Deutsches Fremdwörterbuch
Medium1
1. Aufl. Band 2 (Basler 1942)
N. ‘Mittel, Bindeglied, Vermittlungsstoff’ im 17. Jahrh. als naturwissenschaftlicher (1a) und grammatischer (b) Fachausdruck aufgekommen, später übertragen gebraucht (2) und von Wieland mit ‘Mittel’ verdeutscht (ZfdW. VIII 80). Quelle: lat. Adj. medius ‘der Mittlere’.
Belege: 1a. Hirsch 1662 Kirchers Musurgia 18 kan der sonus nicht durch das tremulirende medium fortgeführet werden, als wie das Gesicht durch einen neblichten Luft.
b. Medium [Genus]: Bellin 1657. Bödiker 1698 Bey den Deutschen giebt es keine Media, wie bey den Griechen. Media [Laut]: Bödiker 1698 (ZfdW. XV 61. 25).
2. Sturz 1768 Briefe (I 92) Jedes Volk ist gewohnt, durch ein eigenes Medium zu sehen. Herder 1778 Erkennen (VIII 186) daß auch hier bei den Sinnen ein Medium, ein gewisses geistiges Band stattfinde. Schiller 1794 Zerstr. Betracht. (XVII 425) Das Schöne gefällt zwar durch das Medium der Sinne – 1794 Notwend. Grenzen (XVII 467) durch das Medium der Darstellung. Goethe 1794 Br. (X 165) So läßt sich das, was mit uns nicht harmonirt, durch das M. seiner Individualität begreifen – 1806 Br. (XIX 114). Hoffmann 1814 Kreisleriana (I 55). Görres 1819 Teutschland 84. 127. Jmmermann 1838 Mem. (XVIII 96).
Gebucht bei Wächtler 1709; bei Hübner 1712.