unterfangen
GrammatikVerb · unterfängt, unterfing, hat unterfangen
Aussprache
Worttrennung un-ter-fan-gen
Wortbildung
mit ›unterfangen‹ als Erstglied:
Unterfangung
·
mit ›unterfangen‹ als Grundform:
Unterfangen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
gehoben ⟨sich unterfangen, etw. zu tun⟩
a)
b)
es wagen, etw. Dreistes, Freches zu tun, sich erdreisten, sich unterstehen
Beispiele:
wie konnte er sich unterfangen, so etw. ihm ins Gesicht zu sagen
er sollte sich lieber nicht unterfangen, so etw. zu behaupten
2.
Bauwesen etw. (während eines Umbaus) gegen Einsturzgefahr abstützen
Beispiele:
ein (baufälliges) Stockwerk unterfangen
die Mauer, Brücke wird (nachträglich) unterfangen
der Fachwerkbau war mit einer Stahlkonstruktion unterfangen
Verwendungsbeispiele für ›unterfangen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich werde mich niemals unterfangen, an dem Wort eines amerikanischen Offiziers zu zweifeln.
[Salomon, Ernst von: Der Fragebogen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961 [1951], S. 1026]
Wenn einer seiner Untergebenen sich dergleichen unterfinge, ließe er ihm den Kopf vor die Füße legen.
[Huch, Ricarda: Der Dreißigjährige Krieg, Wiesbaden: Insel-Verl. 1958 [1914], S. 1005]
Seit einiger Zeit sind Handwerker dabei, den Altbau zu entkernen und die Grundmauern zu unterfangen.
[Der Tagesspiegel, 23.09.2003]
Vierhundert Erdarbeiter und dreihundert Maurer formten den Berg um, bauten eine Autostraße hinauf, unterfingen die Last des Gebäudes mit riesigen Pfeilern, Zugstangen und Ankerplatten.
[Reger, Erik [d.i. Dannenberger, Hermann]: Union der festen Hand, Kronberg/Ts.: Scriptor 1976 [1931], S. 966]
Wer unterfängt sich, etwas wiederherzustellen, was es schon einmal gegeben hat und was unter den Schlägen eindeutig böser Mächte zusammengebrochen ist?
[Die Zeit, 14.08.1952, Nr. 33]
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