variieren
GrammatikVerb · variiert, variierte, hat variiert
Aussprache
Worttrennung va-ri-ie-ren
Wortbildung
mit ›variieren‹ als Erstglied:
variabel
· Variation · Variator · variierbar · Variierung
Herkunft zu variārelat ‘Mannigfaltigkeit, Abwechslung in etw. bringen, verändern, bunt machen, verschieden, bunt sein, (ab)wechseln, veränderlich sein’, vgl. varierafrz frz ‘variieren’
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
etw. so umwandeln, abwandeln, dass etw. Neues und Selbstständiges entsteht, das Charakteristische des Abgewandelten aber noch deutlich sichtbar ist
Beispiele:
das vierteilige Modell, diese Weste lässt sich immer wieder beliebig variieren
bunte Platten variieren das äußere Bild der Bauten
einen Text, Ruf, Pfiff, die Stimme variieren
er verstand es, seine Anreden zu variieren
⟨etw. variiert⟩etw. verändert sich, ist verschieden
2.
Musik ein Thema melodisch, harmonisch oder rhythmisch umbilden, abwandeln
Beispiel:
die Melodie eines Liedes, ein Thema variieren
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
variieren · variabel · Variante · Variation
variieren Vb. ‘abwandeln, geringfügig ändern, durch kleine Veränderungen unterschiedlich, abwechslungsreich gestalten’, auch ‘sich ändern, sich unterschiedlich verhalten, von Gleichartigem (in geringem Maße) abweichen, anders, verschieden sein’, entlehnt (Anfang 16. Jh., in intransitiver Verwendung Mitte 16. Jh.) unter Einfluß von gleichbed. afrz. frz. varier, aus lat. variāre ‘Mannigfaltigkeit, Abwechslung in etw. bringen, verändern, bunt machen, verschieden, bunt sein, (ab)wechseln, veränderlich sein’, zu lat. varius ‘mannigfaltig, bunt, abwechselnd, verschiedenartig’. Im Dt. erscheint das Verb zunächst in der Form varir(e)n, varieren, seit dem 17. Jh. variiren (von der 2. Hälfte des 19. Jhs. an variieren geschrieben), anfangs als grammatischer Terminus ‘morphologisch abwandeln, flektieren’, dann bald allgemeiner, oft mit Bezug auf Musik, bildende Kunst oder Literatur. – variabel Adj. ‘veränderlich, wandelbar, wechselnd, schwankend’ (allgemein seit 2. Hälfte 19. Jh., vorher besonders vom Wind ‘wechselnd, unbeständig’, Mitte 17. Jh., von Menschen ‘wankelmütig, launenhaft’, Anfang 17. Jh.), Entlehnung aus afrz. frz. variable ‘veränderlich, wechselnd, unbeständig’, spätlat. variābilis ‘veränderlich’; zu lat. variāre (s. oben). Variante f. ‘leicht veränderte Form innerhalb eines Typus, Abwandlung, Abweichung, Spielart’, zunächst Fachausdruck der Textkritik für ‘abweichende Lesart einer Textstelle bei mehreren Fassungen des Textes’ (2. Hälfte 18. Jh.), nach gleichbed. frz. variante, dem substantivierten Femininum von mfrz. frz. variant ‘wechselhaft, unbeständig’, lat. variāns (Genitiv variantis), Part. Präs. von lat. variāre. Variation f. ‘Veränderung, Abwandlung, das Abgewandelte’ (2. Hälfte 16. Jh.), aus lat. variātio (Genitiv variātiōnis) ‘Verschiedenheit, Veränderung’; anfangs ‘Abwandlung des Ausdrucks’ in der Stilistik und ‘Flexion’ in der Grammatik, seit Anfang des 17. Jhs. Gestaltungsprinzip in der Musik ‘melodische, harmonische oder rhythmische Abwandlung eines musikalischen Abschnitts, eines Themas’, dann (2. Hälfte 18. Jh.) auf andere Bereiche übertragen, seit der 2. Hälfte des 19. Jhs. speziell in der Biologie ‘Abweichung von der ererbten Form der betreffenden Art’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
|
Mathematik
schwanken ●
variieren fachspr.
Assoziationen |
|
(sich) (voneinander) unterscheiden ·
geteilt (z.B. Meinung) ·
unterschiedlich sein ·
variieren ·
voneinander abweichen
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›variieren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›variieren‹.
Anzahl
Breite
Brutzeit
Dicke
Einkommenssteuersatz
Farbe
Fellfarbe
Fellfärbung
Fortpflanzungszeit
Färbung
Gewicht
Grundfarbe
Grundfärbung
Grundmuster
Grundthema
Größe
je
Klangfarbe
Kopf-rumpf-länge
Lieblingsthema
Länge
Mächtigkeit
nachdem
Niederschlag
Reprise
Schreibweise
Tonhöhe
Topos
Zusammensetzung
Verwendungsbeispiele für ›variieren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die kleinen Einheiten der Tradition variieren durch ihre sehr verschiedenen Formen, nach denen sie geprägt sind.
[Bornkamm, G.: Evangelien. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1958], S. 2642]
Sobald Sie sich sicher genug fühlen, können Sie mit dem Ausdruck »unkontrolliert« variieren.
[Delonge, Franz-Benno: Rückhaltlose Aufklärung, Frankfurt a. M.: Eichborn 2000 [2000], S. 53]
Und wie das Ziel verschieden ist, so variiert auch die Art des Reisens.
[Baudissin, Wolf von u. Baudissin, Eva von: Spemanns goldenes Buch der Sitte. In: Zillig, Werner (Hg.), Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1901], S. 28851]
Um 1900 ist es Anna A., die ihn anregte, hellere lichte Farben, reich variiert zu verwenden.
[o. A.: Lexikon der Kunst – A. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1987], S. 6252]
Den Inhalt haben die Macher jedoch oft nur leicht variiert.
[C’t, 1998, Nr. 22]
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