Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 3. Band, 1969

jener, jene, jenes, Dem.pron.

WDG, 3. Band, 1969
jener, jene, jenes /Dem.pron.; weist auf eine bereits bekannte oder noch zu kennzeichnende Größe hin, die dem Sprecher räumlich oder in der Vorstellung fern ist; gibt Genus, Kasus und Numerus dieser Größe an/
1. /adj./
a) /setzt ein vorangegangenes dieser voraus / jener Schrank, jene Uhr, jenes Bild gefiel ihm nicht; wem gehört jenes Paket dort?; geh. verhüll. jene Welt das Jenseits: in jene Welt abberufen werden (sterben) die [Unterschiede] muß ich machen, weil ich einfach eine Orchidee lieber sehe als diesen und jenen (irgendeinen, einen überall anzutreffenden) Wegerich M. Walser Halbzeit 605
b) /steht statt der, die, das und wirkt meist nachdrücklich, feierlich / jenen Tag werde ich nie vergessen; jener geringfügige Vorfall hatte große Folgen; es war töricht, von jenen vergangenen Dingen immer wieder zu sprechen; sie waren seine Weggefährten in jenem schicksalhaften Jahr, das seinem Aufbruch nach Paris vorausging Jens Mann 46; er war an jenen Punkt gekommen, an dem die Grenze seiner Geduld lag;
2. /subst./
a) /mit vorangegangenem dieser / hier sind zwei Wege: dieser führt zum Schloß, jener zur Stadt; zuerst wandte er sich an diese Patienten, dann an jene; die beiden Texte unterscheiden sich grundsätzlich in ihrem Wortschatz: dieser ist rein mundartlich und jener gehört der Hochsprache an; /in Wortpaaren/ dieser und jener einige: dieser und jener hat nach dir gefragt; man hat diesen und jenen getestet und immer die gleiche Antwort bekommen; dies und jenes mancherlei: wir haben uns dies und jenes erzählt; sie haben dies und jenes gekauft;
b) /steht statt der, die, das und wirkt meist nachdrücklich, feierlich / sie wollte die Verzweifelte aufrichten, aber jene blickte nur ins Leere; Denn an Einsicht sind wir heute viel klüger / als jene deren Zeit für immer vorüber P. Weiss Marat 11; war es [das Ineinander der Erinnerungen und Erlebnisse] nicht vorgebildet, vorgelebt und vorgedacht von jenem, der mir gegenübersaß? Jens Mann 36; umg. zu etw. kommen wie jener zur Ohrfeige ganz ohne sein Zutun, ganz unschuldig zu etw. kommen: er ist zu dem Auftrag gekommen wie jener zur Ohrfeige;

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Zitationshilfe
„jener“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/jener>.

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