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untrennbar

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung un-trenn-bar
Wortzerlegung un- trennbar
Wortbildung  mit ›untrennbar‹ als Erstglied: Untrennbarkeit
eWDG

Bedeutung

so fest verbunden, dass man es nicht trennen kann, nicht trennbar
Beispiele:
diese beiden Begriffe bilden eine untrennbare Einheit, Verbindung, ein untrennbares Ganzes
die Lehre vom Klassenkampf ist ein untrennbarer Bestandteil des Marxismus-Leninismus
etw., jmd. ist mit etw., jmdm. untrennbar verbunden, verknüpft
Sozialismus und Partei der Arbeiterklasse … sind untrennbar [ Engels-Biographie160]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
trennen · Trennung · trennbar · untrennbar · abtrennen
trennen Vb. ‘eine Verbindung lösen, (ein Ganzes) auseinanderbringen, in seine einzelnen Bestandteile zerlegen, unterscheiden, absondern’, reflexiv ‘auseinandergehen’. Das nur im Dt. und Nl. begegnende Verb ahd. -trennen in inttrennen ‘zerreißen’ (10. Jh.), mhd. trennen, mnl. trennen ‘Streit haben’, (mit r-Metathese) ontternen, onttornen, nl. tornen, tarnen ‘auftrennen’ kann als mit jan-Suffix gebildetes Kausativum zum starken Verb ahd. -trinnan (in in(t)trinnan ‘fliehend entkommen, sich flüchten, abtrünnig sein’, 10. Jh., zitrinnan, 9. Jh.), mhd. trinnen ‘davongehen, sich absondern’ (s. abtrünnig) aufgefaßt werden. Dazu vgl. ahd. anttrunn(e)o ‘Heimatloser, Verbannter, Abtrünniger’ (8. Jh.), mhd. trünne ‘laufende Schar, Schwarm, Rudel’, ahd. trennila ‘Wirbel, Kreisel’ (11. Jh.), ursprünglich ‘abgespaltenes Stammstück als Scheibe, Rad’, -trennilōn in thuruhtrennilōn ‘umhertreiben’ (8. Jh.), ahd. trendila (11. Jh.), mhd. trendel, trindel ‘Kugel, Kreisel’, mnd. trendel, trindel ‘Scheibe’, trent, trint, tront, trunt ‘(kreis-, ei- oder scheiben)rund’, trent ‘Rundung, die ringsumfassende Linie, Grenze’, aengl. trinda ‘runder Klumpen, Ball’, schwed. (aus dem Mnd.) trind ‘rund’. Die Wortgruppe läßt sich (mit nn aus nu̯) auf ie. *drenu̯ō, *dṛnu̯ō zurückführen, eine mit Nasalinfix erweiterte Bildung von ie. *der(e)u- zu der unter zehren, zerren (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *der(ə)-, *drē- ‘schinden, (ab)spalten’. – Trennung f. ‘das Trennen, das Getrenntsein’ (1. Hälfte 16. Jh.); vgl. mhd. trenne ‘Trennung, Spaltung’. trennbar Adj. ‘so beschaffen, daß es abgetrennt werden kann’ (um 1700); untrennbar Adj. (Mitte 18. Jh.). abtrennen Vb. ‘völlig trennen, (los)lösen, losreißen, absondern, (durch eine Trennlinie) abgrenzen’, mhd. abetrennen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Hand in Hand gehen (mit) · atomar · in einem · monadisch · unauftrennbar · unteilbar · untrennbar · unzerteilbar · unzertrennlich

Typische Verbindungen zu ›untrennbar‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›untrennbar‹.

Verwendungsbeispiele für ›untrennbar‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es ist die Romantik der Ferne, des Exotischen, womit er beginnt, jedoch bereits untrennbar von seiner neugewonnenen religiösen Überzeugung. [Benz, Richard: Die romantische Geistesbewegung. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 16472]
Untrennbar mit der Geschichte der L. ist die Entwicklung liturgischer Musik verbunden. [o. A.: L. In: Brockhaus-Riemann-Musiklexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1989], S. 28359]
Jedoch sind die ureigensten Interessen der europäischen Völker untrennbar mit der Entspannung verbunden. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1980]]
Die Frage der Freiheit ist untrennbar vom Problem der Wahlen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1954]]
Diese Frage der Freiheit ist daher untrennbar von der Frage der Wahlen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1952]]
Zitationshilfe
„untrennbar“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/untrennbar>.

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Worthäufigkeit

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