Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 2. Band, 1967

Dunst, der

WDG, 2. Band, 1967
Dunst, der; -es, Dünste
1. /ohne Pl./ durch Wasserdampf oder Verunreinigungen getrübte Atmosphäre: leichter, weißer, milchiger, nebliger, starker D.; Über den dämmerigen Wiesen schwebte blauer Dunst L. Frank 6,389; über dem Industriegebiet liegt ständig ein feiner D.; die Berge sind in D. gehüllt, verschwimmen im D. der Ferne, des Horizonts /übertr./ der holde Dunst der Phrasen Fallada Wolf 2,398; umg. jmdm. blauen D. vormachen (jmdm. Unwahres glaubhaft zu machen suchen) salopp keinen (blassen) D. von etw. haben (von etw. gar nichts wissen, verstehen)
2. stark riechende, warme Luft, die oft als lästig und erstickend empfunden wird: giftige, beizende, warme Dünste; der feuchte D. der Fäulnis; die Gaststube ist mit undurchdringlichem D. erfüllt; als sie nach dem Essen in der Halle standen, in einem schweren Dunst von Wein, Speisen, Gerüchen und Gesprächen Bergengr. Feuerprobe 49; geh. der Vulkan haucht übelriechende Dünste aus; Wenn eine Stalltür sich öffnete, schlug der Dunst der Tiere in die Kälte hinaus Zahn Frau Sixta 174
3. /Sonderbedeutungen/
a) Soldatenspr. Beschuß: mächtig D. bekommen; Dann [wenn der Kaiser an die Front kommt] müßte es gerade schweren Dunst geben Marchwitza Jugend 388
b) Jägerspr. feinste Schrotsorte, Vogeldunst
c) Mahlprodukt in einer Korngröße zwischen Mehl und Grieß, das bei der Herstellung von Weizenmehl abfällt und zu Teigwaren verarbeitet wird

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Zitationshilfe
„Dunst“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/Dunst>.

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