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verschlucken

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GrammatikVerb · verschluckt, verschluckte, hat verschluckt
Aussprache 
Worttrennung ver-schlu-cken
Wortzerlegung ver- schlucken
Mehrwortausdrücke  wie vom Erdboden verschluckt
eWDG

Bedeutungen

1.
Nahrung durch Schlucken in sich aufnehmen, in den Magen gelangen lassen
Beispiele:
einen Bissen, die Tablette verschlucken
das Kind hatte beim Spielen einen Baustein verschluckt
er zerkaute jeden Happen sorgfältig und verschluckte ihn dann
scherzhafter geht, als hätte er einen Besenstiel, ein Lineal verschluckt (= er hat einen unnatürlich steifen Gang)
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlich, scherzhafter hat einen Frosch verschluckt (= er ist heiser)
etw. unterdrücken
Beispiele:
sie verschluckte mannhaft ihre Tränen
seinen Ärger, Zorn verschlucken
er verschluckte den Rest des Satzes, Wortes, das letzte Wort
er verschluckte, was er sagen wollte
übertragen etw. verschluckt etw., jmdn.
Beispiele:
der Lärm verschluckte seine Worte (= machte sie unhörbar, unverständlich)
die dicken Teppiche verschlucken jedes Geräusch (= machen es unhörbar)
nach wenigen Schritten hatte ihn die Nacht, der Nebel, die Dunkelheit verschluckt (= nach wenigen Schritten hatte ihn die Nacht, der Nebel, die Dunkelheit in sich aufgenommen, sodass er nicht mehr zu sehen war)
er war verschwunden, als hätte ihn die Erde verschluckt
die ultravioletten und infraroten Strahlen werden von der hohen Atmosphäre verschluckt (= absorbiert)
der Neubau hatte eine Unmenge Geld verschluckt (= gekostet)
2.
sich verschluckenetw., ein Stück Nahrung, einen Tropfen von einem Getränk in die Luftröhre bekommen
Beispiele:
er verschluckte sich und hustete
sich beim Essen, Trinken verschlucken

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(Silben halb) verschlucken · verschleifen

Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›verschlucken‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verschlucken‹.

Verwendungsbeispiele für ›verschlucken‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Von dieser Energie verschluckt die Fläche einen Teil und sendet den Rest wieder aus. [C’t, 2001, Nr. 11]
Nur einen Tag später hätten die beiden am liebsten ihre Worte verschluckt. [Der Spiegel, 07.12.1987]
Sie greift von hinten unser Gebäude, gleich verschluckt sie die Kirche, dann ist sie vor unseren Fenstern. [Die Zeit, 06.09.2010, Nr. 36]
Schon am ersten Tag verschluckte ihr Sohn sich so sehr, dass er aufhörte zu atmen. [Die Zeit, 28.06.2010, Nr. 26]
Wir nahmen uns nur zwischen die Zähne und verschluckten uns nicht. [Stadler, Arnold: Sehnsucht, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 292]
Zitationshilfe
„verschlucken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verschlucken>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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