Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 3. Band, 1969

Hut, der

WDG, 3. Band, 1969
1Hut, der; -(e)s, Hüte (Verkl.: Hütchen)
1. aus Filz, Strohgeflecht oder Stoff gefertigte, runde Kopfbedeckung, deren Kopfteil von einer Krempe umgeben ist: ein heller, schwarzer, steifer, harter, weicher, hoher, großer, breitkrempiger, eingedrückter, neuer, moderner H.; ein flottes, schickes, kleines Hütchen; ein H. mit schmaler Krempe, aufgeschlagenem Rand; den H. aufsetzen, aufstülpen, (tief) ins Gesicht drücken, in die Stirn ziehen, aus der Stirn schieben, aufs Ohr setzen, auf dem Kopf behalten, umg. aufbehalten⌝, in der Hand halten, im Genick haben, schwenken, vor Begeisterung in die Luft werfen, vom Kopfe ziehen; mit dem H. winken; nach dem H. greifen; vor jmdm. (ehrerbietig) den H. abnehmen, lüften; den H. (zum Gruße) ziehen; grüßend an den H. tippen; einen H. aufprobieren, kaufen, tragen, umpressen lassen; er war in H. und Mantel; dieser H. steht ihr gut; er steckt sich /Dat./ eine Feder, einen Strauß Wiesenblumen an den H.; Mancher von ihnen hat die Fahrkarte an den Hut gesteckt Broch Esch 164; im H. das Geld einsammeln /sprichw./ mit dem Hute in der Hand kommt man durch das ganze Land; /bildl./ vor einer Leistung, einem Menschen den H. ziehen (die Leistung, den Menschen achten) umg. H. ab (vor der Leistung) (alle Achtung)! umg. scherzh. der hat wohl Spatzen unter dem H. (will nicht grüßen)? /übertr./ umg. nach diesen Vorfällen mußte er seinen H. nehmen (von seinem Amt zurücktreten) alle unter einen H. bringen (alle einigen) die verschiedenen Meinungen, Ansprüche konnten nicht unter einen H. (in Einklang) gebracht werden sie versuchten vergeblich, unter einen H. zu kommen (übereinzukommen) jmdm. geht der H. hoch (jmd. wird wütend) salopp etw. ist ein alter H. (eine längst bekannte Sache, nichts Neues) etw. aus dem H. machen etw. improvisieren, unvermittelt tun: Was der Mensch tut, tut er nicht so einfach aus dem Hut; er hat seine Gründe H. Kant Aula 167; das kannst du dir an den H. stecken (darauf lege ich keinen Wert)! jmdm. eins auf den H. geben (jmdn. tadeln) er hat was, eins auf den H. gekriegt (ist getadelt worden)
2. oberer Teil der Hutpilze: der H. des Pilzes ist gelbbraun, rötlich, madig;

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Hut, die

WDG, 3. Band, 1969
2Hut, die; -, /ohne Pl./
geh. Schutz, Obhut: in guter H. sein; jmdn. in guter H. wissen; sich in sicherer H. befinden; in, unter der H. der Eltern sein, stehen; Unten, wo wir in der Hut der Gebäude standen, war die Luft unbewegt Gaiser Nascondo 137; jmdn. in seine H. nehmen (beschützen) vor jmdm., etw. auf der, seiner H. sein sich vor jmdm., etw. in acht nehmen: sei auf der H. vor ihm, sei auf deiner H.!; bei ihr war ich auf der Hut, deshalb konnte sie mir nichts anhaben Nossack Spätestens im November 137

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Zitationshilfe
„Hut“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/Hut>.

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