterstehen
Beispiele:
wie konnte er sich unterfangen, so etw. ihm ins Gesicht zu sagen
er sollte sich lieber nicht unterfangen, so etw. zu behaupten
Banausen … die über Kunst zu urteilen sich unterfangen [ JohoWendemarke215]
gehoben, veraltend sich einer Sache unterfangen
Beispiele:
wenn ich mich solchen Rates unterfangen darf [ Wasserm.Junker Ernst14]
ein Hundsfott, der sich des unterfangen möcht [ TralowKepler85]
2.
Bauwesen etw. (während eines Umbaus) gegen Einsturzgefahr abstützen
Beispiele:
ein (baufälliges) Stockwerk unterfangen
die Mauer, Brücke wird (nachträglich) unterfangen
der Fachwerkbau war mit einer Stahlkonstruktion unterfangen

Verwendungsbeispiele für ›unterfangen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich werde mich niemals unterfangen, an dem Wort eines amerikanischen Offiziers zu zweifeln. [Salomon, Ernst von: Der Fragebogen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961 [1951], S. 1026]
Wenn einer seiner Untergebenen sich dergleichen unterfinge, ließe er ihm den Kopf vor die Füße legen. [Huch, Ricarda: Der Dreißigjährige Krieg, Wiesbaden: Insel-Verl. 1958 [1914], S. 1005]
Seit einiger Zeit sind Handwerker dabei, den Altbau zu entkernen und die Grundmauern zu unterfangen. [Der Tagesspiegel, 23.09.2003]
Vierhundert Erdarbeiter und dreihundert Maurer formten den Berg um, bauten eine Autostraße hinauf, unterfingen die Last des Gebäudes mit riesigen Pfeilern, Zugstangen und Ankerplatten. [Reger, Erik [d.i. Dannenberger, Hermann]: Union der festen Hand, Kronberg/Ts.: Scriptor 1976 [1931], S. 966]
Wer unterfängt sich, etwas wiederherzustellen, was es schon einmal gegeben hat und was unter den Schlägen eindeutig böser Mächte zusammengebrochen ist? [Die Zeit, 14.08.1952, Nr. 33]
Zitationshilfe
„unterfangen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unterfangen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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